Fußball:Hertha sendet Lebenszeichen: Remis in Düsseldorf

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Düsseldorfs Valon Berisha (hinten) und Dodi Lukebakio von Berlin versuchen an den Ball zu kommen. Foto: Bernd Thissen/dpa (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa) - Hertha BSC hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ein Lebenszeichen gesendet und nach 0:3-Rückstand bei Fortuna Düsseldorf überraschend noch einen Punkt erobert.

Die nach dem 0:5 gegen den 1. FC Köln radikal umgebauten Berliner erkämpften am Freitagabend beim direkten Konkurrenten ein 3:3 (0:3) und sind jetzt sechs Punkte vom Relegationsplatz 16 entfernt. Für die Gastgeber trafen in der spannenden Partie Kenan Karaman (6. und 45.+1 Minute) und Erik Thommy (10.), dem in der 64. Minute ein Eigentor unterlief. Matheus Cunha (67.) und Krzysztof Piatek (75./Foulelfmeter) sorgten vor 31.632 Zuschauern noch für das verdiente Remis. Düsseldorf bleibt durch das am Ende glückliche Ergebnis auf Relegationsplatz 16.

Hertha-Trainer Alexander Nouri hatte nach dem desolaten 0:5 in der Vorwoche gegen Köln gleich sieben Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen, zwei davon wegen Gelbsperren. Unter anderem durfte vor 31.632 Zuschauern Torwart Thomas Kraft spielen - der 31-Jährige gehörte in den für Ex-Trainer Jürgen Klinsmann verfassten und vor drei Tagen veröffentlichten Protokollen zu den kritisierten Profis "ohne Mehrwert".

Noch kurz vor dem Anpfiff kündigte Nouri optimistisch ein "beherztes" und "entschlossenes" Auftreten in Düsseldorf an. Ein langer, hoher Pass aus dem Mittelfeld reichte aber, um die Hertha-Pläne früh zunichte zu machen. Karaman lief der indisponierten Berliner Hintermannschaft davon und ließ Kraft aus kurzer Distanz keine Chance. Thommys fünftes Saisontor verschlimmerte die Lage der Gäste weiter.

Die Berliner Wechsel zeigten kaum Wirkung. Von den Feldspielern durften in Düsseldorf lediglich Dedryck Boyata, Karim Rekik, Piatek und Cunha wieder von Beginn an spielen. "Mein Job ist es, die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten. Darauf konzentrieren wir uns", hatte Nouri beim Streamingdienst "DAZN" zum Klinsmann-Wirbel gesagt.

Zwar kam Berlin nach dem doppelten Rückschlag zu Chancen. Piatek scheiterte aus spitzem Winkel (12.) und an Düsseldorfs Torwart Florian Kastenmeier (30.), der auch gegen den früheren Fortuna-Profi Dodi Lukebakio (14.) und Cunha (23.) zur Stelle war. Zwingend wirkte das Berliner Spiel aber noch lange nicht. Karaman konnte seinen zweiten Treffer kurz vor der Pause völlig unbedrängt erzielen.

Erst Thommys Eigentor veränderte das Spiel. Cunha legte direkt nach und weckte längst verloren geglaubte Berliner Hoffnungen. Piatek, zuvor von Kastenmeier gefoult, jubelte nach seinem Elfmetertreffer ausgelassen mit den mitgereisten Fans. Cunha scheiterte kurz vor Schluss noch am Düsseldorfer Keeper (90.).

Fortuna-Trainer Uwe Rösler hatte die gleiche Mannschaft aufgeboten, die in der Vorwoche beim 2:0 in Freiburg überzeugt hatte. Mit Spielen in Mainz, gegen Paderborn und in Köln stehen auch Düsseldorf entscheidende Wochen bevor. Vor dem Spiel hatte sich kurioserweise Fortunas Ex-Trainer Friedhelm Funkel in der Zeitung "Die Welt" zu Wort gemeldet. Auch der 66-Jährige fand Klinsmanns Verhalten "unterirdisch".

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