Miese Stimmung um die DFB-Elf:Über den Kampf zurück ins Herz

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Wie bitte? Jetzt verliert Deutschland auch noch daheim gegen Kolumbien? So jedenfalls sahen hernach zuletzt die Nationalspieler aus. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Liebe der Deutschen zu ihrer Nationalelf ist akut erkaltet - anders als viele Vereine hat sie kein Stammpublikum, kein Heimatstadion. Die Historie zeigt: Der DFB hat nur ein Argument, um Fans zurückzugewinnen.

Kommentar von Holger Gertz

Dass den deutschen Fußballfans ihre Liebe zur Nationalmannschaft aktuell abhandengekommen sei, ist gefühlt richtig, aber zugleich unpräzise formuliert. Denn: Die Liebe der Fans zur Nationalmannschaft war in Deutschland oft flüchtig, eine klassische On-off-Beziehung. 1974 zum Beispiel, Weltmeister bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land, war es nicht herrlich? War es nicht, jedenfalls nicht durchgehend. In der Vorrunde verlor die Nationalmannschaft gegen die DDR und tat sich schon vorher im Hamburger Volksparkstadion gegen die Australier schwer, bei denen der deutschstämmige Milchmann Manfred Schaefer verteidigte. Die Hamburger röhrten "Bayern-Schwein!", sobald Franz Beckenbauer am Ball war, der rotzte verächtlich auf den Boden. So fing sie an, die WM im eigenen Land.

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