FC Bayern:Uli Hoeneß mag jetzt Frauenfußball

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Uli Hoeneß (Foto: dpa)
  • Vor einigen Jahren äußerte sich Uli Hoeneß noch abschätzig über den Frauenfußball.
  • Jetzt sagt der Bayern-Präsident: "Mittlerweile ist das alles sehr sehenswert."
  • An diesem Mittwoch spielt der FC Bayern Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg, Champions-League-Sieger von 2013 und 2014.

Von Johannes Schnitzler, München

Es ist nicht so, dass Uli Hoeneß sich für unfehlbar halten würde. Die Sache mit den Steuermillionen, das hat der Präsident des FC Bayern München mehrmals zugegeben, da habe er "einen schweren Fehler" begangen, für den er im Gefängnis büßte. Und das mit dem Frauenfußball, ja mein Gott, vielleicht war er da früher auch ein klitzekleines bisschen zu kritisch. Es muss so ungefähr um 2011 gewesen sein, Deutschland war Gastgeber der Weltmeisterschaft, als Hoeneß um seine Meinung zum Thema gebeten wurde, und leicht indigniert antwortete: "Ich dachte, wir reden jetzt über Fußball."

Tempora mutantur. Auch Hoeneß hat sich, nicht zuletzt in seiner Zeit als Häftling, verändert. "Mittlerweile ist das alles sehr sehenswert", sagte Hoeneß jetzt dem Münchner Merkur. "Das alles" bezog sich auf den Frauenfußball. Sechs Partien müssen die Spielerinnen des deutschen Rekordmeisters in den nächsten 19 Tagen absolvieren. Ein schweres Programm.

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"Vor zehn Jahren wäre ich etwas irritiert gewesen"

Für die kommende Saison haben die Bayern bereits die serbische Nationalstürmerin Jovana Damnjanovic, 22, vom SC Sand und Abwehrspielerin Kristin Demann, 23, von der TSG Hoffenheim verpflichtet; noch aber muss der deutsche Meister von 2015 und 2016 ohne sie auskommen. Los geht es an diesem Mittwoch (19 Uhr, Grünwalder Stadion) im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg, Champions-League-Sieger von 2013 und 2014.

Beim selben Gegner gastieren die Bayern-Frauen dann am kommenden Sonntag (17 Uhr), ehe sie am 23. März Paris Saint-Germain in der Champions League empfangen. Alles äußerst attraktive Begegnungen. Das und nichts anderes könnte Hoeneß gemeint haben, als er sagte: "Vor zehn Jahren wäre ich etwas irritiert gewesen. Heute gäbe es da aber kein präsidiales Veto von mir. Warum nicht? Wenn ich unsere Frauen heute so sehe, könnte ich mir vorstellen, dass die da eine ganz gute Figur machen würden."

Gefragt war allerdings nicht, ob er sich "seine" Frauen im Champions-League-Finale vorstellen könne. Die Frage war gewesen, wie er reagieren würde, wenn eine Spielerin des FC Bayern das Angebot bekäme, nackt für den Playboy zu posieren.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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