Fußball - Leverkusen:Unions "Wahnsinn": Conference League als konkrete Option

Berlin
Florian Wirtz. Foto: Ina Fassbender/AFP-Pool/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Leverkusen/Berlin (dpa) - Urs Fischer musste sich die Tabelle nochmal genau anschauen. Tatsächlich. Der 1. FC Union Berlin geht auf Platz sieben in den letzten Bundesliga-Spieltag und kann aus eigener Kraft einen Platz im Fußball-Europacup buchen. "Wahnsinn" - noch nie seit den Zeiten des Berliner Mauerfalls wurde dieses Wort vermutlich so oft in Köpenick benutzt wie im Endspurt dieser Bundesliga-Saison.

"Wahnsinn", sagte der österreichische Kapitän Christopher Trimmel. "Wahnsinn" sagte auch der Schweizer Trainer Fischer. Der leichte Ärger, dass möglicherweise sogar noch mehr als das 1:1 (0:1) bei Bayer Leverkusen und damit eine noch bessere Ausgangsposition drin gewesen wäre, war bei den Eisernen schnell verflogen. Der Blick ging stattdessen nach vorne. RB Leipzig wartet am Pfingstsamstag als letzte riesige Hürde für die Qualifikation zur Conference League.

"Da freuen wir uns drauf, wir haben ein Heimspiel, wir wissen, da sind wir sehr, sehr stark und wir hoffen, dass wir es schaffen", sagte Trimmel. "Wir müssen nochmal ran", sagte Fischer. Ein Sieg gegen RB reicht definitiv, bei einem Remis oder einer Niederlage müsste gerechnet werden, ob einer der drei Kontrahenten, Borussia Mönchengladbach, VfB Stuttgart oder der SC Freiburg, noch vorbeizieht.

Sicherlich wird sich mancher Union-Profi im Quarantäne-Hotel am Scharmützelsee spätestens jetzt schlau machen, was es mit dem möglichen Wettbewerb auf sich hat. Die Conference League ist für manchen noch ein unbekanntes Phänomen. "So genau weiß ich es immer noch nicht, aber wir nehmen das sehr gerne mit", sagte Verteidiger Marvin Friedrich.

So unattraktiv wie von vielen im Fußball-Business verschrien, ist der neue dritte Europacup gar nicht. Einsteigen wird der Bundesliga-Siebte erst mit den Playoffs am 19. und 26. August. Die Saison-Vorbereitung wird also nicht verkompliziert. Als Sieger hätte man eine Gruppenphase mit sechs Spielen, wie in Königsklasse und Europa League. Mögliche Kontrahenten wären Stand jetzt Top-Teams wie die AS Rom, Tottenham Hotspur oder Fenerbahce Istanbul. Ein Duell mit seinem türkischen Ex-Club fände sicherlich auch Union-Star Max Kruse einen Wahnsinn.

© dpa-infocom, dpa:210515-99-608640/4

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