Der FC Bayern in der Einzelkritik:Und minütlich zaubert Ribéry

Philipp Lahm erlebt einen Murmeltier-Tag, Mario Gomez wird auch in den kommenden Partien definitiv treffen, Jupp Heynckes witzelt mit seinen Assistenten - und Jérome Boateng ist kein Mädchen, sondern sieht Lothar Matthäus und den hübschen Mädchen zu. Der FC Bayern beim 7:1 gegen Hoffenheim in der Einzelkritik.

Jürgen Schmieder, Fröttmaning

Der FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: AP)

Philipp Lahm erlebt einen Murmeltier-Tag, Mario Gomez wird auch in den kommenden Partien definitiv treffen, Jupp Heynckes witzelt mit seinen Assistenten - und Jérome Boateng ist kein Mädchen, sondern sieht Lothar Matthäus und den hübschen Mädchen zu. Der FC Bayern beim 7:1 gegen Hoffenheim in der Einzelkritik. Von Jürgen Schmieder, Fröttmaning Manuel Neuer: Ist definitiv einer der besten Torhüter der Welt - trifft nur häufig noch die falsche Entscheidung. Übte vielleicht deshalb beim Warmmachen das Nach-vorne-bolzen, war auch mit dem linken Fuß überaus präzise und traf beinahe das Maskottchen, das an der Mittellinie herumlungerte. Hätte während des Spiels den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" ansehen können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Musste dennoch einen Gegentreffer hinnehmen - den schoss allerdings kein Hoffenheimer, sondern Kollege Gustavo.

Der FC Bayern in der Einzelkritik

Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Philipp Lahm: Kennt "Und täglich grüßt das Murmeltier" sehr gut. Diesen Film hatte Vereinsboss Rummenigge erwähnt, als er über die Spiele der Münchner nach der Winterpause philosophierte. Wäre ebenfalls ein perfekter Protagonist, weil er seit Wochen das Gleiche tut: nach vorne eilen und Angriffe inszenieren, dann nach hinten eilen und Stellungsfehler mit Schnelligkeit korrigieren. Führte diesmal eine Variation ein, indem er vehement in den Strafraum eindrang einen Elfmeter provozierte. Danach wieder im Murmeltier-Modus.

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Jérome Boateng

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(Foto: AP)

Jérome Boateng: Hatte in der vergangenen Woche nach dem Disput mit Müller festgestellt, dass weder er noch Müller Mädchen seien. War in der Innenverteidigung hoffnungslos unterfordert, durfte deshalb einen Blick auf die Haupttribüne riskieren, wo Lothar Matthäus mit drei atemberaubend hübschen Mädchen im Windschatten einmarschierte. Als er wieder aufs Spielfeld sah, erkannte er, dass er immer noch nicht gefordert war. Blieb in der Halbzeit in der Kabine - offiziell wegen muskulärer Probleme. Könnte aber auch versucht haben, sich neben Matthäus zu setzen.

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Holger Badstuber

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(Foto: dapd)

Holger Badstuber: Steht wie Boateng nicht im Verdacht, ein Mädchen zu sein - obwohl er bei Fehlern von Kollegen durchaus gerne mal rumzickt und anmotzt. Knockte mit einem Freistoß einen Gegenspieler kurzzeitig aus. Erkannte dann, dass er an diesem Nachmittag nichts zu motzen hatte - und wollte in die Katakomben, obwohl noch gar nicht Halbzeit war. Auch in der zweiten Halbzeit ohne Anlass zur Aufregung, sah aber nicht zu Matthäus auf die Tribüne, sondern lieber seinen Kollegen beim Herumtoben zu.

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David Alaba

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(Foto: dpa)

David Alaba: Agierte bei dieser Partie auf der linken Abwehrseite. Weiß auf dieser Position im Gegensatz zum defensiven Mittelfeld ganz exakt, wo er hinzulaufen hat. Ohne Stellungsfehler, mit starken Zweikampfwerten und auch mit einigen schönen Zuspielen nach vorne. Schoss auch ein Mal aufs Tor - wurde dann aber von Lahm nach hinten beordert. Folgte dem Befehl des Kapitäns sogleich.

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Luiz Gustavo

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(Foto: AFP)

Luiz Gustavo: Ist definitiv kein Mädchen, verhält sich aber - ohne nun fußballspielenden Frauen zu Nahe treten zu wollen - in so manchem Zweikampf wie eines. Gewann an diesem Nachmittag fast jedes Duell, was freilich auch daran lag, dass die Hoffenheimer nicht wie Mädchen, sondern wie Kleinkinder agierten. In der zweiten Halbzeit als Innenverteidiger ebenso wenig gefordert wie zuvor Boateng. Sah auch ein paar Mal sehnsüchtig hinauf zu Matthäus und seiner Entourage. Das führte zum Gegentreffer: Erst rutschte er aus - und dann schoss er den Ball ins eigene Tor.

