Kurioserweise sind damit vorerst nur noch Europäer im Rennen. Budapest, Rom, Paris und Hamburg haben ihre Bewerbungen angekündigt, auch wenn zumindest in Hamburg noch das finale Votum der Bevölkerung aussteht. Die Spiele könnten bereits 2024 auf den Olympia-kritischsten Kontinent zurückkehren - ausgerechnet für Hamburg ist dies in letzter Konsequenz aber ein schlechtes Zeichen.
Zwar ließe sich argumentieren, dass nach dem Rückzug Bostons ein starker Konkurrent weniger im Rennen sei. Jedoch werden sich auch in Hamburg die Leute fragen: Wollen wir wirklich die Spiele ausrichten, wenn sogar ein ausgewiesenes Sommersportland wie die USA einen Rückzieher macht? Welches Zeichen senden wir damit?
Der Hansestadt werden für 2024 ohnehin wenige Chancen eingeräumt, da sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im gleichen Jahr aussichtsreich um die Austragung der Fußball-Europameisterschaft bemüht. Sommerspiele und EM im gleichen Land, das scheint ausgeschlossen. Die Bewerbung für 2024 gilt vielen als Vorlauf, bevor es 2028 richtig ernst wird. Dann soll Hamburg wirklich den Zuschlag erhalten. Landen die Spiele 2024 jedoch bereits in Europa, wird das IOC die Spiele 2028 kaum erneut nach Europa vergeben. Hamburg wäre abermals ohne Chance - es ist eine vertrackte Situation.
So müssen die Hamburger hoffen, dass sich drüben über dem großen Teich noch etwas tut. Die kanadische Stadt Toronto prüft derzeit eine Bewerbung, nach dem Rückzug Bostons sind zudem aus Los Angeles positive Signale zu vernehmen. "Ich glaube nach wie vor daran, dass Los Angeles eine ideale Olympia-Stadt ist", sagte Bürgermeister Eric Garcetti am Montag.
In Hamburg werden sie die Daumen drücken, dass das die Bevölkerung dort genauso sieht.