Bundesliga: Spielerwechsel
Manuel Neuer
Miroslav Klose geht in die Ewige Stadt, Manuel Neuer befriedigt den Bayern-Anspruch, Ilkay Gündogan soll kolossale Dortmunder Fußstapfen ausfüllen und Hamit Altintop gibt es nur im Zweierpack. Die wichtigsten Wechsel der Bundesligisten zur neuen Saison. In Bildern. Es gehört zum Anspruchsdenken des FC Bayern, dass dort immer der beste deutsche Torhüter die Bälle fängt. Nach Meinung des führenden Experten zur Qualitätsbewertung deutscher Fußballer - Bundestrainer Joachim Löw - ist das der Schalker Manuel Neuer. Beziehungsweise: der Ex-Schalker Manuel Neuer. Nach einer gefühlt ewigen Hängepartie gaben die Gelsenkirchener nun bekannt, dass der 25 Jahre alte Schlussmann mit sofortiger Wirkung zum FC Bayern wechselt. In München werden sie damit sehr zufrieden sein. Die kolportierte Ablösesumme von mehr als 20 Millionen Euro liegt griffbereit auf dem Festgeldkonto, und der eigene Anspruch ist befriedigt. Texte: Carsten Eberts und Michael König
Bundesliga: Spielerwechsel
Rafinha
Der Brasilianer Rafinha ist mit 1,71 Metern nicht der größte Spieler, den die Bundesliga je gesehen hat. Aber für seinen neuen Klub, den FC Bayern, schließt er eine gewaltige Lücke. Rafinha besetzt eine Position, die es in jeder Mannschaft moderner Prägung zweimal gibt: Außenverteidiger. Bei den Bayern aber gab es nur Philipp Lahm. Er wurde mal links, mal rechts eingesetzt; zwischenzeitlich wusste er das wohl selbst nicht so genau. Auf der jeweils anderen Seite durften sich Spieler wie Diego Contento, Holger Badstuber oder Danijel Pranjic probieren - mit wechselhaftem Erfolg. Dank der Verpflichtung des einstigen Schalkers Rafinha, zuletzt beim FC Genua unter Vertrag, soll Schluss sein mit dem Wechselspiel. Dass der Brasilianer in Gelsenkirchen durch das eine oder andere Skandälchen (Beschwerden der Nachbarn wegen zu lauter Musik) aufgefallen war, nehmen die Bayern gerne in Kauf. Im Gegenzug haben sie Ruhe - auf der Außenverteidigerposition.
Bundesliga: Spielerwechsel
Miroslav Klose
Schon ganz Italiener: Mit dem telefonino am Ohr kam Miroslav Klose am Vorabend seines 33. Geburtstages in Rom an, wo er bei Lazio einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb. Kloses Vertrag beim FC Bayern München war nach vier Jahren ausgelaufen, zuletzt war der Nationalspieler über den Stand eines Ergänzungsspielers nicht mehr hinausgekommen, weil Mario Gomez ein Tor nach dem anderen schoss. In Rom will sich der zweitbeste Torschütze der DFB-Geschichte nun für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine empfehlen.
Bundesliga: Spielerwechsel
Michael Mancienne
Zwischen London und Hamburg liegen 720 Kilometer, aber auf dem Transfermarkt sind sich die Städte neuerdings ein gutes Stück nähergekommen. Erst wechselte Frank Arnesen, beim FC Chelsea für die Nachwuchsarbeit zuständig, als neuer Sportchef zum Hamburger SV. Und jetzt geht - Überraschung! - ein Chelsea-Talent den gleichen Weg. Der Brite Michael Mancienne, 23, soll die Abwehr des HSV verstärken. Er war zuletzt an die Wolverhampton Wanderers ausgeliehen, wo er in der vergangenen Saison 16 Spiele absolvierte. Der HSV soll angeblich etwa zwei Millionen Euro für Mancienne zahlen, was ihn zum bislang teuersten Einkauf der Hanseaten macht. Angesichts der anderen Verpflichtungen mit so klingenden Namen wie Kai-Fabian Schulz (FSV Frankfurt) und Wolfgang Hesl (SV Ried) ist das aber auch kein Wunder.
Bundesliga: Spielerwechsel
Ilkay Gündogan
Als Ilkay Gündogan (im Bild) seinen Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieb, sah die Welt noch etwas anders aus. Dortmund war auf dem Wege zur Deutschen Meisterschaft, verfügte jedoch über ein prall gefülltes Mittelfeld. Gündogan, immerhin fünf Millionen Euro teuer und mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet, sollte langsam herein wachsen, sich akklimatisieren. Nun, wenige Woche später, ist Dortmund tatsächlich Meister, hat jedoch auch seinen Mittelfeldstrategen Nuri Sahin zu Real Madrid transferiert. Und Gündogan? Der soll Sahin plötzlich ersetzen, am besten eins-zu-eins, von Saisonbeginn an. Trainer Jürgen Klopp sagt über Gündogan: "Er ist außergewöhnlich veranlagt, gutes Passspiel, technisch hervorragende Voraussetzungen, schlauer Kerl mit einer tollen Einstellung. Er ist lernfähig und passt sensationell bei uns rein." Na dann: Viel Spaß in Dortmund.
