Fußball:Guardiola: Lobeshymnen zu früh - Leverkusen ohne Angst

Lesezeit: 2 min

Leverkusen (dpa) - Am Sonntag geht's für Pep Guardiola erstmals mit dem FC Bayern aufs Oktoberfest. Und beim traditionellen Wiesn-Besuch soll selbstverständlich bestens gelaunt mit einer Maß auf einen weiteren Sieg angestoßen werden.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Leverkusen (dpa) - Am Sonntag geht's für Pep Guardiola erstmals mit dem FC Bayern aufs Oktoberfest. Und beim traditionellen Wiesn-Besuch soll selbstverständlich bestens gelaunt mit einer Maß auf einen weiteren Sieg angestoßen werden.

Für dieses Ziel ist der spanische Starcoach mit seinem Team nach der Champions-League-Gala bei Manchester City direkt weiter ins Rheinland geflogen, um eine optimale Vorbereitung auf das Topspiel der Fußball-Bundesliga am Samstagabend beim Tabellendritten Bayer Leverkusen zu gewährleisten. „Leverkusen ist sehr gefährlich. Sie sind nur einen Punkt hinter uns“, sagte Guardiola mit einem Schuss Respekt.

Dem spanischen Starcoach kamen die Lobeshymnen nach dem bemerkenswerten 3:1 in Manchester zu früh. „Lob im Oktober ist nicht gut“, mahnte Guardiola und erläuterte: „Erst im Frühjahr müssen wir unseren besten Fußball spielen.“ Die Feier-Laune will sich der Triple-Sieger in der BayArena nicht verderben lassen. „Es ist wieder ein großes Spiel“, meinte Arjen Robben voller Vorfreude.

„Leverkusen ist gut drauf. Das ist ein gefährlicher, spielstarker Gegner“, erklärte Philipp Lahm. Der Kapitän, der wieder im defensiven Mittelfeld spielen wird, erhielt am Freitag von seinem Trainer ein außergewöhnliches Lob. „Auf der Position ist es unmöglich, besser zu spielen als Philipp in den letzten Spielen“, schwärmte Guardiola.

Der einst an Bayer Leverkusen ausgeliehene Toni Kroos gab die Marschrichtung für das Duell Dritter gegen Zweiter vor. „Wir müssen wieder von Null starten und das Gleiche auf den Platz bringen wie in Manchester“, sagte der Nationalspieler. „Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht glauben, es läuft von alleine“, mahnte auch Torwart Manuel Neuer mit Blick auf die Königsklassen-Vorführung am vergangenen Mittwoch, für die der begeisterte Vereinspräsident Uli Hoeneß die Bestnote „summa cum laude“ vergeben hatte.

Die Warnungen sind berechtigt, immerhin ist Bayer der letzte Bayern-Besieger in der Liga. Am 28. Oktober 2012 gewannen die Leverkusener nach Toren von Stefan Kießling und Jérome Boateng (Eigentor) sogar auswärts in München mit 2:1. Und „an guten Tagen“, so Bayer-Torjäger Kießling, sei ein Erfolg wiederholbar: „Ich glaube nicht, dass die Bayern unschlagbar sind.“ Gerade auf Kießling könnte es ankommen. „Ihn gilt es, immer im Blick zu haben“, mahnte Neuer.

Es könnte ein wegweisendes Wochenende werden, zumal sich auch Spitzenreiter Borussia Dortmund in einem schweren Auswärtsspiel in Mönchengladbach bewähren muss. „Mal schauen, war der Spieltag bringt. Wir wollen Tabellenführer werden“, kündigte Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge an. Und Bayer 04? „Jetzt können wir gucken, ob wir tendenziell in der Tabelle nach hinten blicken müssen oder ob wir vorne dieses Dreierduell offen halten können“, beschrieb Leverkusens Mittelfeldspieler Stefan Reinartz die Ausgangslage. Gerade im eigenen Stadion war Bayer bislang eine Macht mit vier Siegen und 12:4 Toren.

Guardiola wird wohl nicht groß an der Rotations-Schraube drehen. Am ehesten könnte Mario Mandzukic nach seiner Pause in Manchester in die Startelf zurückkehren. Nationalspieler Mario Götze muss sich nach seinen Verletzungen in den letzten Monaten dagegen gedulden. „Mario braucht Zeit, er weiß das“, verkündete Guardiola.

Bayer-Coach Sami Hyypiä ist bei seiner Mannschaft nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte mit sechs Siegen in sieben Spielen besonders die Einstellung wichtig. Der Finne fordert „Glauben“ und „Willen“ von seinen Spielern: „Jetzt schon aufzugeben, wäre dumm.“ Auf den Außenverteidiger-Positionen könnte es Umstellungen geben. Auch wenn die Bayern „in einer anderen Liga“ agieren, wie Torwart Bernd Leno anerkennend bemerkte, müsse man sich nicht klein machen: „Wir haben Respekt, aber keine Angst.“

Hyypiä bezeichnete die Begegnung, die via TV in 204 Länder übertragen wird, als „ein Spiel von 34“. Und selbst aus der Tatsache, dass die Bayern ihre letzte Niederlage gegen Leverkusen erlitten, will der Finne keinen psychologischen Vorteil für seine Elf ableiten: „Ich glaube, es spielt keine Rolle, dass wir in München gewonnen haben. Wir können daraus nicht so viel Selbstvertrauen holen.“ Seine Hoffnung: „Vielleicht haben wir einen großartigen Tag.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: