Fußball - Wolfsburg:Schäfer und Schindzielorz neues starkes Duo beim VfL

Bundesliga
Marcel Schäfer, Sportdirektor beim VfL Wolfsburg, spricht während eines Interviews. Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wolfsburg (dpa) - Die Rollen im Management des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg werden neu verteilt. Der bisherige Sportdirektor Marcel Schäfer ersetzt im kommenden Jahr den scheidenden Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Der frühere Wolfsburg-Profi Sebastian Schindzielorz, der bis zum 1. September als Geschäftsführer Sport beim Liga-Konkurrenten VfL Bochum tätig war, übernimmt den Posten des Sportdirektors, wie der Club am Montag mitteilte.Die Änderungen in der Schaltzentrale hatten sich in den vergangenen Monaten abgezeichnet: Der 38 Jahre alte Schäfer wird zum 1. Februar 2023 Geschäftsführer Sport und erhält einen Dreijahresvertrag. "In die Fußstapfen von Jörg Schmadtke zu treten, wird eine große Herausforderung sein", sagte der ehemalige Bundesliga-Verteidiger. "Seit über vier Jahren arbeite ich eng mit Jörg zusammen und bin sehr dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, zu lernen, selbstständig zu arbeiten und mich jeden Tag weiterzuentwickeln."

Schäfer spielte von 2007 bis 2017 für den VfL und stieg ein Jahr später zusammen mit Schmadtke ins Management des Clubs ein. Der Spieler der Meistermannschaft von 2009 wurde gezielt zum Nachfolger Schmadtkes aufgebaut. Schindzielorz war von 2008 bis 2013 beim VfL Wolfsburg und ebenfalls Teil des Meisterteams. Auch wegen des guten Verhältnisses, das Schäfer und Schindzielorz nachgesagt wird, galt der 43-Jährige als aussichtsreichster Kandidat für den Posten des Sportdirektors.Der 58 Jahre alte Schmadtke wird eine mehr als 20 Jahre lange Karriere als Fußball-Manager nach Ablauf seines Vertrags am 31. Januar beenden. Der frühere Bundesliga-Torwart war 2018 nach Stationen bei Alemannia Aachen, Hannover 96 und dem 1. FC Köln nach Wolfsburg gewechselt.Das Duo Schmadtke/Schäfer hatte mit dem VfL drei Jahre großen Erfolg, weil sie zusammen mit den Trainern Bruno Labbadia und Oliver Glasner aus einem Fast-Absteiger einen Champions-League-Teilnehmer formten. Ihre Transfers wie Wout Weghorst, Xaver Schlager, Maxence Lacroix oder Ridle Baku schlugen zunächst fast ausnahmslos ein.

Ein Wendepunkt war das Zerwürfnis zwischen Schmadtke und Glasner sowie der daraus folgende Weggang des Österreichers zu Eintracht Frankfurt. Von den beiden Nachfolgern Mark van Bommel und Florian Kohfeldt trennte sich der Club jeweils nach nur wenigen Monaten. Und auch unter Niko Kovac, dem dritten Trainer binnen 13 Monaten, ist der Volkswagen-Club aktuell nur Tabellenvorletzter.

Von der klaren Linie der ersten Schmadtke- und Schäfer-Jahre ist nicht mehr viel zu sehen. Der aktuelle Kader passt erkennbar nicht zu den Vorstellungen des neuen Trainers. Für viel Unruhe in Wolfsburg sorgt zudem Max Kruse, den der Club erst im Januar als Schlüsselspieler für den Abstiegskampf verpflichtete und der nun kein Spiel mehr für den VfL bestreiten darf. Trotzdem ist das Vertrauen in Schäfer in dem größtenteils mit einflussreichen Volkswagen-Vertretern besetzten Aufsichtsrat weiterhin groß. Auch Schmadtke hatte sich intern immer wieder für den langjährigen VfL-Profi als Nachfolger ausgesprochen.

© dpa-infocom, dpa:220926-99-901024/5

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