Das oberste Sportgericht Spaniens (Tad) hat eine Suspendierung von Luis Rubiales blockiert. Gleichzeitig stimmte das Gericht jedoch einer Untersuchung gegen den 46-jährigen Präsidenten des Fußballverbandes zu. Das berichten spanische Medien.
Das Tad ordnete den Fall Rubiales als "schweres Fehlverhalten" ein, nicht wie von der spanischen Regierung gewünscht als "sehr schweres Fehlverhalten". Wäre das Tad dem Antrag der Regierung gefolgt, hätte der Nationale Sportrat (CSD) Rubiales für die Dauer des Prozesses sperren können. Sollte der Tad Rubiales für schuldig befinden, könnte er wegen des nur "schweren Fehlverhaltens" auch nur für zwei Jahre gesperrt werden.
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Die Mutter des gesperrten spanischen Verbandschefs Luis Rubiales beendet nach einem Kollaps ihren Hungerstreik - aber sein Onkel packt nach Mitternacht im spanischen Radio aus.
Sportminister Miquel Iceta bedauerte, dass der CSD Rubiales nicht mehr direkt suspendieren könne. Allerdings werde die Sportbehörde nun beim Tad beantragen, dass das Gericht den Sportboss für die Dauer des Verfahrens suspendiere, sagte Iceta. Diese Möglichkeit sei gesetzlich vorgesehen. "Wir werden mangelnden Respekt vor den Rechten von Frauen nicht tolerieren", sagte Iceta.
Spanische Medien veröffentlichten kurz darauf eine Erklärung, die Rubiales verbreitet habe. Darin kritisiert er Icetas, ohne ihn namentlich zu erwähnen. "Ich bin besorgt, dass einige von denen, die die Gewaltenteilung in unserem Land wahren sollten, Partei ergreifen und Druck auf mich ausüben, statt sich herauszuhalten und die Justiz mit allen Garantien walten zu lassen", heißt es in dem längeren Text. Erneut klagte Rubiales in der Erklärung, er werde "politisch und medial gelyncht".
Sein Amt ausüben kann er zunächst weiter nicht, weil der Fußball-Weltverband FIFA vergangenen Samstag schon ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet und den 46-Jährigen für zunächst 90 Tage suspendiert hat. Der spanische Fußballverband (RFEF) wird derzeit von Interimspräsident Pedro Rocha geleitet. Auch der Verband fordert Rubiales' Rücktritt.
Rubiales hatte bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. In einer wütenden Rede vor einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF hatte Rubiales dies vergangenen Freitag jedoch abgelehnt. Der Kuss sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt, bekräftigte er. Hermoso hat das jedoch mehrmals bestritten.