Fußball - Berlin:Ermittlungen: Antisemitismus und Angriffen bei TeBe-Spiel

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Berlin (dpa/bb) - Rund um das Achtelfinale im Berliner Landespokal von Tennis Borussia Berlin sollen Fans des Fußball-Oberligisten antisemitisch beschimpft und nach Abpfiff angegriffen worden sein. Zeugenaussagen zufolge griffen mehrere Fans der Heimmannschaft FC Stern Marienfelde die gegnerischen Anhänger nach dem Spiel am Freitagabend an und schlugen einen Mann, wie die Polizei mitteilte. Es wird vom Polizeilichen Staatsschutz beim Landeskriminalamt wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Wenig später sei es an einer Bushaltestelle in der Nähe des Sportplatzes zu einem weiteren Übergriff gekommen, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge versuchten mehrere Personen, in einen Bus zu gelangen, in dem sich die Fans der Gastmannschaft aufhielten. Ein Unbekannter soll einem 43-jährigen Mann, der die Schläger beruhigen wollte, mit einem Ast ins Gesicht geschlagen haben. Eine 36-jährige Zeugin erlitt einen Schock. Die Täter flohen, bevor die Polizei eintraf.

Eine Gruppe von 20 bis 25 TeBe-Anhängern sei auf dem Weg vom Sportplatz zum Bus verfolgt und angegriffen worden, sagte ein Sprecher von Tennis Borussia am Sonntag auf Anfrage. Die Angreifer hätten teilweise Jacken eines anderen Vereins getragen und "körperlich stabil" ausgesehen. Es gebe keine Vorwürfe an Marienfelde. "Wir sind froh, dass alle relativ glimpflich davon gekommen sind", betonte der Sprecher.

TeBe hatte das Achtelfinale mit 1:3 bei Marienfelde verloren und war damit aus dem Landespokal ausgeschieden. Der FC Stern verwies für eine Stellungnahme an den Berliner Fußball-Verband, dieser war zunächst nicht zu erreichen.

Tennis Borussia setzt sich nach eigenen Angaben aktiv für Toleranz und Weltoffenheit ein. "Es kommt immer mal wieder auch zu homophoben und sexistischen Beschimpfungen gegen unsere Fans", sagte der Vereinssprecher. Zuletzt sei bei einem Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft bei Hansa Rostock versucht worden, Fan-Utensilien der Gäste zu stehlen. "Unsere Fans haben auf so etwas keine Lust", sagte der Sprecher.

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