Frankreich gewinnt Topspiel gegen Brasilien:Warnung ans deutsche Team

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Eugénie Le Sommer feiert das erste Tor der Partie Frankreichs gegen Brasilien. (Foto: Dan Peled/Reuters)

In einem hochklassigen Spiel bezwingt Frankreich Brasilien und setzt sich an die Spitze der Gruppe. Sollte die DFB-Auswahl das Achtelfinale erreichen, wären beide Teams ein möglicher und schwerer Gegner.

Von Vinzent Tschirpke

Sie bleiben der Angstgegner der Brasilianerinnen: Frankreich hat das Topspiel der Gruppe F mit 2:1 gewonnen und bleibt auch im zwölften Länderspiel gegen die Südamerikanerinnen ungeschlagen. Vor knapp 49 000 Zuschauern im Brisbaner Suncorp Stadium waren die Französinnen von Beginn an besser und kamen schnell zu ersten Torchancen. Nach einer Flanke von Kenza Dali köpfte Eugénie Le Sommer in der zwölften Minute gefährlich Richtung linke Torecke, die brasilianische Torhüterin Leticia parierte nur mit größter Mühe. Nur kurze Zeit später machte es Le Sommer besser: Nach einer Flanke von Kadidiatou Diani kam die 34-Jährige erneut frei zum Kopfball, diesmal ließ sie Leticia keine Chance und traf zur 1:0-Führung. Bis dahin war Le Sommer an nahezu jeder guten Chance der Französinnen beteiligt und stellte die Brasilianerin Ary Borges in den Schatten, die im ersten Spiel drei Mal getroffen hatte. Brasiliens Marta hatte keine Chance zu glänzen, sie stand erneut nicht in der Startelf.

Zwar sorgte die sechsmalige Weltfußballerin weiter für Jubel bei den Fans, die jede Einblendung der 37-Jährigen auf der Stadionleinwand lautstark feierten, musste den Ausgleich ihres Teams aber weiter von der Bank verfolgen. Nach einem abgefälschten Schuss landete der Ball in der 58. Minute bei Debinha, die überlegt ins lange Eck einschoss. In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel, bei dem beide Mannschaften ihre Kontermöglichkeiten fahrig ausspielten und oft den letzten Pass verpassten. Darüber ärgerte sich vor allem der französische Trainer Hervé Renard, der sich am Seitenrand lautstark aufregte und immer wieder von der vierten Offiziellen ermahnt werden musste. Gegen Ende des Spiels sah er deswegen Gelb.

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Renard, der wie immer in seinem berühmten, eng sitzenden weißen Hemd an der Seitenlinie stand, ist seit März dieses Jahres bei den Französinnen im Amt. Zuvor war er bei der Männer-WM in Katar mit Saudi-Arabien der einzige Trainer, der Lionel Messis Argentinien besiegt hatte. Für den Fall eines Titelgewinns mit Frankreich soll er eine 600 000-Euro-Titelprämie für sich verhandelt haben.

Renard köpft den Siegtreffer

Dass weiterhin die Möglichkeit besteht, diese Prämie zu erhalten, liegt auch an seiner Spielerin Wendie Renard, die in der 83. Minute nach einer Ecke per Kopfball traf. Frankreich springt durch den 2:1-Erfolg auf den ersten Platz und hat das Weiterkommen nach dem Unentschieden im ersten Spiel gegen Jamaica nun selbst in der Hand.

Somit wird ein mögliches Achtelfinale zwischen Deutschland und Brasilien wahrscheinlicher: Sollte Deutschland gegen Kolumbien gewinnen und Gruppenerster bleiben, würde die Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg im ersten K.o.-Spiel auf den Gruppenzweiten der Gruppe F treffen. In welcher Verfassung Brasilien sich in diesem möglichen Achtelfinale befindet, entscheidet ihr letztes Gruppenspiel gegen Jamaica. Nach dem tollen Auftakt gegen Panama mit teils traumhaft herausgespielten Toren folgte nun der erste Dämpfer. Die Rolle von Marta, die auch im zweiten Spiel bis zur Schlussphase auf der Bank saß, wird die Trainerin Pia Sundhage bis dahin ebenso sehr beschäftigen wie die teils haarsträubenden individuellen Fehler, die sich ihr Team im Aufbauspiel leistete.

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