Einzelkritik Borussia Dortmund:Gemeinsam zum Mannschaftsbus

Sebastian Kehl bekommt den ersten Applaus der neuen Saison, Mario Götze braucht zwei Ballkontakte für einen Treffer, Ilkay Gündogan müht sich, möglichst viele Titel zu sammeln - und Marco Reus wird wohl auch den Mannschaftsbus fahren. Die Spieler von Borussia Dortmund beim 2:1 gegen Bremen in der Einzelkritik.

Hendrik Buchheister, Dortmund

Einzelkritik Borussia Dortmund

Roman Weidenfeller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Roman Weidenfeller: Musste zum Einstieg in die neue Bundesliga-Saison zusammen mit Neven Subotic eine gefährliche Hereingabe entschärfen. Kurz danach flog ein Freistoß ans Außennetz seines Tores. Weidenfeller war also von Anfang an wach. Das nützte ihm in der 18. Minute, als er im Eins-zu-Eins gegen Eljero Elia ein 1:1 auf der Anzeigetafel verhinderte. Hatte nach der Pause kaum noch Gelegenheiten, seine Qualifikation nachzuweisen. Beim Ausgleich durch Gebre Selassie stand er ein paar Schritte zu weit vor seinem Tor.

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Oliver Kirch

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(Foto: AFP)

Oliver Kirch: Spielte auf der rechten Verteidigungsseite für den verletzten Lukas Piszczek. Machte damit Kevin Großkreutz glücklich, der ansonsten den Posten in der Abwehr hätte einnehmen müssen. Machte seinen Trainer aber eher unglücklich: Ließ sich in der 18. Minute von einem langen Ball überraschen und ermöglichte Elia die Chance zum 1:1. Ließ sich auch danach mehrfach überraschen. Wurde nach der Pause sicherer, stand bei Gebre Selassies Treffer aber merkwürdig unbeteiligt am Tatort. Durfte in der 82. Minute das Feld verlassen.

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Mats Hummels

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(Foto: REUTERS)

Mats Hummels: War erst Mal irritiert darüber, einen Offensivmann zu bewachen, der die Nummer 6 trug. Überspielte seine Verwirrung aber geschickt, indem er nach einer halben Stunde in höchster Not mit dem Kopf gegen Zlatko Junuzovic rettete. Ließ sich dafür in der 40. Minute von Marko Arnautovic übertölpen. Übertölpelte nach der Pause seinerseits die Bremer Verteidigung und hätte per Kopf fast das 2:0 erzielt.

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Neven Subotic

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(Foto: AP)

Neven Subotic: War erst Mal irritiert darüber, einen Offensivmann zu bewachen, der die Nummer 6 trug. Was macht jetzt hier dieser Vorstopper, dachte er vermutlich über Werders Kevin de Bruyne. Überspielte seine Verwirrung aber geschickt, indem er gleich zu Beginn zusammen mit Weidenfeller eine Hereingabe entschärfte. Lief bei Ecken mit nach vorne, um seine Kopfballstärke zu präsentieren. Gelang ihm nicht immer.

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Marcel Schmelzer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Marcel Schmelzer: Verhielt sich auf seinen linken Seite deutlich angriffslustiger als Oliver Kirch auf dem rechten Flügel. War dementsprechend als einer der ersten bei Marco Reus, um ihm zu dessenTreffer zum 1:0 zu beglückwünschen. War mehrfach damit beschäftigt, sein Haarband in Stellung zu bringen. Nach einer halben Stunde trat er einen Freistoß aus gefährlichster Position (rechte Strafraumkante) mit minimaler Gefahr (direkt auf Torwart Sebastian Mielitz). Unterstützte seine Innenverteidiger mehrmals kollegial als Ballwegschläger.

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Sebastian Kehl

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Sebastian Kehl: Hatte gleich nach dem Einmarsch der Mannschaften das Wort und trug eine abgelesene Friedensbotschaft vor: Als Kapitän von Borussia Dortmund spreche er sich aus für Leidenschaft, Emotionen und Stehplätze; gegen Gewalt, Diskriminierung und Bengalische Feuer. Erhielt dafür den ersten Dortmunder Szenenapplaus der neuen Saison. Spielte ansonsten als Kapitän von Borussia Dortmund ein paar gute Bälle in die Spitze, ohne die Arbeit nach hinten zu vernachlässigen. Sah als Kapitän von Borussia Dortmund die Gelbe Karte nach einem leidenschaftlichen und emotionalen Bodycheck. Hatte außerdem eine gute Chance zum 2:0.

