Fußball:Wolfsburg reizt Bayern und wird mit 1:6 bestraft

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Wolfsburg (dpa) - Eine Stunde wankte der Riese, dann schlug er gnadenlos zurück. Der FC Bayern München hatte lange Zeit große Probleme beim VfL Wolfsburg, doch dank eines fulminanten Schlussspurts gelang dem Rekordmeister noch ein 6:1 (1:1)-Kantersieg.

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Wolfsburg (dpa) - Eine Stunde wankte der Riese, dann schlug er gnadenlos zurück. Der FC Bayern München hatte lange Zeit große Probleme beim VfL Wolfsburg, doch dank eines fulminanten Schlussspurts gelang dem Rekordmeister noch ein 6:1 (1:1)-Kantersieg.

„Wir haben das 60 Minuten gut gemacht“, lobte VfL-Manager Klaus Allofs und ergänzte: „Wir haben den Bayern mehr abverlangt als andere Mannschaften.“ Am Ende aber setzten die Münchner ihre Rekordjagd fort und feierten in der Fußball-Bundesliga den 16. Sieg in Serie. Das war zuvor noch nie einem Team gelungen.

Nach einem so klaren Ergebnis sah es allerdings nicht aus. Die Wolfsburger forderten die Gäste, verlangten ihnen alles ab. Thomas Müller attestierte den Wolfsburgern ein „ekeliges Pressing“. Naldo (17. Minute) hatte die Niedersachsen in einem tollen Fußballspiel in Führung gebracht, Xherdan Shaqiri (26.) den Ausgleich erzielt. „Wir hatten Probleme mit unserem Aufbau“, sagte Trainer Pep Guardoila.

Die Wende brachten die Einwechselungen von Thiago und Mario Mandzukic. Thomas Müller (63./78.), Mandzukic (66./80.) und Franck Ribéry (71.) bescherten schließlich den erstmals seit langem wieder richtig geforderten Bayern den zu hoch ausgefallenen Sieg. Erstmals in der Clubgeschichte blieb der Rekordmeister auch in den ersten 24 Spielen einer Saison ungeschlagen.

„Mit Thiago haben wir unsere Tore gefunden“, lobte Guardiola. Der Coach der Bayern wirkte erleichtert, dass der Wechsel aufgegangen ist. „Das war sehr wichtig für uns“, ergänzte der spanische Coach: „In der Bundesliga ist das ein großer Schritt nach vorne.“

Guardiola lobte auch den Gegner: „Wolfsburg hatte eine super Organisation, sie waren sehr aggressiv.“ Das galt freilich nur für eine Stunde. In dieser attackierten die Niedersachsen enorm früh und kombinierten schnell. Die Führung durch Naldo war der verdiente Lohn für den beherzten Auftakt des VfL, der im Vergleich zum 2:6 in der Vorwoche in Hoffenheim nicht wiederzuerkennen war.

Die 30 000 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, dabei wäre ihnen das Spektakel beinahe verwehrt geblieben. Die Austragung des Spiels hatte wegen eines großflächigen Stromausfalls auf der Kippe gestanden. Am späten Vormittag aber hatte der VfL Grünes Licht gegeben und damit ein Fußball-Fest ermöglicht.

Der eingewechselte Thiago und ein Stellungsfehler von Wolfsburgs Naldo sorgten für die Führung der Gäste. Danach wurde es einseitig. Wolfsburg gab seinen Widerstand auf - und die Bayern machten den Kantersieg perfekt, der um mindestens drei Tore zu hoch ausfiel. Vor allem aber Müller begeisterte, der Nationalspieler schoss zwei Tore und bereitete den zweiten Treffer von Mandzukic vor.

„Man darf nicht nur auf das nackte Ergebnis schauen“, sagte Allofs. Der Manager sah trotz der deftigen Niederlage einen großen Fortschritt im Vergleich zum 2:6 gegen Hoffenheim vor einer Woche. Aber „für das Torverhältnis ist das schlecht“, kommentierte Allofs das zweite halbe Dutzend.

Die Spieldaten:

Ballbesitz in %: 31,8 - 68,2

Torschüsse: 12 - 19

gew. Zweikämpfe in %: 49,6 - 50,4

Fouls: 15 - 9

Ecken: 5 - 3

Quelle: optasports.com

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