Bundesliga: Spielerwechsel
Mehmet Ekici
Es ist Werder Bremen ja zu wünschen, dass sie mit der Verpflichtung von Mehmet Ekici (im Bild) wieder mehr Glück haben. Lange galten sie als Transferweltmeister - als Klub, der talentierte Spieler holt, sie groß macht und für gutes Geld weiterverkauft. Dann kam Marko Arnautovic - und der Ruf schien mit einem Mal dahin. Nun kommt Ekici, Werder überweist geschätzte vier Millionen Euro an Bayern München und glaubt wieder ganz fest an bessere Zeiten. "Wir freuen uns, mit Mehmet einen Spieler gefunden zu haben, der perfekt in unser Anforderungsprofil passt", sagt Geschäftsführer Klaus Allofs über seinen neuesten Einkauf: "Er ist ein junger Spieler, der sich in dieser Saison stark in den Vordergrund gespielt hat." So ähnlich hatte das bei Arnautovic auch geklungen.
Bundesliga: Spielerwechsel
Srdjan Lakic
Auch wenn man es Srdjan Lakic (im Bild) kaum ansieht: Er war am letzten Bundesliga-Spieltag ein richtig glücklicher Mann. Sein alter Verein: gerettet. Sein neuer Verein: in letzter Sekunde auch. Nun kann Lakic endlich vom 1. FC Kaiserslautern zum VfL Wolfsburg wechseln, sei Vertrag gilt bis 2015. Sein Problem: Als er seinen Wechsel im Winter eilig verkündete, hieß der Wolfsburger Trainer noch Steve McClaren - ein geistreicher, charmanter Mann, bei dem im Grunde jeder Spieler gerne trainieren würde. Jetzt sitzt Felix Magath auf der Bank. Ob Lakic nicht doch besser beim FCK geblieben wäre?
Bundesliga: Spielerwechsel
Patrick Ochs
Lakics neuer Teamkollege wird übrigens Patrick Ochs (im Bild). Den wollte Trainer Felix Magath bereits zu Schalke 04 holen - der Wechsel scheiterte jedoch in letzter Sekunde. Wie gut, dass Magath mittlerweile einen neuen Verein trainiert, bei dem Geld bekanntlich nicht die ganz große Rolle spielt. Ablösesumme für den Verteidiger: immerhin drei Millionen Euro.
Bundesliga: Spielerwechsel
Ibrahim Traoré
Auch der Wechsel von Ibrahim Traoré (rechts im Bild) vom Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg zum VfB Stuttgart hatte sich seit längerer Zeit angedeutet. Stets war dem VfB die geforderte Ablösesumme zu hoch - jetzt ist Traoré ablösefrei und kommt eben ein Jährchen später nach Stuttgart. Empfohlen hat ihm den Wechsel übrigens Kumpel Mamadou Bah: "Er hat mir in der vergangenen Saison viel Gutes vom VfB erzählt", sagt Traoré: "Ich verfolge den VfB, seitdem ich vom Interesse des Vereins an mir wusste."
Bundesliga: Spielerwechsel
Ömer Toprak
Mitterweile hat es ja Tradition, dass neue Trainer bei Vereinswechseln besonders lieb gewonnene Spieler mitbringen. Warum sollte es bei Robin Dutt anders sein? Der nimmt seinen Innenverteidiger Ömer Toprak (im Bild) mit nach Leverkusen, verschaffte ihm sogar einen Fünfjahresvertrag. Toprak weiß so viel Vertrauen durchaus zu schätzen und bezeichnete Leverkusen euphorisch als seinen "Traumverein". Das haben wirklich noch nicht viele Menschen über Bayer Leverkusen gesagt.
Bundesliga: Spielerwechsel
Hamit Altintop
Es dürfte für alle Zeiten die größte Leistung eines Fußballberaters gewesen sein: Wie zum Teufel schaffte es der gebürtige Iraner Reza Fazeli, Hamit Altintop (im Bild) bei Real Madrid unterzubringen? Einen wohlbegabten Mittelfeldspieler, der es bei Bayern München aber nie über die Rolle des Einwechselspielers hinaus schaffte? Fazeli verschaffte Altintop nicht etwa ein Kurzzeitengagement, bei dem beide Seiten gefahrlos testen können, ob sie es miteinander überhaupt aushalten. Nein, Fazeli vermittelte Altintop gleich für vier Spielzeiten. Laut Medienberichten liegt das Jahresgehalt des Türken bei rund 2,5 Millionen Euro. Der Berater verdient mit.
