Deutsche Eishockey Liga:Erhöhter Druckschmerz

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Verabredung für Donnerstag: Straubings Matchwinner Jeremy Williams (links) und Mannheims Nico Krämmer versuchen, beim jeweils anderen Eindruck zu schinden. (Foto: Michael Bermel/Eibner/Imago)

Mannheim, München und Berlin stehen nach Auftaktniederlagen im DEL-Viertelfinale vor dem Aus. Für Nationalspieler David Wolf ist die Saison beendet.

Von Johannes Schnitzler, Mannheim/München

Kampfgeist. Teamgeist. Einsatz. Wille. Vier Wörter reichten Tom Pokel, um ein Match zusammenzufassen, über das es so viel mehr zu sagen gegeben hätte. Was dem Coach der Straubing Tigers nach dem 3:2-Sieg im ersten Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim aber wichtiger war: "Alle diese Eigenschaften, die man braucht, um in den Playoffs zu gewinnen, haben wir über 61 Minuten gezeigt." Mit seinem 101. Treffer für Straubing in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach 1:39 Minuten der Verlängerung war Jeremy Williams nicht nur der entscheidende Mann an diesem Abend; der 37-jährige Kanadier war es auch, der mit einem Check gegen Nationalspieler David Wolf den weiteren Verlauf der Best-of-Three-Serie nachhaltig beeinflusst haben dürfte. Mannheims Topscorer musste mit einer schweren Armverletzung vom Eis und wurde noch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch operiert. Auch für Bundestrainer Toni Söderholm, der am Mittwoch mit einem 24-Mann-Kader in die WM-Vorbereitung startete, ist das vorzeitige Saisonende für den 31-Jährigen eine Hiobsbotschaft: Nach Patrick Hager (München) und Leo Pföderl (Berlin) muss er bereits den dritten Stammspieler für das Turnier in Lettland (21. Mai bis 6. Juni) streichen.

Mannheim war früh durch Denis Reul in Führung gegangen (3.). Doch Straubing brauchte nur acht Sekunden für den Ausgleich durch Antoine Laganière. Auch das 2:1 der Adler durch Taylor Leier (14.) konterten die Niederbayern. Andreas Eder stellte noch vor der ersten Pause mit einem beherzten Solo auf 2:2 (19.). Mannheim, nach dem vorzeitigen Abbruch der vergangenen DEL-Saison Titelverteidiger von 2019, steht nun bereits enorm unter Druck und darf sich keine weitere Niederlage leisten. Adler-Trainer Pavel Gross hatte den Modus mit pandemiebedingt verkürzten Playoff-Serien zuvor als "Lachnummer" und "Foul am Eishockey" kritisiert, "in einer so kurzen Serie kann jeder Fehler das Ende bedeuten", warnte Nationalspieler Stefan Loibl, vormals Straubing. Neben Mannheim verloren zum Auftakt auch die Favoriten München (1:4 gegen Ingolstadt) und Berlin (3:4 gegen Iserlohn) ihre Heimspiele, lediglich Bremerhaven setzte sich dank eines Schlussspurts mit drei Treffern in den letzten fünf Minuten als nach der Hauptrunde besser platziertes Team 4:2 gegen Wolfsburg durch. Pavel Gross reichten zwei Sätze für sein Fazit: "Es war nur ein Spiel. Am Donnerstag spielen wir weiter."

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