Ölpest vor Neuseeland:Havarierter Frachter "Rena" bricht auseinander

Jetzt muss es ganz schnell gehen: Der havarierte Frachter "Rena" in Neuseelands Plenty-Bucht ist fast vollständig auseinandergebrochen. Die Helfer hoffen, sofort mit dem Abpumpen des Öls beginnen zu können. Die Rettungsaktion musste bereits einmal unterbrochen werden.

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Oil leaking from stricken ship off New Zealand

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Jetzt muss es ganz schnell gehen: Der havarierte Frachter "Rena" in Neuseelands Plenty-Bucht ist fast vollständig auseinandergebrochen. Die Helfer hoffen, sofort mit dem Abpumpen des Öls beginnen zu können. Die Rettungsaktion musste schon einmal unterbrochen werden.

Barrel um Barrel sickert das Schweröl in den Pazifischen Ozean, seit zehn Tagen. 400 Tonnen sind es schon, das Öl verschmutzt die bislang nahezu unberührte neuseeländischen Bay of Plenty und bedroht ihre Tier- und Pflanzenwelt. Der havarierte Frachter Rena ist mittlerweile fast ganz auseinandergebrochen. Die mehr als 1000 Tonnen verbleibenden Öls drohen, ins Meer zu fließen und die schlimmste Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes auszulösen.

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Bergungsmannschaften eilten am Freitag zur Unglücksstelle, um letzte Vorbereitungen zu treffen, damit der Treibstoff aus den Tanks der Rena so schnell wie möglich abgepumpt werden kann. Am Rumpf des Schiffes befestigten die Experten Stahlplattformen, um eine ebene Fläche für die Arbeiten zu haben. Die Vorbereitungen dauerten bis nach Einbruch der Dunkelheit.

Die Zeit drängt, und die Rettungsaktion ist gefährlich: Die Rena hat eine starke Schlagseite von fast 25 Grad, jeden Augenblick droht sie, vollständig  auseinanderzubrechen. Das Schiff wird nur noch dadurch zusammengehalten, dass es auf einem Riff liegt. Die Rettungskräfte laufen auf dem glitschigen Deck Gefahr, von umstürzenden Containern getroffen zu werden. Die Behörden hoffen, am Samstag mit dem Abpumpen beginnen zu können.

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Das dafür benötigte Spezialtankschiff ist längst vor Ort; ein erster Versuch, das schwarze Gift aus dem Rumpf der Rena zu pumpen, musste am Dienstag wegen rauer See abgebrochen werden. Hohe Wellen hatten den Frachter weiter gegen das Riff geworfen, so dass sich in seinem Rumpf große Risse bildeten.

Der Frachter einer griechischen Reederei war am Mittwoch vergangener Woche 20 Kilometer vor der Nordinsel Neuseelands am Astrolabe-Riff auf Grund gelaufen. Das 21 Jahre alte Containerschiff fuhr unter liberianischer Flagge und stammt ursprünglich aus einer Werft in Kiel.

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Die klebrige Brühe hat mittlerweile einen 60 Kilometer breiten Streifen an der Küste der Plenty-Bucht verschmutzt, die bis vor dem Unglück als Paradies für Seevögel galt. Medienberichten zufolge soll die stinkende Brühe auch die für ihre unberührte Tier- und Pflanzenwelt bekannte Moutohora-Insel erreicht haben. Mindestens 500 Vögel sind durch das Öl bereits qualvoll verendet. Ebenso viele Helfer sind damit beschäftigt, die Strände zu reinigen. Auf dem Meer sind fast ein Dutzend Schiffe gegen die Ölpest im Einsatz.

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"Das wird noch eine Weile so gehen. Es ist zum verzweifeln, aber wir müssen weitermachen", sagte der Einsatzleiter der staatlichen Schifffahrts- und Meeresschutzbehörde (MNZ), Nick Quinn. Unter den geretteten Tieren befinden sich auch viele Zwergpinguine.

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Die Havarie des Schiffes kann auch für Menschen gefährliche Folgen haben. Die Behörden wiesen die Einwohner der Region an, dem betroffenen Küstenabschnitt fernzubleiben.

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Von dem Frachter fielen bislang knapp 90 der 1370 Container ins Meer. Darunter befinde sich auch ein Container mit einer Substanz, die in Verbindung mit Wasser gefährlich sei, teilte die zuständige Behörde mit. Insgesamt elf solcher Container hatte die Rena geladen.

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Für den Kapitän des Frachters und sein Erster Offizier hatte das Unglück auch persönliche Konsequenzen: Die beiden Männer wurden am Mittwoch festgenommen. Sie sorgten nach Ansicht der Ermittler mit ihrer Fahrweise für "unnötige Gefahren und Risiken". Ihnen drohen eine hohe Geldstrafe oder bis zu ein Jahr Gefängnis.

Der philippinische Kapitän kam nach kurzer Zeit gegen die Zahlung einer Kaution wieder frei. Zugleich verbot das Bezirksgericht in Tauranga jede Veröffentlichung seines Namens oder eines Fotos, um Zwischenfälle zu vermeiden - die Wut in der Bevölkerung ist groß.

Fears Cargo Ship On NZ Reef May Sink

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Am Donnerstag kam Premierminister John Key nach Tauranga und sprach vor den besorgten Bewohnern der Stadt an der Nordküste. Die griechische Reederei der Rena bat die Neuseeländer inzwischen um Verzeihung: "Es tut uns zutiefst leid, dass Öl an die Strände ihres schönen Fleckens Erde gespült wird. Wir entschuldigen uns dafür", sagte Direktor Diamantis Manos in einer Videobotschaft.

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Auch wenn es den Bergungsmannschaften gelingen sollte, das Allerschlimmste zu verhindern - gegen die Folgen der Havarie würden Einsatzkräfte und Helfer noch monatelang ankämpfen müssen, heißt es von der Schifffahrtsbehörde.

© sueddeutsche.de/dpa/leja
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