Eishockey:Co fordert Chef - Zwei frühere Kollegen im DEL-Finale

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Köln (dpa) - Geheimnisse zwischen den beiden Finalisten Köln und Ingolstadt gibt es kaum. Zu gut kennen sich die beiden Eishockey-Trainer Uwe Krupp und Niklas Sundblad. Zu gut wissen sie, wie der andere arbeitet.

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Köln (dpa) - Geheimnisse zwischen den beiden Finalisten Köln und Ingolstadt gibt es kaum. Zu gut kennen sich die beiden Eishockey-Trainer Uwe Krupp und Niklas Sundblad. Zu gut wissen sie, wie der andere arbeitet.

Schließlich standen sie vor zwölf Monaten noch gemeinsam an der Bande: Krupp als Chefcoach der Kölner Haie, der Schwede Sundblad als sein Assistent. Gemeinsam konnten sie nicht verhindern, dass Serienmeister Eisbären Berlin den Kölnern den Titel wegschnappte.

Von Donnerstag an kämpfen Krupp und seine Kölner gegen den ERC Ingolstadt und dessen Trainer Sundblad in maximal sieben Partien um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Die Serie beginnt vor erwarteten 15 000 Zuschauern in Köln, das als Fünfter der Hauptrunde gegen den Neunten Heimrecht hat.

Auch er habe in den gemeinsamen zwei Jahren in Köln von Sundblad gelernt, sagte Krupp. „Wir haben uns immer rege ausgetauscht.“ Nie habe er seinen schwedischen Kollegen nur als Co-Trainer gesehen, „sondern als gleichberechtigten Partner“. Das Besondere an dem Wiedersehen spielte Krupp herunter. „Alle Mannschaften kennen sich untereinander. Alles wird analysiert und zerpflückt“, sagte er.

Beide Coaches verfolgen ähnliche Philosophien. Auf den Saison-Endspurt haben beide in Sachen Fitness ihre Teams bestens vorbereitet. „Da kann ich 100-prozentig sagen: Da hat keine Mannschaft einen Vorteil. Da werden wir uns sehr ähnlich sein“, meinte Krupp, „wie wir die Spieler im Laufe der Saison kitzeln“.

Seit wenigen Wochen herrscht Funkstille zwischen den Weggefährten. Seit dem Viertelfinale der Ingolstädter gegen Krefeld haben sie keinen Kontakt mehr gehabt, berichtete der 48-jährige Krupp. Zu eingespannt waren die Coaches in der heißen Playoff-Phase.

Mit dem achtmaligen deutschen Meister aus Köln schuftet der frühere Bundestrainer am nächsten Coup, nach dem sich die Domstadt seit zwölf Jahren sehnt. Ingolstadt will nach dem ersten Finaleinzug seinen sensationellen Playoff-Durchmarsch mit dem ersten Titel der Vereinsgeschichte krönen. Und wer den Titelverteidiger Berlin, den Hauptrunden-Zweiten Krefeld und den Punktrunden-Primus Hamburg rauswirft, braucht auch vor dem nächsten Favoriten keine Angst zu haben. „Wir sind nicht fertig jetzt“, hatte Sundblad schon am Sonntag angekündigt. „Ich bin vorbereitet.“

Vier Jahre arbeitete der 41-Jährige bei den Kölnern, zwischenzeitlich sprang er sogar als Cheftrainer ein. Als die Rheinländer 2002 letztmals den Titel holten, gehörte der ehemalige Profi als Stürmer zum Team. Der Trainer Sundblad gilt als Schleifer. Er arbeitet akribisch und wirkt stets fokussiert. „Er weiß, was er will und wie er es erreichen kann“, beschrieb Verteidiger Patrick Köppchen. „Er ist ein sehr fairer Trainer, bewahrt aber immer eine gewisse Distanz zu seinen Spielern.“

Unter Sundblad zog erstmals ein Hauptrunden-Neunter in den Kampf um den Titel ein, frei von Kritik ist der Coach aber nicht. Während der durchwachsen verlaufenen Hauptrunde kamen Zweifel an ihm auf. Sorgen machen muss sich Sundblad aber trotz seines auslaufenden Vertrags wohl nicht. Auch beim EHC München soll er ein Thema sein.

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