Olympia:Erneuter Dämpfer für Olympischen Fackellauf in Japan

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Der Olympische Fackellauf muss wegen steigender Corona-Infektionen voraussichtlich erneut von öffentlichen Straßen verbannt werden. Foto: ---/kyodo/dpa (Foto: dpa)

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Tokio (dpa) - Der Olympische Fackellauf in Japan muss wegen steigender Corona-Infektionen voraussichtlich erneut von öffentlichen Straßen verbannt werden.

Der Gouverneur der westlichen Präfektur Okayama, Ryuta Ibaragi, wurde mit den Worten zitiert, es sei so gut wie unmöglich, den Fackellauf wie geplant in der kommenden Woche in den beiden größeren Städten Okayama und Kurashiki abzuhalten. Dass die Fackelläufer durch andere Städte der Präfektur laufen, sei ebenfalls schwierig. Okayama wäre die zweite Präfektur, in der der Fackellauf nicht stattfinden kann. Zuvor hatte bereits die Präfektur Fukuoka im Südwesten des Inselreichs den Lauf abgesagt.

In der Präfektur Osaka mussten die Läufer zudem auf einen leeren Park ausweichen, wo sie einsam ihre Runden drehten. Nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage der konservativen japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" sind 59 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele. 23 Prozent sagten, die Spiele sollten ohne Zuschauer stattfinden. 16 Prozent waren der Meinung, die Zahl der Zuschauer sollte begrenzt werden. Ausländische Fans haben die Organisatoren der Spiele bereits ausgeschlossen. Die Frage der Zulassung inländischer Zuschauer wollten die japanischen Olympia-Macher im Juni beantworten.

Eine an IOC-Präsident Thomas Bach und Regierungschef Yoshihide Suga gerichtete Online-Petition zur Absage der Olympischen Spiele wurde bis zum Montag bereits von mehr als 317.000 Menschen unterzeichnet. Sie war vom japanischen Politiker und Anwalt Kenji Utsunomiya initiiert worden und trägt die zentrale Forderung im Titel: "Sagen Sie die Olympischen Spiele in Tokio ab, um unser Leben zu schützen."

Japans Olympia-Macher, für die es um Gesichtswahrung und viel Geld geht, und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben jedoch immer wieder betont, dass die Spiele wie geplant und für alle "sicher" veranstaltet werden. Regierungschef Suga bekräftigte dies am Montag. Die Spiele sollen am 23. Juli in der japanischen Hauptstadt eröffnet werden.

© dpa-infocom, dpa:210510-99-537763/2

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