Handball - Bad Langensalza:"Oben mitspielen": THC setzt nach Umbruch auf Teamgeist

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Erfurt (dpa) - Neue Gesichter, neue Ziele: Die Handball-Frauen des Thüringer HC gehen die Bundesliga-Saison mit verhaltenem Optimismus an. Nach einem personellen Umbruch in der Sommerpause setzt Trainer Herbert Müller vor allem auf den Zusammenhalt innerhalb des jungen Kaders. "Wir haben acht Neuzugänge plus zwei Spielerinnen aus dem Nachwuchs, die sich aufgedrängt haben und um Einsatzzeit kämpfen. Die Mannschaft versteht sich menschlich sehr gut", sagte Müller bei "Sport im Osten" des MDR.

Nach dem fünften Platz in der durch die Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/20 wollten die Verantwortlichen des siebenmaligen deutschen Meisters die richtigen Lehren ziehen. "Die letzte Saison war enttäuschend, da braucht man nicht um den heißen Brei reden", erklärte Müller. "In der Mannschaft hatten wir zu viele Spielerinnen, die nur auf das eigene Ego geguckt haben, der Teamgedanke hat oft gefehlt. Deshalb war der Umbruch nötig."

In Emma Ekenman-Fernis, Marketa Jerabkova, Anouk Nieuwenweg, Asli Iskit oder Rückkehrerin Petra Blazek wurden Spielerinnen mit internationaler Erfahrung verpflichtet. Neben den sportlichen Qualitäten achtete Müller bei den Neuzugängen vor allem auf den Charakter. "Der Teamgeist steht absolut im Vordergrund. Wir versuchen eine Mannschaft zu formen, die diese Bezeichnung auch verdient. Wir sind individuell wesentlich schwächer besetzt als im vergangenen Jahr und deshalb geht der Weg zum Erfolg nur über das Team", betonte der 58-Jährige vor dem Auftaktspiel am Samstag (18.00 Uhr) bei den Kurpfalz Bären in Ketsch.

Die neu formierte Mannschaft brauche laut Müller noch ein halbes Jahr Zeit, um sich richtig einzuspielen. Was in der neuen Saison möglich sei, hänge auch von Iveta Koresova ab, die im August ein Kind bekommen hat. "Sie hebt unser Spiel auf ein anderes Level. Aber ob und wann sie zurückkommt, ist nicht klar. Prinzipiell wollen wir aber oben mitspielen", meinte Müller. Der THC-Coach traut seinem Team den dritten Platz zu: "Weiter vorn sehe ich ganz klar Bietigheim und Dortmund, die auf einem ganz anderen Niveau spielen. International wollen wir in die Gruppenphase der European League, um gegen die großen Teams spielen zu können."

Aufgrund von Umbauarbeiten in der Salza-Halle müssen die THC-Frauen ihre ersten drei Saisonspiele auswärts bestreiten. Das erste Heimspiel soll am 26. September gegen Buchholz-Rosengarten stattfinden. "Ich hoffe, dass bis dahin vielleicht ein Teil der Zuschauer wieder dabei sein darf. Beim Thema Zuschauer-Rückkehr hoffe ich auf jeden Fall auf eine einheitliche Lösung, denn sonst droht Wettbewerbsverzerrung", sagte Müller.

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