Köln:Modeste rettet Köln 2:2 im Derby gegen Bayer

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Kölns Benno Schmitz (l) und Leverkusens Moussa Diaby versuchen, an den Ball zu kommen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Fans des 1. FC Köln feierten ihren Doppelpack-Helden Anthony Modeste mit lauten Sprechchören, die Profis von Bayer Leverkusen schlichen enttäuscht in die...

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Köln (dpa) - Die Fans des 1. FC Köln feierten ihren Doppelpack-Helden Anthony Modeste mit lauten Sprechchören, die Profis von Bayer Leverkusen schlichen enttäuscht in die Gästekurve. Mit einer packenden Aufholjagd verteidigten die Kölner beim 2:2 (0:2) im Derby am Sonntag ihre imposante Heimserie und verbauten dem rheinischen Rivalen die Rückkehr auf Rang drei.

Mit seinen beiden Treffern in der zweiten Halbzeit (63./82. Minute) knackte Modeste erst als zweiter ausländischer FC-Profi nach Toni Polster die 50-Tore-Marke in der Fußball-Bundesliga. „Ich denke, dass das 2:2 viele Leute unterschreiben würden“, sagte der 33 Jahre alte Franzose bei DAZN zufrieden. „Wir haben das Spiel umgedreht, das ist unsere Stärke diese Saison. Das ist unser Wohnzimmer, hier kann man nicht leicht gewinnen.“ Die Kölner holten in dieser Saison sieben Zähler nach Rückstand und sind vor eigenem Publikum weiter unbesiegt.

Die Leverkusener blieben hingegen im dritten Pflichtspiel in Serie sieglos und mussten den nächsten Dämpfer nach dem 1:5 gegen den FC Bayern eine Woche zuvor hinnehmen. „Wenn du im Derby als führende Mannschaft von 0:2 auf 2:2 fällst, fühlt es sich wie eine Niederlage an. Wir hätten 3:0, 4:0 durch Kontersituationen führen können und dann schalten wir ab“, schimpfte Torwart Lukas Hradecky. „Es kotzt mich an, es ist ärgerlich.“ Vor 49 600 Zuschauern im RheinEnergieStadion trafen Patrik Schick (15.) und Karim Bellarabi (17.) für Leverkusen.

Mit zwei frischen Kräften in der Offensive hat Bayer-Coach Gerardo Seoane auf die intensive Belastung drei Tage nach dem Sevilla-Trip in der Europa League reagiert. Neben Schick, der kurz vor Ende angeschlagen ausgewechselt wurde, rückte auch der Ex-Kölner Florian Wirtz ins Team. Der 18-Jährige, um dessen Wechsel auf die andere Rheinseite es viele Diskussionen gab, wurde vom Kölner Publikum bei jeder Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen.

Dennoch war der offensive Mittelfeldspieler ein mal mehr belebendes Element im Team und an vielen Angriffen der agilen Leverkusener beteiligt. Die Reisestrapazen waren der Mannschaft kaum anzumerken und so war die schnelle 2:0-Führung binnen 100 Sekunden durch Treffer von Schick nach feinem Pass von Moussa Diaby und kurz darauf von Bellarabi, der einen Abpraller verwandelte, fast folgerichtig. Für Schick war es bereits der achte Saisontreffer, insgesamt erzielten die Leverkusener in dieser Spielzeit bereits elf Treffer in den ersten 20 Minuten - Ligarekord.

Somit war der Plan von FC-Coach Baumgart, der eine kompaktere Defensive mit Doppelsechs und Geburtstagskind Luca Kilian installiert hatte, um auf das Tempo der Bayer-Angriffsreihe zu reagieren, schnell über den Haufen geworfen. FC-Stabilisator Ellyes Skhiri stand wegen Verletzung weiterhin nicht zur Verfügung und fehlt dem Team merklich. Die Kölner hatten auch noch Glück, als Rechtsverteidiger Jeremie Frimpong bei einem Konter in der 25. Minute nur die Querlatte traf.

Die Gastgeber selbst kamen zu wenigen Tormöglichkeiten. Der ins Team zurückgekehrte Kapitän Jonas Hector hatte zwei: eine per Fernschuss und eine mit dem Kopf (33./44.). Modeste hatte im Angriff einen schweren Stand gegen die starke Leverkusener Innenverteidigung, war aber nach gute einer Stunde erstmals zur Stelle und markierte den Anschlusstreffer nach Flanke von Hector. Die Kölner drängten weiter auf den Ausgleich und Modeste war erneut zur Stelle und sorgte mit seinem sechsten Saisontreffer für den vielumjubelten Punktgewinn. „Es zeichnet die Jungs aus, dass sie nicht aufgeben“, sagte Trainer Baumgart, der von zwischenzeitlich deutlichen Worten berichtete: „Ich habe sie drum gebeten, Mut zu haben und sich nicht in die Hose zu machen.“

© dpa-infocom, dpa:211024-99-719154/4

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