Bayern-Gegner Paris in der Ligue 1:Der Prinz des Parks strahlt

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Rekordmann: Kylian Mbappé erhielt nach seinem 201. Tor für PSG sogar eine eigens angefertigte Trophäe. (Foto: Franck Five/AFP)

Kylian Mbappé erzielt sein 201. Tor für Paris Saint-Germain, ein Rekord. Im Sturm ist alles gut, aber vor dem Champions-League-Rückspiel beim FC Bayern blickt PSG sorgenvoll auf die Verteidigung.

Von Stefan Galler

Kylian Mbappé stellte am Samstagabend mit seinem Treffer in der Nachspielzeit zum 4:2 gegen den FC Nantes nicht nur den Sieg sicher - er fixierte damit auch eine Bestleistung: Es war das 201. Pflichtspieltor des 24 Jahre alten Weltmeisters von 2018 für Paris Saint-Germain, womit Mbappé nun einmal öfter getroffen hat als der frühere Vereinsheilige Edinson Cavani. Eine Gratulation gab es nicht nur vom entthronten Rekordler aus Uruguay, auch PSG-Trainer Christophe Galtier schloss sich an: "In meinen Augen ist er der beste Stürmer der Welt. Wir sind glücklich, ihn in Paris und in unserer Liga zu haben."

Im Stadion wurde der "Prinz des Parks", wie ihn die Zeitung L'Équipe nannte, mit größtmöglicher Begeisterung gefeiert. Dass es zu diesem historischen Moment kommen würde, war ziemlich wahrscheinlich gewesen. Wohlweislich hatte der Klub Fahnen mit der neuen Rekordzahl fertigen lassen und ein kleines Feuerwerk im Prinzenpark vorbereitet. Der Jubilar kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus und ließ sich zu großen Bekenntnissen hinreißen: "Ich will immer höher gelangen - solange es hier in Paris ist", sagte Mbappé nach der Partie. Er sei sehr glücklich bei PSG und könne an nichts anderes denken, als mit diesem Klub herrliche Tage zu erleben. Und er blickte voraus auf das Champions-League-Achtelfinalrückspiel beim FC Bayern, in dem sein Offensivkollege Neymar definitiv fehlen wird: "Am Mittwoch geht es los, wir werden versuchen, uns das Weiterkommen zurückzuholen."

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Seit der 0:1-Niederlage gegen die Münchner im Hinspiel haben die Pariser drei Ligasiege in Serie eingefahren, dabei elf Treffer erzielt, allerdings nur beim Tabellenzweiten Olympique Marseille (3:0) vollumfänglich überzeugt. Auch gegen Nantes war es ziemlich holprig, nach Lionel Messis 1:0 (12.) und einem Eigentor des gebürtigen Parisers Jaouen Hadjam (2:0/17.) sah es nur vorübergehend nach einem entspannten Abend für Galtiers Luxusensemble aus.

Dann düpierte Ludovic Blas, womöglich schon bald ein weiterer Millionen-Seller aus der Ligue 1, den PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma mit einem beherzten Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck (31.). Und Ignatius Ganago gelang nach einem Eckball der 2:2-Ausgleich (38.). Abermals machte der italienische PSG-Keeper nicht den sichersten Eindruck, zumal er die Ecke durch eine nur bedingt geglückte Abwehr eines Schusses des früheren Schalkers Florent Mollet selbst zu verantworten hatte.

Die Verletzungssorgen von PSG reißen nicht ab

Dass es am Ende doch noch zum Sieg reichte, lag vor allem an Mbappé, der das 3:2 durch Danilo Pereiras Kopfball mit einer perfekten Flanke vorbereitete (60.) und den Schlusspunkt selbst setzte. Und doch schwammen bei aller Euphorie um den Vorzeigestürmer auch diesmal wieder jede Menge Haare in der PSG-Suppe: Kapitän und Abwehrchef Marquinhos musste mit einer Rippenprellung vorzeitig raus, auch der frühere Leipziger Nordi Mukiele konnte wegen eines Tritts auf die Ferse nicht durchspielen. Galtier glaubt zwar nicht, dass deren Mitwirken in München gefährdet sein könnte, weitere Ausfälle in der Deckung wären aber auch kaum zu kompensieren.

Denn neben Presnel Kimpembe, der wegen eines Achillessehnenrisses bis Saisonende ausfällt, ist auch Achraf Hakimis Einsatz gefährdet. Grund sind hartnäckige muskuläre Probleme, die den Marokkaner seit der WM behindern. Dass er am Freitag von der Polizei verhört wurde und einer Vergewaltigung beschuldigt wird, spielt offenbar für die Verfügbarkeit des Rechtsverteidigers vorerst keine Rolle: Er dürfe trotz der Anschuldigungen für die Partie in München das Land verlassen, meldete der Sender RMC Sport.

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