DFB-Elf:Löw holt Wolfsburger Baku ins Nationalteam

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Wolfsburgs Ridle Baku könnte bald Nationalspieler sein. (Foto: dpa)

Der Bundestrainer nominiert einen Außenverteidiger nach und macht Mario Götze Hoffnungen auf ein Comeback. Alex Zverev unterliegt im Finale von Paris. Osnabrück überrascht als Tabellenzweiter in Liga zwei.

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Fußball, DFB: Nach der Knieverletzung von Joshua Kimmich und dem Ausfall von Marcel Halstenberg und Thilo Kehrer hat Bundestrainer Joachim Löw Außenverteidiger Ridle Baku vom VfL Wolfsburg für den Jahresabschluss der Nationalmannschaft nachnominiert. Der 22-Jährige hatte zuletzt beim VfL Wolfsburg mit guten Leistungen in der Bundesliga überzeugt. Halstenberg und Kehrer fallen wegen Leistenproblemen aus.

Leipzigs Halstenberg hatte nach seinen wiederkehrenden Adduktorenproblemen am Samstag für die DFB-Partien in seiner Heimatstadt am Mittwoch gegen Tschechien und am Samstag gegen die Ukraine sowie wiederum drei Tage später in Spanien abgesagt. Einen Tag später kam eine weitere Absage aus Paris: Thilo Kehrer wird Löw ebenfalls wegen Adduktorenproblemen nicht zur Verfügung stehen. Der Rechtsverteidiger war am Samstag im Ligaspiel von PSG gegen Stade Rennes in der ersten Halbzeit ausgewechselt worden.

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Ohne Kimmich, Halstenberg und Kehrer, aber dafür mit Baku hat Löw noch 27 Akteure in seinem extra großen Kader. Und auch Mario Götze darf sich weiterhin Hoffnungen auf eine Rückkehr machen. "Wir verlieren ihn auch nicht aus den Augen", sagte Löw in einem Interview mit dem Internetportal Sportbuzzer (Montag). Er habe in den letzten Wochen immer wieder Kontakt mit dem 28-Jährigen gehabt, der ihn auf dem Laufenden gehalten habe. Götze stand vor rund drei Jahren zuletzt im Auswahlkader und wurde in seinem 63. Länderspiel beim 2:2 gegen Frankreich am 14. November 2017 eingewechselt.

Tennis, Männer: Alexander Zverev hat seinen dritten Titel in Serie knapp verpasst. Deutschlands bester Tennisspieler musste sich am Sonntag im Finale des Masters-1000-Turniers in Paris dem Russen Daniil Medwedew mit 7:5, 4:6, 1:6 geschlagen geben. Zuletzt hatte Zverev die beiden Turniere in Köln gewonnen, nun musste er nach zwölf Siegen hintereinander wieder eine Niederlage einstecken. Dennoch fährt der 23-Jährige mit viel Selbstvertrauen zu den ATP Finals der acht besten Profis des Jahres, die am nächsten Sonntag in London beginnen. Medwedew nutzte nach 2:07 Stunden seinen zweiten Matchball zum Sieg.

Basketball, Bundesliga: Die Basketballer des FC Bayern München sind mit einem Heimsieg in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Das Team von Trainer Andrea Trinchieri gewann vier Tage nach dem 74:59-Erfolg in der Euroleague gegen Roter Stern Belgrad am Sonntagabend mit 90:78 (44:40) gegen Rasta Vechta. Ein Schlüsselspieler in der Schlussphase war Nick Weiler-Babb mit 21 Punkten. Er sagte: "Es war ein hartes Spiel. Vechta hat es gut gemacht, aber wir haben in der Offensive gut gespielt und 90 Punkte sollten reichen, um zu gewinnen." Nach einem ausgeglichenen Beginn (7:7/4.) kontrollierten die Bayern, bei denen T.J. Bray, Wade Baldwin und Vladimir Lucic geschont wurden, die Partie (27:16). Im zweiten Durchgang kämpften sich die Gäste allerdings dank einer konzentrierten Leistung zurück. Die Niedersachsen blieben dran, spielten ihre Chancen aber nicht konsequent zu Ende und konnten deswegen nicht mehr in Führung gehen. Die Bayern profitierten derweil von ihrer Erfahrung und dem starken Auftritt von Weiler-Babb.

