Nationalmannschaft:Deutschland hat den Strafraum verlernt

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Der Ball ist immer noch rund. Darüber hinaus kann Bundestrainer Hansi Flick auf nicht mehr allzu viele Gewissheiten bauen. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Hinten schusselig, vorne auch: Die WM hat gleich mehrere Problemzonen des deutschen Fußballs aufgezeigt. Es sind die Folgen einer Ausbildung, in der nur noch Tiki und Taka, aber nicht mehr Rumms und Wumms gelehrt wurden.

Von Christof Kneer, Doha

In der achten und in der 42. Spielminute konnte jeder sehen, wie es um den deutschen Fußball steht. In der achten Minute kam eine Flanke von Joshua Kimmich angeflogen, Thomas Müller hechtete in die Flugbahn, es war gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Der Ball sauste am Tor vorbei. In der 42. Minute kam derselbe Ball aus großer Höhe angeflogen, er war wirklich lange dort oben unterwegs, vielleicht konnte er schon das Meer sehen. Als er seine Reiseflughöhe verließ und in der Nähe des deutschen Strafraums zur Landung ansetzte, fand er eine unaufmerksame Bodencrew vor. Erst verschusselte David Raum den Ball, im nächsten Moment verhaspelte sich Antonio Rüdiger, was Costa Ricas Mittelfeldspieler Fuller in eine aussichtsreiche Abschlusssituation brachte. Es rettete dann der unbezwingbare Manuel Neuer, der ansonsten aber auch recht bezwingbar wirkte.

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