Fußball:Elferseuche geht weiter: Ujah scheitert vom Punkt

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Köln (dpa) - Anthony Ujah biss zu. Mit einer kräftigen Kieferbewegung malträtierte der Nigerianer in Diensten des 1. FC Köln sein Trikot. Ujah war mächtig frustriert, weil "Löwen"-Torhüter Gabor Kiraly seinen Elfmeter entschärfte und Sturmkollege Patrick Helmes den Nachschuss an den Pfosten setzte.

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Köln (dpa) - Anthony Ujah biss zu. Mit einer kräftigen Kieferbewegung malträtierte der Nigerianer in Diensten des 1. FC Köln sein Trikot. Ujah war mächtig frustriert, weil „Löwen“-Torhüter Gabor Kiraly seinen Elfmeter entschärfte und Sturmkollege Patrick Helmes den Nachschuss an den Pfosten setzte.

So blieb es im Montag-Spiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen den Rheinländern und dem TSV 1860 München beim 0:0 - und FC-Trainer Peter Stöger muss überlegen, wie er seinen Profis vermitteln kann, derartige Top-Möglichkeiten endlich einmal zu verwerten.

Es war ein Déjà-vu für den Tabellenführer. Schon beim 2:1 vor gut zwei Wochen in Karlsruhe hatten Marcel Risse (Latte) und Helmes (Pfosten) ihre Strafstoß-Offerten nicht nutzen können. Stöger reagierte lakonisch-gelassen auf das neuerliche Misserfolgserlebnis: „Das habe ich irgendwann schon einmal gesehen. Schade. Das Tor hätte uns gut getan.“

Doch Kiraly hatte in der 41. Minute etwas dagegen - mit einem untrüglichen Gefühl, wohin Ujah zu zielen gedachte: „Ich wollte eigentlich die Seite wechseln, habe es aber dann doch nicht getan.“ Der ungarische Routinier blieb bei Links und entschärfte die Situation glänzend. Dass es in der 1. und 2. Liga und im DFB-Pokal schon sein 14. abgewehrter Strafstoß war, war dem 37-jährigen Ungarn nicht geläufig: „Nein. Das weiß ich nicht“, bekannte Kiraly.

Stöger indes wusste zwei Dinge ganz genau: Das torlose Remis vor 48 300 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion belässt es bei der Spitzenposition seines weiter unbesiegten FC vor dem zählergleichen 1. FC Union Berlin. Und zum Zweiten: Der Österreicher wird vor den kommenden drei Aufgaben in Bielefeld, gegen Union Berlin und beim VfL Bochum kein spezielles Elfmetertraining anordnen: „Man nimmt es zur Kenntnis“, sagte er. Und: „Man soll es nicht glauben, aber wir haben wirklich gute Elfmeterschützen.“

Sein Münchner Kollege Friedhelm Funkel, der mit den Kölnern in der Zweitligasaison 2002/2003 25 Spiele ungeschlagen geblieben war und den FC in die Bundesliga zurückgeführt hatte, hat ganz andere Probleme: Seine Spieler treffen einfach nicht. Acht Tore in elf Begegnungen sind eine höchst bescheidene Ausbeute.

„So kommen wir in der Tabelle nicht weiter“, klagte der 59-Jährige nach dem bereits dritten 0:0 seiner kurzen Amtszeit bei den „Löwen“. Jetzt sei sein Team, das dank des Punktgewinns immerhin auf Rang neun vorrückte, „ein bisschen im Niemandsland“.

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