Neuseeland gegen Australien bei der Rugby-WM:Vor einer epischen Schlacht

Die Erzrivalen prallen aufeinander: Im Halbfinale der Rugby-WM kommt es zur Partie Neuseeland gegen Australien. Die Neuseeländer müssen dabei auf ihren herausragenden Spielmacher verzichten. Trotzdem: Nach 24 Jahren wollen die "All Blacks" endlich wieder Weltmeister werden.

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Die Erzrivalen prallen aufeinander: Im Halbfinale der Rugby-WM kommt es zur Partie Neuseeland gegen Australien. Die Neuseeländer müssen dabei auf ihren herausragenden Spielmacher verzichten. Trotzdem: Nach 24 Jahren wollen die "All Blacks" endlich wieder Weltmeister werden. Von Thomas Bierling Um sich von der drohenden Ölkatastrophe vor der neuseeländischen Küste abzulenken, werden die rugbyverrückten Neuseeländer am Sonntag wohl nach Auckland blicken: Dort kommt es bei der Rugby-WM zum Treffen der großen Rivalen: Die gastgebenden Neuseeländer (kopfüber: Kapitän Richi McCaw) treffen auf Australien (10 Uhr MESZ/Sport1 Stream).

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Das traditionell in schwarz auflaufende Neuseeland setzte sich im Viertelfinale gegen Argentinien mit 33:10 durch. Matchwinner für Neuseeland war Piri Weepu (Bildmitte) mit sieben verwandelten Strafkicks.

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In diesem Moment war für den neuseeländischen Routinier Mils Muliaina noch alles in Ordnung: Mit einem schicken Käppchen wurde er für sein 100. Länderspiel geehrt. Es wurde aber auch sein letztes - im Spiel gegen Argentinien zog er sich eine Schulterverletzung zu und beendete anschließend seine Karriere in der Nationalmannschaft. "Von heute an werde ich ein ehemaliger All Black sein", sagte der 31-Jährige am nächsten Tag mit Tränen in den Augen: "Es ist gerade klar geworden, dass es vor fünf Minuten vorbei war. Das ist Rugby. Letzte Nacht war ich obenauf, und dann passiert so etwas. Ich bin zutiefst enttäuscht."

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Australien (in den gelben Trikots) gewann gegen Südafrika mit 11:9 und erfüllte damit einen Traum vieler Rugbyfans: Ein Treffen der beiden ozeanischen Erzrivalen Neuseeland und Australien. "Gegen Australien - das ist immer eine epische Schlacht", sagte der neuseeländische Nationalspieler Aaron Cruden.

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Titelverteidiger Südafrika ist damit aus dem Turnier ausgeschieden. Die Mannschaft um Schalk Burger (rechts) kämpfte bis zum Schluss, doch ihr gelang in der Schlussphase der Partie kein einziger erfolgreicher Versuch. Die schicken roten Strähnchen in Burgers blondem Haar sind übrigens kein Modegag, sondern...

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... kommen von einer blutenden Kopfwunde, von der er sich aber nicht weiter beirren ließ. Trotzdem reichte es nicht gegen die Australier.

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Wales (rechts) setzte sich deutlich mit 22:10 gegen die irische Nationalmannschaft durch. Für die Waliser ist das Erreichen des Halbfinals der größte Triumph seit dem dritten Platz bei der WM 1987. Die Euphorie in Wales ist gigantisch: Für das Halbfinale werden im Millennium-Stadium in der walisischen Hauptstadt Cardiff 65.000 Menschen zum Public Viewing erwartet - mehr als gleichzeitig bei dem Spiel in Neuseeland.

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Die englische Presse feierte den Erfolg der Waliser als "hochoktaniger Hochgeschwindigkeits-Thriller", während sie für ihre eigene Mannschaft nur Spott übrig hatte. Die war gegen Frankreich ausgeschieden.

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Die Franzosen (in den blauen Trikots) gewannen 19:12 gegen England und treffen damit im Halbfinale auf die Waliser (Samstag 10 Uhr MESZ/Sport1). Damit ist klar: Im Finale kommt es zu einem Duell zwischen einer europäischen und einer ozeanischen Mannschaft.

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Neuseeland ist das einzige Team, das bislang bei dem Turnier unbesiegt ist. Für das Match gegen Australien und in einem möglichen Finale müssen sie jedoch auf ihren Spielmacher Dan Carter verzichten. Der herausragende Carter erlitt im Training einen Adduktorenabriss. "Die Untersuchung hat unsere schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen. Er ist raus aus dem Turnier", sagte der neuseeländische Teamarzt Deb Robinson.

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Ersatzmann Colin Slade (3.v. li) verletzte sich gegen Argentinien ebenfalls an den Adduktoren. Der nachnominierte Aaron Cruden soll jetzt die Mannschaft zum Titel führen. Seit 24 Jahren warten die neuseeländischen Fans auf einen erneuten Titelgewinn ihrer Mannschaft. Nur bei der allerersten WM überhaupt konnten die Neuseeländer gewinnen. Für sie vielleicht ein gutes Zeichen: Auch damals waren sie Gastgeber.

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Zwischen Neuseeland und Australien liegt das tasmanische Meer, aber die beiden Mannschaften verbindet sehr viel: Der australische Trainer Robbie Deans ist beispielsweise gebürtiger Neuseeländer, hat dort bereits als Co-Trainer der Nationalmannschaft gearbeitet. Nach einem Streit vor vier Jahren übernahm der 52-Jährige aber die Mannschaft der Australier.

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Auch James O´Connor (im Vordergrund) und Quade Cooper sind in Neuseeland geboren, laufen aber für die Australier auf. Der erst 21-jährige O´Connor war dabei im Viertelfinale der entscheidende Mann: acht Minuten vor Schluss verwandelte er einen Straftritt zum 11:9 über Südafrika.

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Quade Cooper gilt in Neuseeland als "Staatsfeind", nachdem der 23-Jährige vor der WM mit fragwürdigen Aktionen wie einem Kopftritt gegen Neuseelands Kapitän Richie McCaw auffiel, der dort fast wie ein Nationalheiliger verehrt wird.  "Es stört mich überhaupt nicht, der Staatsfeind Nummer eins zu sein. Eigentlich genieße ich es sogar", sagte Cooper: "Wir sind nicht hier, um Freundschaften zu schließen. Wir sind hier, um das Turnier zu gewinnen."

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