Augsburg:Augsburgs Präsident zu 50+1-Regel: Ausnahmen „schädlich“

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Augsburg (dpa) - Klaus Hofmann, Präsident von Fußball-Bundesligist FC Augsburg, sieht die aktuelle 50+1-Regel im deutschen Fußball kritisch. "Es gibt zu viele schwammige Regelungen und Formulierungen, die auslegungsfähig und nicht eindeutig sind. Somit sind Konstrukte geschaffen worden, welche die nicht klaren Formulierungen der Lizenzierungsbedingungen entsprechend auslegen. All diese Ausnahmeregelungen halte ich für schädlich", sagte Hofmann in einem Interview des "Kicker" (Montag).

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Augsburg (dpa) - Klaus Hofmann, Präsident von Fußball-Bundesligist FC Augsburg, sieht die aktuelle 50+1-Regel im deutschen Fußball kritisch. „Es gibt zu viele schwammige Regelungen und Formulierungen, die auslegungsfähig und nicht eindeutig sind. Somit sind Konstrukte geschaffen worden, welche die nicht klaren Formulierungen der Lizenzierungsbedingungen entsprechend auslegen. All diese Ausnahmeregelungen halte ich für schädlich“, sagte Hofmann in einem Interview des „Kicker“ (Montag).

Die Regel besagt, dass Gesellschafter nur in Ausnahmefällen die Mehrheit an einem Proficlub übernehmen dürfen. Eine Ausnahme liegt etwa dann vor, wenn ein Gesellschafter sich mindestens 20 Jahre lang auch in erheblichem finanziellen Maße bei einem Club engagiert hat.

Ausnahmen seien „Hilfskonstrukte, die zu großer Unsicherheit führen. Sie immer wieder um eine neue Sonderregelung zu ergänzen, ist falsch“, sagte Hofmann. „Die aktuelle Situation ist unhaltbar. Alle Ausnahmeregelungen gehören abgeschafft. Dann bleibt die Frage: Was macht man mit 50+1? Entweder müssen sich alle daran halten, oder man schafft die Regel ab.“

Der Geschäftsführer des Brandschutz-Unternehmens Minimax verweist auf europäische Konkurrenzligen. „In anderen Ländern gibt es diese Regel nicht. Trotzdem hat sie in der Vergangenheit nicht geschadet. 50+1 ist nicht der Totengräber des deutschen Fußballs“, sagte der 50-Jährige. „Die Stimmung in unseren Stadien unterscheidet sich von der in England, auch mit 50+1 kann man mehr Erfolg in Europa haben. Ich habe Sympathie dafür, dass jeder Verein die Diskussion selbst führen kann, ob er 50+1 haben will oder nicht.“

96-Präsident Martin Kind versucht, Mehrheitsgesellschafter bei Hannover 96 zu werden. Sollte Kinds Antrag abgelehnt werden, wird der Unternehmer wohl klagen. Dann könnte die 50+1-Regel allgemein fallen.

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