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Ilkay Gündogan

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(Foto: dpa)

Ilkay Gündogan: Hatte die Ehre, den ersten Dortmunder Torschuss der neuen Bundesliga-Saison abzugeben. Sein Versuch nach fünf Minuten war aber ein eher schlappes Exemplar. Hatte danach die Ehre, die erste Gelbe Karte der Saison zu kassieren. Insgesamt offensiver eingestellt als sein Nebenmann Sebastian Kehl. Versuchte mehrfach, seine Mitspieler mit kunstvollen Lupfern in Szene zu setzen. Der entscheidende Pass gelang ihm jedoch selten. Ging in der 71. Minute vom Feld. Hatte damit die Ehre, als erster BVB-Spieler der Saison ausgewechselt zu werden.

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Marco Reus

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Marco Reus: Hat in dieser Saison im Grunde schon zwei Mal gegen Bremen getroffen: Ein Mal im Pokal gegen Oberneuland, ein Mal gegen Werder bei einem Freundschaftsturnier in Hamburg. Hat damit einen minimalen Bruchteil seiner Ablösesumme von rund 17 Millionen schon wieder eingespielt. Schoss dann gleich das erste Tor der neuen Bundesliga-Saison. Nach Blaszczykowskis Zuspiel vollendete er ins lange Eck. Offiziell spielte Reus in der Zentrale der offensiven Mittelfeldreihe. Tatsächlich spielte er aber überall. Grätschte am eigenen Strafraum, schoss Ecken und Freistöße. Fuhr nach dem Spiel vermutlich auch den Mannschaftsbus und nahm die Trikots zum Waschen mit nach Hause.

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Kevin Großkreutz

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kevin Großkreutz: Freute sich natürlich über die Einschätzung seines Trainers, flexibel verwendbar zu sein: "Es ist klar, dass Kevin auch das kann", hatte Jürgen Klopp gesagt, als es um die Frage ging, wer den verletzen Piszczek auf dem rechten Verteidigungsposten ersetzen würde. Freute sich dann aber, dass er auf der linken Offensiv-Position in die neue Bundesliga-Saison starten durfte. Ist weiterhin aber auch für eine Position in der Abwehr geeignet: Warf sich kurz vor der Pause im eigenen Strafraum einem Schuss von Arnautovic in den Weg und rettete so für Hummels. Eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt.

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Jakub Blaszczykowski

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(Foto: AFP)

Jakub Blaszczykowski: Hat in dieser Saison im Grunde schon ein Mal gegen Bremen getroffen. Zwar nicht gegen Werder, dafür aber im Pokal gegen Oberneuland, einen Bremer Stadtteilverein. Bereitete gegen Werder gleich den ersten Treffer der neuen Bundesliga-Saison vor mit seinem Zuspiel auf Marco Reus. Harmonierte insgesamt prächtig mit seinem neuen Kollegen im Mittelfeld und machte nicht den Anschein, als würde er sich bereitwillig von Mario Götze verdrängen lassen wollen, wenn der wieder vollständig bei Kräften ist.

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Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Robert Lewandowski: Hat in dieser Saison schon zwei Mal gegen Bremen getroffen. Hat Tore gegen Oberneuland aber nicht nötig. Traf doppelt gegen Werder beim Freundschaftsturnier in Hamburg. War beim Bundesligastart aber erstmal damit ausgelastet, sich nicht vom allgegenwärtigen Reus über den Haufen rennen zu lassen. Erregte die bis dahin größte Aufmerksamkeit, als er kurz nach der Pause nach einem Kopfballduell mit Sebastian Prödl liegen blieb. Stand aber wieder auf und wäre nach 55 Minuten beinahe zum Bremer Tor durchgebrochen. Seine späten Distanzschüsse hätten vermutlich auch gegen Oberneuland keine Gefahr ausgelöst. Bereitete aber das 2:1 vor.

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Einwechselspieler

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Moritz Leitner: Kam in der 71. Minute für Gündogan ins Spiel. Erlebte aus bester Zuschauerposition den 1:1-Ausgleich durch Gebre Selassi und den Dortmunder Siegtreffer zum 2:1. Mario Götze: Hat noch Trainingsrückstand und musste sich den Start der neuen Bundesliga-Saison erst Mal von der Bank ansehen. Kam eine Viertelstunde vor Schluss für Großkreutz ins Spiel. Machte nicht den Eindruck, als wollte er Blaszczykowski seine Position im offensiven Mittelfeld überlassen und schoss kurz nach seiner Einwechselung das 2:1. Ivan Perisic: Kam in der 82. Minute für Oliver Kirch ins Spiel. Erlebte kein Tor mehr mit.

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