Fußball:Bayer beendet Negativserie: 1:0-Sieg dank HSV-Eigentor   

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Leverkusen (dpa) - Demonstrativ eilte Rudi Völler auf den Platz, um Bayer Leverkusens seit Wochen in der Kritik stehenden Cheftrainer Roger Schmidt zu umarmen.

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Leverkusen (dpa) - Demonstrativ eilte Rudi Völler auf den Platz, um Bayer Leverkusens seit Wochen in der Kritik stehenden Cheftrainer Roger Schmidt zu umarmen.

„Ich habe ihm meinen Glückwunsch ausgesprochen. Es war aber ein kleiner Zittersieg“, sagte der Sportdirektor nach dem 1:0 (1:0) gegen den Hamburger SV, mit dem eine Negativserie von zuvor vier Bundesligapartien beendet und eine Ausweitung der Krise verhindert wurde.

Kehrt nun wieder Ruhe beim Fußball-Werksclub ein, die durch den von Schmidt provozierten Eklat gegen Dortmund nachhaltig gestört war? „Ja, das tut gut, aber ich glaube nicht, dass es sich beruhigt. Fußball ist Tagesgeschäft“, meinte Schmidt, der seinen 49. Geburtstag feierte. Nach dem Abpfiff umarmte er seine Spieler und freute sich über den Sieg: „Wenn man an seinem Geburtstag ein Spiel gewinnt, ist es ein schöner Geburtstag.“

Bayer 04 rückte aber nur durch das Eigentor von Albin Ekdal (18. Minute) und der vielen vergebenen Chancen der Hanseaten vom achten auf den siebten Tabellenrang vor. „Wir sind wieder im Rennen, an einen Europacupplatz ranzukommen“, sagte Völler erleichtert. Denn in der Endphase hielt Bayer-Torwart Bernd Leno mit Glanzparaden in Serie gegen Artjoms Rudnevs (52./71./75.) den Sieg fast allein fest.

„In den letzten 15 Minuten waren wir mausetot“, meinte Völler. Schließlich war es das elfte Spiel im Drei-Tages-Rhythmus der Leverkusener, die gegen den HSV mit dem jüngsten Team seit Liga-Zugehörigkeit (Schnitt: 23 Jahre) angetreten waren. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand, aber die Mannschaft hat Mentalität gezeigt und gekämpft“, sagte Leno zum großen Aufbäumen drei Tage nach dem 0:2 im Achtelfinale der Europa League beim FC Villarreal.

Für den Nationaltorhüter, der eine EM-reife Leistung zeigte, ist das Weiterkommen gegen die starken Spanier keineswegs abgehakt. „Ich hoffe, dass es ein Befreiungsschlag war. Der gibt Rückenwind für das Rückspiel gegen Villarreal“, hofft Leno.

Zuversichtlich ist auch Jung-Profi Julian Brandt, der mit seinem Schuss die „Vorarbeit“ zum Eigentor von Ekdal leistete, dass gegen Villarreal noch etwas drin ist: „Wir haben hier schon relativ kuriose Spiele abgeliefert. Wenn es jemand schafft, dann wir.“ Dazu zählt er auch die Champions-League-Qualifikation gegen Lazio Rom: Nach einem 0:1 gewann Bayer zuhause mit 3:0.

Dass Verteidiger Tin Jedvaj wie in Villarreal die Gelb-Rote Karte sah und weder im Europacup-Rückspiel noch in der nächsten Liga-Partie mitspielen kann, ist angesichts vieler Verletzter eine weitere Schwächung. „Die Situation war einer Gelb-Roten Karte nicht würdig“, haderte Schmidt mit dem Platzverweis in der Nachspielzeit.

Extrem enttäuscht waren die Hanseaten nach ihrer 400. Auswärtsniederlage in der Bundesliga. „Wir hätten ein Unentschieden, wenn nicht einen Sieg verdient gehabt“, sagte HSV-Chefcoach Bruno Labbadia. An seiner alten Wirkungsstätte hätten die Hamburger den Abstand auf den Relegationsplatz (+7 Punkte) weiter vergrößern können. „Es ist unser großes Ziel gewesen und wäre ein riesiger Schritt gewesen, der uns gut getan hätte.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 43,9 - 56,1

Torschüsse: 14 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 49 - 51

Fouls: 18 - 17

Ecken: 5 - 7

Quelle: optasports.com

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