Viral gegangen ist in den vergangenen Tagen ein Fangesang, vorgetragen hier in Katar von sogenannten Fake-Fans, offenbar aus Indien oder Bangladesch, die Stimmung machen, indem sie sich mal ins Argentinien-Trikot werfen, mal ins England-Trikot, mal ins Deutschland-Trikot.
Im England-Trikot war die Performance der Fake-Fans nur so lala, sie versuchten sich am Klassiker "Football's coming home", aber das sollten besser nur Engländer singen. Im Deutschland-Trikot waren sie dafür am überzeugendsten, ihr Song hat den Text: "Ratatatatatata - Hiya Huya Germany." Ein paar Trommeln dazu, eine Art Vortänzer mit (allerdings nicht ganz passender) Belgien-Perücke, fertig war eine Performance, die tatsächlich nichts zu wünschen übrig lässt.
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"Ratatatatatata - Hiya Huya Germany" ist das allerbeste deutsche Nationalmannschaftslied. Früher dröhnten deutsche Fans "So ein Tag, so wunderschön wie heute", aber das bringen sie heute nicht mehr, solche Tage kommen schließlich nur noch selten vor. Stattdessen dieses ewig tumbe "Deutsch-Laaand" oder "Steht auf, wenn ihr Deutsche seid", das ist alles so bleischwer und schmeckt nach innerer Marschkapelle wie sonst nur das Fußball-Repertoire von der Obernervensäge Oliver Pocher.
"Ratatatatatata -Hiya Huya Germany" dagegen klappert und schwingt zugleich, es scheppert und gleitet und klingt natürlich nach einer Zeit, in der alles leichter war; nach Karnevalskrachern vom Schlage "Humba humba täterä". Nachdem das 1964 rauskam, wurde es im Ausland zuweilen für die deutsche Nationalhymne gehalten. Dass "Ratatatatatata - Hiya Huya Germany" als deutsche Nationalhymne durchginge, ist nicht zu erwarten, vieles ist anders als sonst in Katar, allerdings nicht alles.
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Wobei der Song in seiner Doppelbödigkeit ziemlich alles hat, was gerade angesagt ist: Das "Hiya Huya" markiert das deutsche Wünschen und Sehnen, aber dann kommt immer jemand und haut ein entschlossenes, brutales Ratatatatatata hin. Mal ist's Infantino, mal ein Stürmer aus Japan. Alsbald ein Spanier, ratatatatatata.
Die verkleideten Fans in Katar mögen Fake-Fans sein, aber auch Fake-Fans können singen, was ist.