"Hängende Spitze":Wie wär's mit einer Annonce im Stellenmarkt?

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Immer auf Empfang: Sportvorstand Max Eberl. (Foto: Eduard Martin/IMAGO/Jan Huebner)

Der FC Bayern tut sich schwer bei der Trainersuche. Aber die SZ hätte da einen guten Tipp.

Glosse von Philipp Selldorf

Max Eberl tut sich weiterhin schwer, den passenden Nachfolger für Chefcoach Thomas Tuchel zu finden. Am Samstag verbat er sich Nachfragen der Reporter - das Thema, erklärte er barsch, interessiere ihn "einen Scheißdreck".

Da könnte man jetzt meinen, der Herr Sportvorstand verhalte sich wie ein Koch, dem es in der Küche zu heiß ist. Oder wie der Mensch auf dem Amt, der den lästigen Bürger mit einem Plakat über seinem Schreibtisch abwehrt: "Bin auf der Arbeit, nicht auf der Flucht."

Andererseits ist es verständlich, dass ihm das Thema total auf die Nerven geht. Eberl hat gerade erst seinen Job angetreten, wie sein Vorgänger Oliver Kahn würde auch er sich gern erst mal ein Jahr unverbindlich im Betrieb umschauen, stattdessen ist er von Anfang an unter Druck gesetzt worden. Hier die fordernden Medien und die nörgeligen Fans, dort Uli Hoeneß, der Padrone vom Tegernsee, der gesagt hat, ein Abschluss der Trainersuche im April wäre "schön". Eberl weiß: Das ist keine freundliche Bitte, das ist der Boss, der die Schulden einfordert.

Was Eberl vielleicht nicht weiß: Eine Stellenanzeige in der SZ würde seine Probleme sofort lösen. Alemannia Aachen etwa hat seinerzeit die letzten D-Mark für eine Annonce im Kicker zusammengekratzt. Ergebnis: Jörg Schmadtke meldete sich und führte den Klub in goldene Zeiten. Jahre später adressierte der belgische Fußballverband seine Erwartungen an einen neuen Nationaltrainer im Businessnetzwerk Linkedin - kein Geringerer als Domenico Tedesco ging ins Netz. Und just am Wochenende schaltete Dinamo Zagreb eine ganzseitige Anzeige im spanischen Fachblatt Marca, um Real Madrids Luka Modric zur Heimkehr nach Kroatien zu bewegen, verbunden mit einem schicken Hashtag ("ergibt allen Sinn der Welt") als Zugang zur digitalen Welt.

So macht Dinamos Management Eberl vor, wie man klassische mit zeitgemäßen Methoden verbindet. Print wirkt garantiert bei Trainern, mit denen die Bayern ihre besten Erfahrungen gemacht haben, Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld zum Beispiel. Einer wie Julian Nagelsmann ist dagegen Online ansprechbar. Mit dem SZ-Stellenmarkt finden sich die Besten. So steht's in der SZ und muss daher wahr sein.

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