Formel 1:Leclerc und Ferrari holen erste Pole der Saison

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Charles Leclerc startet das Rennen am Sonntag von ganz vorne. (Foto: Giuseppe Cacace/AP)

Der Monegasse ist in Bahrain der schnellste im Training und startet vor Max Verstappen, Lewis Hamilton geht von Rang fünf aus ins Auftaktrennen.

Unter dem Flutlicht von Bahrain hat Ferrari-Pilot Charles Leclerc Weltmeister Max Verstappen und den WM-Zweiten Lewis Hamilton in den Schatten gestellt. Der Monegasse schnappte sich am Samstag in der Formel-1-Qualifikation überraschend Startplatz eins für den Grand-Prix-Auftakt in der Wüste. Verstappen wurde Zweiter vor Leclercs Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz. "Yeah, Baby. Ich wusste, dass das in dem Auto steckt", sagte Leclerc.

Hamilton landete im Mercedes auf dem fünften Platz. Verstappen war zufrieden. "Es war ein guter Tag", sagte der Niederländer nach der ersten Qualifikation in den brandneuen Autos. Mick Schumacher verpasste als Zwölfter zwar die letzte K.o.-Runde. Es war aber sein bestes Qualifikationsergebnis nach Rang 14 in der Türkei in seiner Premierensaison 2021. In Kurve elf kam der Haas-Pilot leicht von der Bahn ab und wurde später von einem Teammitglied in den Arm genommen und getröstet.

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So viel Revolution wie vor dem anstehenden Saisonstart ist in der Formel 1 noch nie versprochen worden. Die neuen Autos stellen ihre Teams noch vor Schwierigkeiten, Hamilton und Verstappen schwören sich auf ihr nächstes großes Duell ein.

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Für Schumacher habe es im letzten Training "mit einer recht turbulenten Session" begonnen. "Ist so ein Gefühl gewesen, dass das Auto nicht gepasst hat", sagte er. Hier und da seien "ein paar Fehler passiert auf der letzten Runde." Für das Rennen hofft er auf Punkte. "Ich glaube, das ist im Moment möglich", meinte er mit Blick auf die passende Rennstrategie. "Mick kann jetzt richtig Gas geben", kündigte Teamchef Günther Steiner an.

Ein Bluff ist das derzeitige Abschneiden von Mercedes nicht

Nico Hülkenberg überstand bei seinem Comeback die erste K.o.-Runde nicht. Der kurzfristig eingeflogene Ersatz für den an Corona erkrankten Sebastian Vettel wurde im Aston Martin 17. "Es war cool. Es war natürlich kurz und prägnant. Aber ich bin zufrieden mit den Runden", sagte Hülkenberg dem TV-Sender Sky. "Persönlich habe ich alles draußen gelassen. Da war nicht mehr wirklich viel zu holen, hat aber nicht sollen sein."

"Es war ein guter Tag": Weltmeister Max Verstappen wird in Bahrain von Rang zwei ins Rennen starten am Sonntag. (Foto: Lars Baron/Getty Images)

Ein Bluff ist das derzeitige Abschneiden von Mercedes nicht. "Ich glaube nicht, dass wir mit der Leistung der Führenden mithalten können, wenn wir rein von der Pace ausgehen", hatte Teamchef Toto Wolff bemerkt. Es gebe "einfache Lösungen", um Leistung zurückzubekommen. Diese würde sich aber erst "langsam herauskristallisieren". Und zwar über den Verlauf der aktuell 22 angesetzten Saisonrennen. "Wir werden alles geben, was wir können, um das Auto besser zu verstehen und Leistung zu finden", kündigte Wolff an.

Bis zur ersten Standortbestimmung am Sonntag ist bei Mercedes noch viel zu tun. Hamilton auf Startplatz fünf, sein neuer Teamkollege George Russell auf Neun - das ist für den Konstrukteursweltmeister zu wenig. Und Red Bull? Verstappen schnappte sich die erste Tagesbestzeit des neuen Jahres und war auch im Abschlusstraining ganz vorne. In der Qualifikation fehlten ihm jedoch 0,123 Sekunden auf Leclerc.

"Wir haben ein gutes Fundament", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der mit Vettel als Fahrer zwischen 2010 und 2013 alle WM-Titel abgeräumt hatte. Um den Sieg in Sakhir mischt aber natürlich auch Ferrari mit Leclerc und Sainz mit. "Das ist schon sehr beeindruckend. Wir haben schon den ganzen Winter gesagt, sie werden schwer zu schlagen sein", räumte Horner ein. Die Formel-1-Regelreform mit komplett neuen Autos hat schon mal dafür gesorgt, dass dieser Grand-Prix-Sonntag spannend wird. Weitere Nervenkitzel-Kapitel sollen folgen.

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