2. Bundesliga, Osnabrück: Der VfL und Bundesliga-Absteiger SC Paderborn festigten ihre Plätze in der Spitzengruppe, der Karlsruher SC gab im Tabellenkeller ein Lebenszeichen von sich. Am 7. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga verschoben sich in der Verfolgung von Spitzenreiter Hamburger SV die Kräfteverhältnisse. Erster HSV-Jäger ist vorerst der VfL Osnabrück nach einem 4:2 (2:1)-Erfolg bei Jahn Regensburg. Dabei überragte Sebastian Kerk. Der Offensivspieler war beim dritten Saisonsieg des VfL mit drei Toren der Mann des Tages. Das 1:1 (22.) und 4:1 (72.) erzielte der 26-Jährige per Strafstoß. Kurz vor der Halbzeit war Kerk zudem mit einem sehenswerten Freistoß aus knapp 30 Metern das 2:1 (41.) gelungen.

Auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen ist der SC Paderborn als Vierter. Die Ostwestfalen zeigten beim 4:0 (3:0) bei Darmstadt 98 ein Offensiv-Feuerwerk. Ron Schallenberg (13.), Chris Führich (22.) und Dennis Srbeny (25.) sorgten schon in der ersten halben Stunde für klare Verhältnisse. Nach der überzogenen Gelb-Roten Karte für Darmstadts Nicolai Rapp (40.) legte Srbeny (61., Handelfmeter) nach. Durch seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison zog der KSC nach Punkten mit dem FC St. Pauli gleich.

Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner setzte sich bei den Hamburgern verdient mit 3:0 (1:0) durch. Beide Teams haben jetzt sieben Zähler auf dem Konto, der KSC ist 15., St. Pauli fiel auf Abstiegsplatz 17 zurück. Der HSV kann seinen Vorsprung an der Tabellenspitze am Montag (20.30 Uhr) im Top-Spiel bei Holstein Kiel allerdings noch ausbauen. Kiel würde sich mit einem Sieg auf Rang zwei vorschieben und bis auf zwei Punkte an Hamburg heranrücken.

Motorsport, DTM: Rene Rast hat auch den letzten Titel in der "echten" DTM geholt und sich damit einen prominenten Platz in den Geschichtsbüchern der Rennserie gesichert. Der Audi-Pilot gewann am Sonntag das Saisonfinale auf dem Hockenheimring vor seinem Konkurrenten Nico Müller aus der Schweiz. Mit 23 Punkten Vorsprung auf seinen Markenrivalen krönte sich Rast damit erneut zum Champion. Mit dem dritten Triumph in seiner erst vierten DTM-Saison gehört Rast nun zu den besten drei Piloten in der mehr als dreißigjährigen Geschichte der Serie: Nur Bernd Schneider (5 Titel) war noch erfolgreicher, mit Tourenwagen-Legende Klaus Ludwig liegt Rast nun gleichauf. Mit dem Rennen am Sonntag endete die letzte DTM-Saison, in der Hersteller mit Prototypen um den Sieg kämpften. Ab 2021 wird die Serie als GT3-Plattform für Privatteams fortgeführt.

Fußball, 3. Liga: Der ehemalige Fußball-Bundesligist 1. FC Saarbrücken hat am neunten Spieltag der 3. Liga die Tabellenführung übernommen. Der Aufsteiger gewann gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden mit 2:1 (1:1). Sebastian Jacob (90.+1) sicherte mit seinem Treffern Tabellenplatz eins (19 Punkte). Christoph Daferner (17.) hatte Dresden in Führung gebracht, Nicklas Shipnoski (45.) sorgte für das 1:1 zugunsten des FCS. Der FCS löste den FC Ingolstadt an der Spitze ab, die Schanzer hatten am Freitagabend 4:1 (3:1) gegen den SV Wehen Wiesbaden gewonnen. 1860 München gewann dank Viererpacker Dennis Dressel zu Hause mit 6:1 (2:0) gegen den Halleschen FC.

