Handball - Altenholz:THW Kiel rechnet mit schwarzer Null trotz Corona-Krise

Altenholz
Die Spieler des THW Kiel stehen nach der Ehrung zum deutschen Handballmeister mit Abstand auf einem Podest. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Handball-Meister THW Kiel hofft, mit einer schwarzen Null aus der Corona-Krise zu kommen. "Wir glauben, dass am Ende nur 20 bis 30 Prozent der Ticketerlöse und der Einnahmen aus Sponsorengeldern zurückgefordert werden. Unsere großen Sponsoren haben alle sehr schnell auf Rückerstattungen verzichtet", sagte der THW-Aufsichtsratsvorsitzende Marc Weinstock den "Kieler Nachrichten" (Samstag). Aus dem Ticketverkauf nimmt der Verein rund fünf Millionen Euro ein.

Eingespart hat der THW einen Großteil an Kosten durch die Kurzarbeit-Regelung. Einnahmen gab es aus dem Verkauf der Atemmasken mit dem THW-Logo und durch 2000 verkaufte Tickets für ein virtuelles Spiel. Deshalb glaubt Weinstock, dass der THW "am Ende mit einer schwarzen Null aus der Saison" gehen werde "und gar kein materieller Schaden entstanden ist".

Normalweise hätte der THW die Saison als Meister mit einem Gewinn von rund 100 000 Euro abgeschlossen, betonte Weinstock. Bei einem möglichen Triumph in der Champions League oder dem DHB-Pokal wären die Einnahmen ohne Corona-Stopp noch höher ausgefallen.

In der kommenden Saison plant der Verein mit dem Verzicht seiner Spieler auf einen Teil des Gehalts. Die Höhe ist laut Aufsichtsratsmitglied Sven Fricke derzeit nicht zu beziffern. Geisterspiele sieht der Aufsichtsrat des THW nicht als probates Mittel an. Zwar würde jede Partie ohne Zuschauer den Meister "zwischen 100 000 und 150 000 Euro kosten", sagte Weinstock. "Das klingt vielleicht nicht dramatisch. Aber wir verlieren zugleich eine Fan- und eine Sponsorenkultur."

Weinstock rechnet mit dem Saisonstart erst im Januar. "Je später wir starten, desto kleiner wird der Schaden", sagte er. Unter Einhaltung der Abstandsregel könnten rund 3000 Zuschauer in der 10 285 Plätze bietenden Arena Einlass finden. "Wenn es uns nicht gelingt, die Hallen wieder zu füllen, werden der Handball und andere Sportarten und Veranstaltungen existenzielle Probleme bekommen."

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