Fußball:«Frust» statt Wiesn-Lust - Köln ärgert Bayern beim 1:1

Lesezeit: 2 min

München (dpa) - Auf ihren traditionellen Oktoberfest-Besuch mochten sich die Bayern-Stars nach dem nächsten Stimmungsdämpfer noch nicht so recht freuen. Nach der Pleite bei Atlético Madrid ging für die Münchner überraschend auch die Siegesserie in der Bundesliga zu Ende.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Auf ihren traditionellen Oktoberfest-Besuch mochten sich die Bayern-Stars nach dem nächsten Stimmungsdämpfer noch nicht so recht freuen. Nach der Pleite bei Atlético Madrid ging für die Münchner überraschend auch die Siegesserie in der Bundesliga zu Ende.

Trotz einer Halbzeit Einbahnstraßenfußball reichte es gegen den 1. FC Köln nur zu einem 1:1 (1:0). „Wir haben diese Woche gegen Atlético verloren und gegen Köln nur einen Punkt geholt - ich brauche auf jeden Fall eine Nacht, um wieder bessere Laune zu haben“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

Nach dem Führungstreffer von Joshua Kimmich (40. Minute) dämpfte Anthony Modeste (63.) mit seinem Ausgleich vor 75 000 Zuschauern - unter ihnen Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger - die Stimmung. In der spannenden zweiten Hälfte scheiterten die Gastgeber wiederholt am Aluminium. „Wir hätten das Spiel gewinnen können, aber auch Köln hatte Chancen, das Spiel zu gewinnen“, sagte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. In der Nachspielzeit verpasste Simon Zoller nur knapp das 2:1 und den Bayern-K.o. „Wir sind enttäuscht, müssen uns aber keine Sorgen machen“, betonte der italienische Trainer und verteidigte die sieben Umstellungen in der Startformation. „Die Rotation war gut und normal.“

Drei Tage nach dem 0:1 in der Königsklasse musste Bayern nach fünf Siegen beim Startelf-Comeback von Arjen Robben die ersten Punktverluste in der Liga hinnehmen. Die Kölner blieben zum elften Mal nacheinander ungeschlagen. „Wir sind sehr zufrieden. Einen Punkt beim FC Bayern holt man nicht alle Tage“, sagte Coach Peter Stöger.

Bei herrlichem Herbstwetter und auf frisch verlegtem Rasen begann der Fußball-Nachmittag gleich zäh gegen die lange ultradefensiven Gäste. Die Kölner beschränkten sich erst einmal aufs Verteidigen. Hinten sicherten eine Fünferkette und davor drei Mittelfeldspieler ab. Nach vorne ging in der ersten Spielhälfte nichts bei den Gästen. Ein erfolgreiches Mittel hatten die Münchner gegen die Rheinländer, die sich mit einer ähnlichen Taktik vor sieben Jahren einmal ein 0:0 zum Wiesn-Abschluss ermauert hatten, auch nicht auf Anhieb parat.

Robben, der erstmals seit dem 0:0 im März in Dortmund wieder in einem Bayern-Pflichtspiel in der Startelf stand, mühte sich viel über rechts. Auf dem linken Flügel war Juan Bernat für die gefährlicheren Aktionen verantwortlich. Aus einem Vorstoß des Spaniers resultierte auch das 1:0. Kimmich traf nach Bernats Hereingabe per Flugkopfball. Es war bereits sein fünftes Pflichtspieltor in dieser Saison.

Die Kölner taten nach dem Seitenwechsel mit einem 4-4-2-System mehr nach vorne. Das eröffnete den Bayern mehr Räume bei ihren Vorstößen, die sie aber nicht in Tore ummünzen konnten. Der wegen einer leichten Rippenprellung bei Robben zur Pause eingewechselte Thomas Müller (50.) hatte ebenso wie Kimmich (59.) das 2:0 auf dem Fuß. Javi Martínez (55.) traf per Kopf nach einem Eckball den Pfosten. „Wir hatten ein bisschen Pech im Abschluss“, sagte Müller und schob „Frust“.

Jubeln konnten dagegen die Kölner. Nach einer Flanke von Marcel Risse verlud Modeste den lange beschäftigungslosen Neuer. Der fünfte Saisontreffer ihres Top-Angreifers gab den Kölnern neuen Mut, das 2:1 durch Yuya Osaka (71.) wurde zurecht wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Auf der Gegenseite rettete Horn (77.) mit einer Glanzparade und Hilfe des Aluminiums gegen Müller. Auch Bernat (87.) traf den Pfosten. Zoller verpasste dann die große Überraschung, als er nach einem Kontor nur knapp das Neuer-Gehäuse verfehlte. „Ich glaube, die Stimmung ist morgen Gott sei Dank wieder besser“, sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: