Handball - Lößnitz:Nummer zwei in Sachsen: Elbflorenz Dresden verdrängt Aue

Aue/Dresden (dpa) – Beim Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga ist die Wachablösung im sächsischen Männer-Handball im Prinzip schon erfolgt. Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden rangiert mit zwölf Punkten derzeit auf dem 13. Platz im gesicherten Mittelfeld. Der EHV Aue, seit 1992 fast ununterbrochen im deutschen Handball-Unterhaus vertreten und hinter dem SC DHfK Leipzig jahrelang die Nummer zwei im Freistaat, ist mit vier Punkten nach 15 Spielen aktuell Letzter. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch in Zukunft hinter Leipzig und Dresden nur noch die dritte Kraft in Sachsen sein werden", sagt EHV-Manager Rüdiger Jurke vor dem Duell seiner Auer am Samstag (17.00 Uhr) in der Erzgebirgshalle gegen den HC Elbflorenz. Jurke ist Realist und Kenner der Szene. Seit 1996 leitet der ehemalige Kreisläufer als Manager die EHV-Geschicke. "Es ist eine Verschiebung im deutschen Handball zu erkennen, das zeigt vor allem die erste Bundesliga. Traditionsreiche Standorte wie Lemgo oder Gummersbach spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Dort, wo die Wirtschaft boomt, nämlich in Großstädten wie Berlin, Hannover oder Mannheim, wird im Moment der Ton angegeben. Das ist auch in der zweiten Bundesliga so", meint Jurke vor allem in Richtung des neuen sächsischen Konkurrenten. Geld schießt Tore, das sei auch im Handball so, betont Jurke. "Aber ich bin deswegen nicht neidisch, sondern gönne den Dresdnern den Erfolg. Erfolgreiche Unternehmer wie HC-Präsident Uwe Saegeling, der als Hauptsponsor viel in den Verein investiert und auf Nachhaltigkeit setzt, sind gut und wichtig für unsere Sportart", verteilt Jurke Komplimente an den Emporkömmling. Saegeling, Geschäftsführer einer Firma für Medizintechnik, hatte seinem Verein für etwas mehr als 15 Millionen Euro eine hochmoderne Ballsportarena ins Dresdner Zentrum bauen lassen. Von so einer finanzkräftigen Unterstützung eines Mäzens kann Jurke im beschaulichen Aue nur träumen. "Es ist eben nicht so einfach, wenn in einer 16 000-Einwohner-Stadt zwei Zweitligisten nebeneinander existieren wollen", spielt Jurke auf die Nachbarschaft zu den Fußballern des FC Erzgebirge an. Das Verhältnis zwischen beiden Clubs sei zwar sehr freundschaftlich, die wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Region allerdings begrenzt. Der HC Elbflorenz habe in der Landeshauptstadt mit 500 000 Einwohnern perspektivisch "einfach die besseren Voraussetzungen". Während die Dresdner mittelfristig mit dem Aufstieg in die "stärkste Liga der Welt" liebäugeln, kämpft der EHV gerade mit aller Macht um den Verbleib in Liga zwei. Zwei Punkte im Duell mit dem sächsischen Rivalen würden den angeschlagenen Auern nach neun Niederlagen in Serie gut tun. Doch angesichts dieser Bilanz geht der EHV als krasser Außenseiter in die Partie. "Die Tabelle müssen wir ausblenden. Es ist ein Derby, da zählen andere Gesetze", sagt Elbflorenz-Trainer Christian Pöhler, der seine Mannschaft auf einen extrem motivierten Gegner und einen Hexenkessel am Samstag vorbereitet. "Die Atmosphäre in Aue ist speziell. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und unser Spiel durchziehen. Haben wir damit Erfolg, kann die Stimmung in der Halle auch schnell kippen", hofft Pöhler auf den ersten Auswärtssieg. Elf seiner zwölf Zähler holte der Neuling in eigener Halle. "Die Ausbeute macht mich stolz. Mit etwas weniger Verletzungspech hätten es durchaus auch zwei oder drei Punkte mehr sein können", meint Pöhler. Während das Trio Nils Gugisch, Daniel Zele und Sebastian Greß verletzungsbedingt auf jeden Fall ausfallen wird, stehen hinter den angeschlagenen René Boese, Henning Quade und Arseniy Buschmann noch Fragezeichen.

