Fußball:«Klopp kommt nach Hause»: BVB-Vorfreude auf Liverpool

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London (dpa) - Schon beim Landeanflug auf Dortmund ging ein Raunen durch die Reihen der Boeing 737. Die frohe Kunde vom Traumlos FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp im Viertelfinale der Europa League versetzte den Reisetross von Borussia Dortmund bei der Rückkehr aus London in Festtagsstimmung.

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London (dpa) - Schon beim Landeanflug auf Dortmund ging ein Raunen durch die Reihen der Boeing 737. Die frohe Kunde vom Traumlos FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp im Viertelfinale der Europa League versetzte den Reisetross von Borussia Dortmund bei der Rückkehr aus London in Festtagsstimmung.

„Wir haben unerlaubterweise unsere Handys noch in der Luft angemacht und so mitbekommen, wer unser nächster Gegner wird“, verriet BVB-Sportdirektor Michael Zorc mit einem schelmischen Lächeln.

Der Hype um Klopp setzte bereits direkt nach der Ankunft ein. Schon beim Warten auf sein Gepäck am heimischen Airport musste der von zahlreichen Kamerateams umlagerte Zorc erste Statements fast ausschließlich zum baldigen Wiedersehen mit dem einstigen BVB- und momentanen Liverpool-Coach abgeben. Leicht genervt erinnerte der einstige Profi an die eigentliche Mission des Teams: „Dass Jürgen an der Linie steht, ist schon etwas Besonderes. Aber wir wollen keine romantischen Abende veranstalten, sondern uns sportlich durchsetzen. Und da ist Liverpool ein Hammer.“

Auch Klopp war regelrecht begeistert. „Ich bin wirklich glücklich mit der Auslosung“, sagte der ehemalige BVB-Coach am Freitag in einem Interview auf der Homepage des FC Liverpool. Er freue sich darauf, „den Jungs dieses wundervolle Stadion und diese großartige Stadt zu zeigen“. Der aktuelle Bundesliga-Zweite sei ein wirklich starker Gegner. „Zwei der größten Clubs der Welt treffen in der Europa League aufeinander“, meinte Klopp.

Schon in den Wochen vor den beiden Duellen am 7. und 14. April wird sich fast alles um den in Dortmund noch immens populären Coach drehen. „Jetzt kommt Jürgen Klopp mit Liverpool nach Hause, das wird für ihn sicher etwas ganz Besonderes“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Euphorisch äußerte sich Kapitän Mats Hummels. „Keine Frage: Das ist für uns ein besonderes Los. Wir treffen auf einen großartigen Verein mit einem nochmals großartigen Stadion.“

Sportlich ist die Aufgabe lösbar. Schließlich hat der BVB im Achtelfinale Tottenham Hotspur souverän ausgeschaltet - und der steht in der Tabelle der Premier League weit vor den „Reds“. Nach dem ersten Erfolg einer deutschen Mannschaft an der altehrwürdigen White Hart Lane schien Thomas Tuchel stolz wie selten. „Es war ein großer Anreiz für uns, das zu schaffen“, schwärmte der BVB-Coach nach dem 2:1 (1:0) über die „Spurs“, „ich finde es absolut bemerkenswert, welche Haltung die Mannschaft zeigt - und das alle drei Tage.“

Zu seinem Wohlgefallen strotzte die Borussia auch in der sechsten Englischen Woche in Serie vor Tatendrang: „Es ist ein großes Vertrauen zwischen uns entstanden. Die Spieler bringen den Klebstoff ein, der alles zusammenhält.“

Obwohl kein deutsches Team in dieser Saison mehr Partien bestritten hat als der BVB (44), sind Abnutzungserscheinungen nicht erkennbar. Selbst die komfortable Ausgangslage nach dem 3:0 im Hinspiel verleitete niemanden, es gemächlicher angehen zu lassen. Der Erfolgshunger seiner Mitstreiter ist nach Einschätzung von Roman Weidenfeller noch lange nicht gestillt: „Wir wollen weiter für Furore sorgen.“ Selbstsicher fügte der Torhüter an: „Wir haben den Tabellenzweiten aus England sowohl im Hin- als auch im Rückspiel beherrscht. Das ist ein echtes Ausrufezeichen.“

Die famose Rückrunden-Bilanz mit nunmehr zwölf Siegen und zwei Remis gibt Rückenwind für die entscheidenden Wochen in Meisterschaft, DFB-Pokal und Europa League. Bei aller Zufriedenheit über den anhaltenden Höhenflug seines Teams sehnt Tuchel jedoch eine geringere Taktzahl als zuletzt herbei. „Ich freue mich, wenn Länderspielpause ist. Aber wir sind in Augsburg schon noch einmal bereit“, sagte er mit Blick auf die kommende Partie beim Bundesliga-13. am Sonntag.

Wie so oft in dieser Saison war auch in der englischen Hauptstadt wieder einmal Verlass auf Pierre-Emerick Aubameyang. Mit seinen Saison-Pflichtspieltoren 34 und 35 (24. und 71. Minute) stellte Afrikas „Fußballer des Jahres“ den Sieg fast im Alleingang sicher. Allerdings fiel sein Torjubel wenige Tage nach dem Tod seines Großvaters verhalten aus. „2 goals for you. RIP Grand-père“, schrieb Aubameyang am kommenden Morgen auf seiner Instagram-Seite.

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