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Toni Kroos

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(Foto: REUTERS)

Toni Kroos: In der Hinrunde mit Murmeltier-Potential (immer sehr gut), in der Rückrunde irgendwie auch (immer durchwachsen). Organisierte die Angriffe der Münchner aus dem defensiven Mittelfeld zunächst souverän und umsichtig, ließ seine Offensivkollegen herumtoben. Präsentierte dann seinen wuchtigen rechten Fuß und prügelte den Ball zum 3:0 ins linke untere Eck. Umdribbelte später schnell mal sechs Hoffenheimer, in der zweiten Halbzeit noch einmal fünf. Ist definitiv wieder im Hinrunden-Murmeltier-Modus.

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Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Thomas Müller: Wollte in der elften Minute einen Strafstoß schießen, überließ dann jedoch den Ball Robben, um nicht schon wieder in eine Rangelei verwickelt zu werden. War auch der erste Gratulant Robbens. War auch beim zweiten Treffer Robbens der erste Händeschüttler, obwohl ihn der Holländer dreist übersehen hatte. Mühte sich wie immer redlich, durfte an diesem Tag jedoch keinen Treffer erzielen. Wurde bei seiner Auswechslung dennoch lautstark bejubelt - was vielleicht auch daran lag, dass für ihn Schweinsteiger aufs Feld kam.

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Franck Ribéry

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(Foto: AFP)

Franck Ribéry: War gegen Schalke das gewesen, wonach der FC Bayern seit der Winterpause fahndet: Schütze des ersten Tores. War nach exakt neun Sekunden zum ersten Mal gefährlich, war nach 160 Sekunden zum zweiten Mal gefährlich. Überließ das Erzielen des ersten Tores diesmal Kollege Gomez, überließ auch die nächsten fünf Tore den Kollegen - bereitete aber zwei davon vor. Zeigte kraftvolle Dribblings, präzise Zuspiele und feine Kunststücke. Sprach auch viel mit seinen Kollegen und positionierte sie richtig. Schoss das 7:0, wäre aber auch ohne Treffer der beste Bayernspieler gewesen.

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Arjen Robben

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Arjen Robben: Von Mimik und Gestik durchaus mit Mädchen-Tendenzen: Leidet gar schrecklich, wenn ihm ein Zuspiel verweigert wird und wirbelt dramatisch mit den Armen, wenn ihm der Schiedsrichter einen Freistoß verwehrt - und kann sich zornig durchsetzen, wenn es um die Ausführung eines Elfmeters (2:0) geht. Kann natürlich auch prima Verteidiger und Torhüter ausspielen und den Ball ins Tor schieben (4:0). Kann auch Tore vorbereiten, sowohl mit präzisen Eckstößen (6:0) als auch aus dem Spiel heraus (7:0). Kann auch köpfen - das aber nicht wirklich gut.

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Mario Gomez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Gomez: Grundsätzlich auch ein Murmeltiertag-Kandidat: Trifft er, dann schießt er auch in den kommenden sieben Spielen Tore. Trifft er nicht, dann bleibt er die kommenden sieben Wochen ohne Tor. War endlich mal wieder der Erstes-Tor-Schütze, traf nach weniger als fünf Minuten zum 1:0 - was nichts anderes bedeuten kann, als dass er auch gegen Basel, in Berlin und Hannover treffen wird. Schoss nämlich auch noch das 5:0. Und das 6:0. Hätte wohl auch das 7:0, das 8:0 und das 9:0 geschossen - wurde aber mit einer Wunde am Oberschenkel ausgewechselt. Wird aber gegen Basel spielen und treffen können.

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Jupp Heynckes

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jupp Heynckes: Bekam unter der Woche eine Frage gestellt, bei der Vorgänger Louis van Gaal den Journalisten erst geschüttelt, dann gerührt und anschließend hinuntergeschluckt hätte: "Sind Sie in der nächsten Saison noch Trainer beim FC Bayern?" Heynckes reagierte ruhig, er reagiert sowieso immer ruhig - ob nun Journalisten fragen oder seine Stürmer Chancen vergeben. "Was ist denn schon passiert?", war seine Reaktion gewesen. Erhob sich ein paar Mal, um taktische Anweisungen zu geben, genoss ansonsten die Vorstellung seiner Mannschaft und witzelte mit seinen Assistenten. Wird nun wohl sagen: Was ist denn schon passiert?

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Anatolij Timoschtschuk

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(Foto: dpa)

Anatolij Timoschtschuk: Scheuchte beim Warmmachen wie immer Ribéry über den Platz.  Kam zur Pause für Boateng. Scheuchte sich dann selbst über den Platz, wollte sich offensichtlich für einen Einsatz von Beginn an empfehlen.

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Ivica Olic

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(Foto: dpa)

Ivica Olic: Kam in der 56. Spielminute für Gomez. Immer wieder gefährlich im Strafraum, jedoch in mancher Situation ohne Glück, bisweilen aber auch ohne Gefühl im Fuß.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: dpa)

Bastian Schweinsteiger: Kam für Müller in der 61. Spielminute - und plötzlich wurde es in der Arena lauter als bei allen Treffern der Münchner. Gestikulierte ein wenig, passte ein paar Mal formschön zu seinen Mitspielern und bereitete sich dann auf seinen Einsatz gegen Basel vor.

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