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Aue/Dresden (dpa) – Beim Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga ist die Wachablösung im sächsischen Männer-Handball im Prinzip schon erfolgt. Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden rangiert mit zwölf Punkten derzeit auf dem 13. Platz im gesicherten Mittelfeld. Der EHV Aue, seit 1992 fast ununterbrochen im deutschen Handball-Unterhaus vertreten und hinter dem SC DHfK Leipzig jahrelang die Nummer zwei im Freistaat, ist mit vier Punkten nach 15 Spielen aktuell Letzter. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch in Zukunft hinter Leipzig und Dresden nur noch die dritte Kraft in Sachsen sein werden", sagt EHV-Manager Rüdiger Jurke vor dem Duell seiner Auer am Samstag (17.00 Uhr) in der Erzgebirgshalle gegen den HC Elbflorenz. Jurke ist Realist und Kenner der Szene. Seit 1996 leitet der ehemalige Kreisläufer als Manager die EHV-Geschicke. "Es ist eine Verschiebung im deutschen Handball zu erkennen, das zeigt vor allem die erste Bundesliga. Traditionsreiche Standorte wie Lemgo oder Gummersbach spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Dort, wo die Wirtschaft boomt, nämlich in Großstädten wie Berlin, Hannover oder Mannheim, wird im Moment der Ton angegeben. Das ist auch in der zweiten Bundesliga so", meint Jurke vor allem in Richtung des neuen sächsischen Konkurrenten. Geld schießt Tore, das sei auch im Handball so, betont Jurke. "Aber ich bin deswegen nicht neidisch, sondern gönne den Dresdnern den Erfolg. Erfolgreiche Unternehmer wie HC-Präsident Uwe Saegeling, der als Hauptsponsor viel in den Verein investiert und auf Nachhaltigkeit setzt, sind gut und wichtig für unsere Sportart", verteilt Jurke Komplimente an den Emporkömmling. Saegeling, Geschäftsführer einer Firma für Medizintechnik, hatte seinem Verein für etwas mehr als 15 Millionen Euro eine hochmoderne Ballsportarena ins Dresdner Zentrum bauen lassen. Von so einer finanzkräftigen Unterstützung eines Mäzens kann Jurke im beschaulichen Aue nur träumen. "Es ist eben nicht so einfach, wenn in einer 16 000-Einwohner-Stadt zwei Zweitligisten nebeneinander existieren wollen", spielt Jurke auf die Nachbarschaft zu den Fußballern des FC Erzgebirge an. Das Verhältnis zwischen beiden Clubs sei zwar sehr freundschaftlich, die wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Region allerdings begrenzt. Der HC Elbflorenz habe in der Landeshauptstadt mit 500 000 Einwohnern perspektivisch "einfach die besseren Voraussetzungen". Während die Dresdner mittelfristig mit dem Aufstieg in die "stärkste Liga der Welt" liebäugeln, kämpft der EHV gerade mit aller Macht um den Verbleib in Liga zwei. Zwei Punkte im Duell mit dem sächsischen Rivalen würden den angeschlagenen Auern nach neun Niederlagen in Serie gut tun. Doch angesichts dieser Bilanz geht der EHV als krasser Außenseiter in die Partie. "Die Tabelle müssen wir ausblenden. Es ist ein Derby, da zählen andere Gesetze", sagt Elbflorenz-Trainer Christian Pöhler, der seine Mannschaft auf einen extrem motivierten Gegner und einen Hexenkessel am Samstag vorbereitet. "Die Atmosphäre in Aue ist speziell. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und unser Spiel durchziehen. Haben wir damit Erfolg, kann die Stimmung in der Halle auch schnell kippen", hofft Pöhler auf den ersten Auswärtssieg. Elf seiner zwölf Zähler holte der Neuling in eigener Halle. "Die Ausbeute macht mich stolz. Mit etwas weniger Verletzungspech hätten es durchaus auch zwei oder drei Punkte mehr sein können", meint Pöhler. Während das Trio Nils Gugisch, Daniel Zele und Sebastian Greß verletzungsbedingt auf jeden Fall ausfallen wird, stehen hinter den angeschlagenen René Boese, Henning Quade und Arseniy Buschmann noch Fragezeichen.

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