Dressel (41./45.+2/56./71.), Oldie Sascha Mölders (58.) und Erik Tallig (79.) schossen die Tore für den TSV 1860. Terrence Boyd (63.) markierte das Ehrentor für den HFC. Der 1. FC Kaiserslautern kam beim FSV Zwickau zu einem 2:1 (0:0)-Erfolg. Für den FCK trafen Marvin Pourie (57., Foulelfmeter) und Hendrick Zuck (87.), Marco Schikora (77.) schoss den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für den FSV. Der 1. FC Magdeburg feierte von den Klubs im Tabellenkeller durch ein 2:1 (0:0) gegen Bayern München II, den Meister der vergangenen Saison, ebenfalls einen wichtigen Dreier. Maximilian Franzke (49.) und Raphael Obermair (60.) zeichneten für die FCM-Tore verantwortlich. Timo Kern (79., Foulelfmeter) gelang nur noch das Anschlusstor. Insgesamt drei Partien konnten am Wochenende nicht ausgetragen werden. Betroffen waren die Begegnungen Hansa Rostock-Türkgücü München, SV Meppen-Waldhof Mannheim und SpVgg Unterhaching-SC Verl. Damit konnten schon neun Spiele in der laufenden Saison wegen Corona nicht stattfinden.

Fußball, Aue: Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue ist laut übereinstimmenden Medienberichten an einer Verpflichtung von Enzo Zidane, Sohn von Real-Madrid-Trainer und -Ex-Star Zinedine Zidane, interessiert. "Die Gespräche sind weit fortgeschritten. Es gab mehrere Telefonkonferenzen. Enzo will nach Aue!", wurde Aue-Boss Helge Leonhardt vom Onlineportal Tag24 zitiert. Mittelfeldspieler Enzo Zidane ist zurzeit vereinslos, in der vergangenen Saison trat er für den spanischen Zweitligisten UD Almeria in Aktion.

Motorsport, DTM: Ein verpatzter Boxenstopp von Rene Rast (Minden) hat für neue Spannung im Titelkampf der DTM gesorgt. Herausforderer Nico Müller (Schweiz) gewann das vorletzte Saisonrennen am Samstag in Hockenheim, Champion Rast musste sich mit Rang zwei begnügen. Die Entscheidung fällt damit erst beim Finale am Sonntag (13.30 Uhr/Sat.1), die beiden Audi-Piloten trennen im Klassement nur noch 13 Punkte.

"Ich wusste, dass es nervenaufreibend wird, dass wir einen Zweikampf haben werden", sagte Müller bei Sat.1: "Dass ich es in der letzten Runde von vorne kontrollieren konnte, war sehr wichtig." Dritter wurde am Samstag Routinier Jamie Green (Großbritannien) im Audi, bester BMW-Pilot war Jonathan Aberdein (Südafrika) auf Platz sechs.

Rast war von Rang eins direkt vor Müller gestartet, was folgte war ein mehrfacher Führungswechsel: Der Schweizer zog zunächst schon auf den ersten Metern vorbei, in einem intensiven Duell schob sich Rast später wieder nach vorn. Seine Crew verlor dann beim Reifenwechsel aber zu viel Zeit, Müller erbte dadurch die Führung und sah schon in diesem Moment wie der Sieger aus - doch auf der Strecke kämpfte sich Rast ein weiteres Mal an die Spitze. Der letzte Schuss blieb aber Müller vorbehalten, am Ende ging der Schweizer vor Rast über den Zielstrich - mit 0,6 Sekunden Vorsprung. Damit geht es nun am Sonntag um den letzten Titel in der "echten" DTM. Aktuell kämpfen in der Traditionsserie noch Hersteller mit Prototypen um den Sieg, ab 2021 wird die Serie als GT3-Plattform für Privatteams fortgeführt.

Gewinnt Rast, dann ist es in seiner erst vierten DTM-Saison der dritte Titel für den Mindener. Er würde damit zu den besten drei Piloten in der mehr als 30-jährigen Geschichte der Serie gehören: Nur Bernd Schneider (5 Titel) war noch erfolgreicher, mit Tourenwagen-Legende Klaus Ludwig läge Rast gleichauf.

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