FC Bayern: Manuel Neuer:Oan Neuer für die Bayern

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Zwar weilt Manuel Neuer derzeit bei der deutschen Nationalmannschaft - auf einer Pressekonferenz in Wien sprach er dennoch über seinen Wechsel zum FC Bayern. Dabei kündigte der Torhüter offene Gespräche an - auch mit den zuletzt kritischen Fan-Gruppierungen des Rekordmeisters.

Carsten Eberts

Vorsichtig nahm Deutschlands meistbeachteter Torsteher auf dem Podium Platz, zu seiner Rechten Bundestrainer Joachim Löw, noch weiter rechts DFB-Pressesprecher Harald Stenger. Das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Wien gegen Österreich steht schließlich an - allein dazu wäre Manuel Neuers Meinung sicher interessant gewesen.

Bald in München: Nationaltorhüter Manuel Neuer. (Foto: REUTERS)

Doch Neuer war hauptsächlich gekommen, um zu einem anderen Thema Auskunft geben. Er wird zur kommenden Saison ins Tor des FC Bayern wechseln, einen Fünfjahresvertrag unterschreiben, insgesamt maximal 25 Millionen Euro Ablöse kosten. "Der Wechsel hat sich nun über einige Zeit hingezogen", sagte Neuer in Wien erleichtert: "Aber ich bin froh, dass ich jetzt verkünden kann, dass ich ab Sommer beim FC Bayern München spielen werde."

Natürlich äußerte sich Neuer auch zu den Gründen seines Wechsels - und weshalb er das letzte Angebot von Schalke 04 letztlich ausgeschlagen hat. "Ich musste nicht wechseln, ich wollte wechseln", erklärte der 25-Jährige: "Ich wollte auch nicht ins Ausland gehen. Ich wollte in Deutschland spielen und der beste Verein in Deutschland ist seit Jahren der FC Bayern."

Auch Bundestrainer Löw sagte: "Ich finde, das ist ein normaler Schritt, ein logischer Wechsel. Beim FC Bayern zu spielen, bedeutet für jeden Spieler nochmal eine Fortentwicklung."

Bereits für Mittwochmittag war die Vollzugsmeldung erwartet worden - dass sie sich bis zum Abend hinzog, erscheint jedoch aufgrund der monatelangen Hängepartie geradezu nichtig.

"Der FC Bayern ist sehr glücklich darüber, mit Manuel Neuer nicht nur die Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft, sondern auch einen der weltbesten Torhüter langfristig verpflichtet zu haben", ließ sich Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hochzufrieden zitieren.

Der Zeitpunkt des Transfers kommt für die Bayern überaus günstig. Die Nationalspieler sind unterwegs, die übrige Mannschaft hat frei, bis zum nächsten Punktspiel sind es weit über zwei Monate hin: Den kritischen Gruppierungen unter den Bayern-Ultras, die sich in den vergangenen Monaten mit derber Wortwahl gegen Neuer und für Thomas Kraft (mittlerweile bei Hertha BSC Berlin) stark machten, wird somit kein öffentliches Forum geboten.

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Nach langem Gezerre ist der Wechsel perfekt: Manuel Neuer spielt in Zukunft für den FC Bayern München. Er tritt die Nachfolger großer Namen an, aber auch von "Althans", Tanne Tarnat und Arpad Fazekas.

Eine Zeitreise durch das Bayern-Tor

Neuer kündigte bereits an, dass er auf die Münchner Fans zugehen wird. "Bis jetzt habe ich noch keine konkrete Strategie", erklärte Neuer: "Aber in Vorgesprächen mit den Verantwortlichen des FC Bayern haben wir beschlossen, dass wir offen das Gespräch mit den Fans suchen werden."

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Manuel Neuer befriedigt den Bayern-Anspruch, Ilkay Gündogan soll kolossale Dortmunder Fußstapfen ausfüllen, Hamit Altintop gab es nur im Zweierpack und Andreas Ottl wird in Berlin bald aufhören zu träumen. Die wichtigsten Wechsel der Bundesligisten zur neuen Saison. In Bildern.

Ab 1. Juli 2011 ist Neuer offiziell Angestellter des FC Bayern - und die Personalplanungen des Klubs sind innerhalb kürzester Zeit ein gutes Stück vorangekommen. Exakt 12 Minuten nach der Neuer-Vollzugsmeldung bestätigten die Bayern auch den Wechsel des Brasilianers Rafinha. Der ist künftig auf der Position des Rechtsverteidigers eingeplant, Philipp Lahm soll zurück nach links wechseln.

Mit dem Cottbuser Stürmer Nils Petersen, Neuer und Rafinha hat der FC Bayern bereits Anfang Juli drei der fünf vakanten Positionen neu besetzt. Einen neuen Innenverteidiger (Favorit ist Jerome Boateng von Manchester City) brauchen die Bayern noch, hinzu käme fürs defensive Mittelfeld Arturo Vidal, der Wunschkandidat des neuen Trainers Jupp Heynckes. Dann jedoch stünde das Gerüst für die kommende Saison bereits - zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt.

Es sei denn, es tut sich noch eine Überraschung auf.

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