Boston verabschiedet sich aus Olympia-Rennen
Hamburg hat einen Konkurrenten weniger im Rennen um die Austragung der Olympischen Spiele 2024. Boston werde seine Bewerbung zurückziehen, teilte das amerikanische Olympische Komitee (USOC) am Montag mit. Man sei nicht in der Lage gewesen, die Mehrheit der Bostoner Bürger für das Projekt zu begeistern. Daher hätte sich die Stadt nicht gegen die Bewerbungen aus Hamburg, Paris, Rom, Budapest und Toronto durchsetzen können.
Grund für die Entscheidung sei auch, dass die Zeit für eine Bewerbung einer anderen amerikanischen Stadt immer knapper werde, hieß es in einer USOC-Mitteilung. Bis zum 15. September müssen die Kandidaturen beim Internationalen Olympischen Komitee eingereicht werden.
Widerstand vieler Bostoner
Zuvor hatte Bostons Bürgermeister Martin Walsh auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bereits angekündigt, er werde eine geforderte Garantieerklärung zur Übernahme der Kosten nicht unterschreiben. Damit hatte er das Ende der Bewerbung eingeleitet. Er könne sich nicht für etwas einsetzen, das die Steuerzahler teuer zu stehen komme. Die Bau- und Betriebskosten für die Veranstaltung waren in Boston mit etwa 8,6 Milliarden Dollar veranschlagt worden. In Umfragen hatten nur 42 Prozent der Bürger eine Bewerbung unterstützt.
Die gesamte Bewerbung begleiteten massive interne Probleme und wachsender Widerstand der Bevölkerung. Nach letzten Umfragen war mehr als die Hälfte der Einwohner Bostons gegen eine Bewerbung.
Folgt Los Angeles?
Seit der Ankündigung der Kandidatur galt Boston vielen als Favorit. Vor allem, weil der US-Mediengigant NBC dem IOC für die Medienrechte an Olympia 7,65 Milliarden Dollar für den Zeitraum von 2021 bis 2032 bezahlt hat und die USA bereits seit 1996 in Atlanta keine Sommerspiele mehr ausgerichtet haben. Medienberichten zufolge, könnte nun Los Angeles für Boston einspringen.
Eine Entscheidung über die Vergabe der Spiele soll 2017 fallen. Neben Hamburg haben bislang Paris, Rom und Budapest offiziell ihr Interesse hinterlegt. Die Bewerbung Hamburgs steht vorbehaltlich der Zustimmung der Bürger.