Sonntagsspiele der Bundesliga:Frankfurt verdaddelt den Sieg, Havertz rettet Bayer

Eintracht Frankfurt v RB Leipzig - Bundesliga

Frankfurt war besser, doch es reichte nur zu einem 1:1 gegen Leipzig.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • RB Leipzig holt unter schwierigen Bedingungen ein 1:1 in Frankfurt, weil Emil Forsberg einen Elfmeter versenkt.
  • Leverkusen schafft mit einem 1:0 gegen Mainz 05 den ersten Sieg dieser Saison.
  • Doch die Mannschaft von Trainer Herrlich lässt immer noch viele Chancen liegen, ehe Kai Havertz trifft.

Versöhnung verpasst: RB Leipzig hat nur drei Tage nach seiner "Peinlich-Pleite" in der Europa League den nächsten Dämpfer in der Fußball-Bundesliga kassiert. Zum Abschluss des 4. Spieltags kamen die Sachsen bei Eintracht Frankfurt nur zu einem 1:1 (0:1) - mit fünf Punkten liegt RB weiterhin deutlich hinter den eigenen Erwartungen.Gelson Fernandes (26.) erzielte die verdiente Führung für die Gastgeber, die nach der Pause von Emil Forsberg (54./Handelfmeter) egalisiert wurde. Vor allem in der ersten Hälfte präsentierte sich Leipzig kaum besser als beim indiskutablen Europacup-Auftritt gegen Bruderklub Red Bull Salzburg (2:3) unter der Woche.

Ein Hoffnungsschimmer für das nächste Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) gegen den VfB Stuttgart war allerdings die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang.43.800 Zuschauer hatten in der Frankfurter WM-Arena zuvor aber rasch bemerkt, wer unter der Woche Selbstvertrauen getankt hatte. Die Eintracht, die überraschend in Marseille gewann, machte den lebendigeren und spielfreudigeren Eindruck. Die Gäste hingegen wirkten ein wenig gehemmt - dabei hatte Trainer Ralf Rangnick sein Personal doch extra umgekrempelt.

Auf sieben Positionen veränderte der 60-Jährige die Leipziger Startelf. Unter anderem waren Kapitän Willi Orban und Nationalspieler Timo Werner wieder dabei, Jean-Kevin Augustin und Nordi Mukiele standen aus disziplinarischen Gründen nicht im Kader."Wir stehen im Verein für klare Prinzipien und mussten entsprechend reagieren", hatte Rangnick vor dem Spiel bei Sky seine Maßnahmen begründet und ergänzt: "Vielleicht brauchen einige Spieler ein bisschen länger, um die Regeln zu verstehen, und müssen etwas häufiger auf die heiße Herdplatte fassen."Weil der Auftritt der Leipziger am Sonntag trotz Rangnicks Rotation auch nach dem Rückstand alles andere als erwärmend war, hätte Frankfurt zur Pause eigentlich höher führen müssen.

Luka Jovic (28.) und erneut Fernandes (30.) vergaben ihre guten Chancen allerdings. Auf der anderen Seite kam Werner (43.) immerhin einmal frei zum Kopfball.Rangnick verzichtete in der Pause auf weitere Wechsel und setzte lieber auf die Kraft des Wortes. Vom Turbo-Fußball vergangener Zeiten waren die Gäste im zweiten Durchgang zwar immer noch weit entfernt, ihre Bemühungen belohnte Forsberg aber mit dem Ausgleich.

Der Schwede hätte eine Minute später auch beinahe die Führung erzielt.In dieser Phase stimmte endlich auch die Körpersprache der Spieler, die in der ersten Halbzeit noch viel zu häufig lamentiert oder nach missglückten Aktionen beleidigt abgewunken hatten. Einer davon war Werner, der gleich zweimal (65./70.) die Führung verpasste.Die Frankfurter Hoffnungen ruhten in der Schlussphase vor allem auf Pokalheld Ante Rebic, der von SGE-Trainer Adi Hütter eingewechselt wurde (70.) und nach seiner Fußverletzung die ersten Bundesliga-Minuten in dieser Saison sammelte.

Kai Havertz kommt geflogen

Bayer Leverkusen hat dank Youngster Kai Havertz den Schwung aus der Europa League mitgenommen und endlich den ersten Sieg in der laufenden Bundesliga-Saison eingefahren. Drei Tage nach dem 3:2 bei Ludogorez Rasgrad gewann die Werkself am 4. Spieltag mit 1:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 - und verschaffte ihrem zuletzt in der Kritik stehenden Trainer Heiko Herrlich nach drei Liga-Niederlagen den dringend benötigten Erfolg. Havertz (62.) erzielte nach einer Flanke von Nationalmannschafts-Kollege Julian Brandt per Kopf den Treffer des Tages.

Der 19-Jährige hatte bereits unter der Woche beim 3:2 gegen Ludogorez Rasgrad mit zwei Toren dafür gesorgt, dass die Werkself einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg verwandelte.Herrlich darf sich nach dem verkorksten Saisonstart nun vorerst auf ruhigere Tage unter dem Bayer-Kreuz einstellen. Mainz kassierte indes nach dem starken Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen die erste Niederlage.
Der Leverkusener Coach hatte im Vergleich zur Partie beim bulgarischen Meister drei Änderungen vorgenommen.

Sven Bender, Leon Bailey und Lucas Alario rückten in die Startelf. Auch FSV-Trainer Sandro Schwarz brachte mit Stefan Bell, Jean-Philippe Gbamin und Levin Öztunali drei Neue nach dem 2:1 in Augsburg.Vor 27.473 Zuschauern hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte die größeren Spielanteile, Mainz konzentrierte sich auf schnelle Umschaltsituationen nach Ballgewinnen, kam aber zunächst nur einmal gefährlich vor das Tor von Lukas Hradecky, der bei seinem Heim-Debüt einen Schuss von Öztunali (45.) nur abprallen ließ.

Zuvor lief der Ball bei Leverkusen mit zunehmender Spieldauer immer besser. Brandt (2., 14.) schloss zweimal ab, Alario (19.) köpfte nach einer Flanke von Jonathan Tah knapp links am Tor vorbei, und Flügelflitzer Bailey (25., 30.) scheiterte zweimal an 05-Keeper Florian Müller.Insbesondere über die rechte Bailey-Seite kam Bayer, das sich vor der Pause immer klarere Chancen erspielte, häufig vor das gegnerische Tor.

Dominik Kohr (38.) scheiterte aus elf Metern zunächst nach einer starken Müller-Parade, Alario (40.) spitzelte eine Hereingabe von Mitchell Weiser über das Tor.Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst: Einen Treffer des eingewechselten Robin Quaison (47.) nahm Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) wegen Handspiels zurück, nachdem er sich die Szene auf dem Bildschirm am Spielfeldrand noch einmal angesehen hatte. In der Folge testete Gbamin (55.) in der besten Mainzer Phase aus rund 45 Metern Keeper Hradecky, Quaison (57.) verfehlte bei seinem nächsten Abschluss klar das Tor.Havertz dagegen nutzte anschließend die erste Leverkusener Chance nach dem Seitenwechsel. Mainz hielt seine Bemühungen aufrecht, biss sich an Bayers Innenverteidiger-Duo aus Tah und Sven Bender aber immer wieder die Zähne aus.

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