Bundesliga: Spielerwechsel
Nuri Sahin
Meisterfeier Borussia Dortmund Dortmunds Nuri Sahin kommt am Sonntag (15.05.11) in Dortmund bei der Meisterfeier vor der Westfalenhalle mit einem Ball auf die Buehne. Hunderttausende haben am Sonntag in Dortmund die Meisterschaft des BVB gefeiert. Am Mittag war der Meisterkorso mit der Mannschaft von Borussia Dortmund zur Fahrt durch die Stadt gestartet. Die eigentlich angedachte Route vom Borsigplatz ueber die gesperrte B 1 bis zu den Westfalenhallen musste teilweise verworfen werden, weil zu viele Fans in der Stadt unterwegs waren. Das Gelaende an den Westfalenhallen, wo die Mannschaft am spaeten Nachmittag mit mehr als 100.000 Fans feiern wollte, wurde wegen Ueberfuellung geschlossen. (zu dapd-Text) Foto: Juergen Schwarz/dapd
Bundesliga: Spielerwechsel
Thomas Kraft
Damit genug von Real Madrid und ab zum FC Bayern. Der verliert mit Thomas Kraft (im Bild) seinen vielleicht talentiertesten Jungtorwart aller Zeiten. Das ist zwar schade, weil nicht wenige behaupten, dass Kraft in spätestens zwei Jahren mindestens der zweitbeste Torwart des Landes ist. Doch Kraft ist klug, sich nicht auf Hinhalte-Spielchen der Marke Michael Rensing einzulassen. Bei Hertha BSC Berlin ist er die unangefochtenste Nummer eins der Liga, die Mieten sind auch günstiger als in München. Vielleicht zieht Kraft auch in eine WG, denn er nimmt...
Bundesliga: Spielerwechsel
Andreas Ottl
... seinen Kollegen Andreas Ottl (im Bild) gleich mit nach Berlin. Von Ottl verspricht sich die Hertha, dass Bayerns fünftbester defensiver Mittelfeldspieler für einen Aufsteiger immer noch gut genug sein muss. Grund für Ottl, seine Ansprüche etwas zu mindern? Auf keinen Fall. "Ich will international mit Hertha spielen", sagte Ottl in einem Interview. Wie gut, dass Berlin in Sachen Fußball eine hemmungslos realistische Stadt ist und Ottl solche Träumereien sicherlich bald austreiben wird.
Bundesliga: Spielerwechsel
Nils Petersen
Mit Nils Petersen (im Bild) ist es so eine Sache. Entweder, er überrascht alle und schlägt beim FC Bayern ein wie Thomas Müller: ein junger Kerl, von dem niemand etwas erwartet, der jedoch eine fulminante Saison spielt. Oder es läuft wie bei Jan Schlaudraff: ein junger Kerl, von dem niemand etwas erwartet, der jedoch spätestens zur Winterpause verliehen werden soll. Immerhin: Mit 2,8 Millionen Ablöse ist Petersen deutlich teurer als seinerzeit Schlaudraff (1,2 Millionen Euro). Für Energie Cottbus, wo Petersen bislang spielte, ist das eine ganze Menge Geld.
Bundesliga: Spielerwechsel
Nicolai Müller
Mainz 05 kauft tatsächlich ein? Man muss doppelt nachfragen, schließlich waren die Mainzer bislang nicht für dicke Überweisungsschecks bekannt. Nun aber folgende Meldungen: Mainz verpflichtet Nicolai Müller (im Bild) von Greuther Fürth für 1,8 Millionen Euro, Mainz holt Zoltán Stieber von Alemannia Aachen für 1,5 Millionen Euro, Mainz kauft Christian Fuchs von seinem Stammverein VfL Bochum für 1,8 Millionen Euro frei. Fast sechs Millionen für drei Spieler? Das hängt natürlich nicht damit zusammen, dass ein saudischer Öl-Mogul dem Verein die Geldtaschen füllt. Die grundsoliden Mainzer haben einfach einen Spieler verkauft, auch wenn dies schon eine Weile her ist.
Bundesliga: Spielerwechsel
André Schürrle
Bereits im Herbst 2010 sorgte Bayer Leverkusen tatsächlich für Aufsehen, als der Klub den jungen André Schürrle (im Bild) für nicht weniger als acht Millionen Euro verpflichtete. Mittlerweile weiß die Liga jedoch, dass Bayer damit ein höchst gelungener Deal geglückt ist: Schürrle zeigte nicht nur zwei gute Spiele, sondern eine gute Saison, wurde Nationalspieler, schoss Mainz 05 in die Europa League. Und auch sein Ex-Klub kann endlich mal einkaufen.