Kanu - Potsdam:Kanu-Olympiasiegerin John mit Plan B: Baby statt Tokio

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa) - Kanutin Franziska John hat die Verschiebung der Olympischen Spiele aufgrund der Coronavirus-Pandemie zur Familienplanung genutzt. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin vom KC Potsdam erwartet in wenigen Monaten ein Kind. "Nach dem Corona-Lockdown war ich eben viel zu Hause und ich bin in einem Alter, in dem man die Familiengründung anpacken kann", sagte die 31-Jährige der "Märkischen Allgemeinen" (Dienstag), "es gibt für eine Frau nichts Schöneres, als Mutter zu werden."

Auch während der Schwangerschaft trainiert John, die unter ihrem Mädchennamen Weber 2012 bei den Olympischen Spielen in London Gold und Silber gewonnen hatte, weiter. "Noch passe ich ins Boot. Wenn ich langsam aus dem Leim gehe, muss man sehen." Ihr Mann, der Ex-Kanute Peter John, verleiht Kanus, "da gibt es auch breitere Exemplare." Daneben geht John noch in den Kraftraum und fährt Fahrrad.

Aufgrund der Pandemie verpasst John keine wichtigen Wettkämpfe und will nach der Geburt in den Leistungssport zurückkehren: "Wenn alles gut läuft, will ich mich für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio qualifizieren."

Unterstützung erhält John von Katrin Wagner-Augustin. Die viermalige Kanu-Olympiasiegerin und jetzige Trainerin am Bundesstützpunkt in Potsdam war während ihrer Karriere selbst Mutter geworden und hatte dann 2012 in London gemeinsam mit Franziska Weber Silber im Kajak-Vierer über 500 Meter geholt. "Wenn Franzi wieder lospaddelt, dann nehme ich ihr Baby mit ins Trainer-Motorboot, damit sie es immer bei sich hat", sagte Wagner-Augustin.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: