Europapokal-Plätze der Bundesliga:Wie es sechs deutsche Teams in die Champions League schaffen

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Viel Geld und wichtige Punkte für die Uefa-Rangliste: Der Halbfinal-Einzug von Borussia Dortmund gegen Atlético Madrid in der Champions League war viel wert. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Die Qualifikation für die Königsklasse ist in diesem Jahr besonders attraktiv - und die Bundesliga könnte sich so viele Startplätze sichern wie nie.

Von Ulrich Hartmann

Das 4:2 gegen Atlético Madrid vergangene Woche könnte sich für Borussia Dortmund als einer der lukrativsten Siege der jüngeren Klubhistorie erweisen. Für den Einzug ins Halbfinale der Champions League erhält der BVB eine Prämie von 12,5 Millionen Euro. Zudem steuerte er mit dem Weiterkommen drei Punkte zu jener europäischen Saisonrangliste bei, nach der die Uefa für die kommende, auf 36 Teams aufgestockte Champions-League-Runde je einen zusätzlichen fünften Startplatz an die beiden besten Nationen im Europapokal vergibt. Dies sind ganz sicher Italien - und voraussichtlich Deutschland. Und aktueller Fünfter der Bundesliga ist: Borussia Dortmund.

Weil der BVB durch den Sieg gegen Atlético also auch einen wichtigen Beitrag zu seiner eigenen neuerlichen Champions-League-Qualifikation geleistet hat, könnten zu den 12,5 Millionen Euro Halbfinalprämie 18,6 Millionen Startgeld für die nächste Saison hinzukommen. Dann wäre der Sieg gegen Atlético für den BVB mindestens 31 Millionen Euro wert.

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Nie zuvor war eine Qualifikation für Europas Königsklasse so attraktiv wie für die neue Saison. Fast 2,5 Milliarden Euro schüttet die Uefa insgesamt künftig aus, noch mal einige Hundert Millionen mehr als bisher. Umso wichtiger ist für Bundesligaklubs wie Dortmund und RB Leipzig die neuerliche Zulassung für die Champions League. Die Brisanz des direkten Duells der viertplatzierten Leipziger mit den fünftplatzierten Dortmundern an diesem Samstag ist aber nun dennoch etwas geringer. Denn es deutet sich an, dass die Bundesliga wegen der aktuellen Europapokalerfolge von FC Bayern, Dortmund und Leverkusen (Europa League) auf dem besten Wege ist, sich diesen begehrten fünften Königsklassenplatz zu sichern.

Entscheidend für die Vergabe dieses Extraplatzes ist eine neue Nationenwertung der Uefa, in die nur die Ergebnisse der laufenden Saison einfließen. Alle Europacupteilnehmer können dabei Punkte für ihre jeweilige Liga sammeln: zwei für jeden Sieg, einen für jedes Unentschieden, dazu einen Bonus für das Erreichen einer K.-o.-Runde. Die Bundesliga profitiert nun von der Formstärke ihrer Klubs. Denn nach den Achtelfinals lag die Premier League noch beinahe gleichauf. Dann schieden im Viertelfinale gleich vier englische Teams auf einen Schlag aus: Manchester City, Arsenal, Liverpool und West Ham.

Mit fünf deutschen Champions-League-Teilnehmern würde der sechste Platz zur Europa League reichen

Theoretisch ist es zwar noch möglich, dass die Bundesliga im Ranking hinter England und/oder Frankreich abrutscht - tatsächlich allerdings sehr unwahrscheinlich. Denn selbst wenn die französischen Starter Paris Saint-Germain (Champions League) und Olympique Marseille (Europa League) die Maximalausbeute holen, reichen der Bundesliga vier Punkte, um vor der Ligue 1 zu bleiben. Mit anderen Worten: Es genügen zwei Siege oder vier Remis für Bayern, Dortmund und Leverkusen aus ihren zusammen sechs Halbfinalspielen (plus eventueller Endspiele). Um die Premier League, die in Aston Villa (Conference League) nur noch einen Vertreter im Rennen hat, definitiv auf Distanz zu halten, braucht es sogar nur noch drei Punkte.

Kommt es tatsächlich zu fünf deutschen Champions-League-Startern, dann berechtigt der sechste Platz der Bundesliga zur Teilnahme an der Europa League; genauso wie zusätzlich der siebte Rang, wenn der Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnt. In diesem Szenario dürfte sogar der Achte der Bundesliga-Abschlusstabelle im kommenden Jahr in der Conference League mitspielen.

Die spektakulärste Eventualität ist: Sollte Dortmund die Champions League gewinnen, sich damit als Titelverteidiger separat qualifizieren und in der Bundesliga zusätzlich Fünfter werden, würde der wahrscheinliche zusätzliche deutsche Champions-League-Startplatz an den Sechsten der Bundesliga gehen. Dann würden erstmals sechs deutsche Teams an der Champions League teilnehmen - dafür würde aber ein Europa-League-Startplatz wegfallen.

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