Bundesliga:Vater Sané bringt den FC Bayern ins Gespräch

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EM-Kurzauftritt gegen Frankreich: Leroy Sané. (Foto: Getty Images)

Leroy Sané mit Manchester City einig? Durch die Verletzung von Arjen Robben könnte das Interesse der Münchner wieder aktuell sein.

Von Thomas Hummel

Souleymane Sané ist seit einigen Jahren in der Spielerberater-Branche tätig. Er arbeitet für die Agentur T21plus, die auch seinen Sohn Leroy Sané berät. Insofern ist seine Aussage schwierig zu deuten. Spricht da nun der Berater oder der Vater? Ist alles nur finanzieller Poker oder ist eher Fürsorge im Spiel? Sanés Worte schüren jedenfalls neue Spekulationen.

Ob denn nun alles klar sei mit Manchester City und seinem Sohn, fragte der TV-Sender Sky. Antwort: "Real Madrid und Bayern sind auch noch in der Verlosung." Das wäre eine überraschende Wendung im Fall des schillerndsten deutschen Fußballobjekts dieses Sommers.

Eigentlich war in der vergangenen Woche klar, dass Leroy Sané vom FC Schalke zu Manchester City wechselt. Alle gut und weniger gut informierten Kreise berichteten, das Geschäft stünde kurz vor dem Abschluss. Das wäre kaum verwunderlich, schließlich würde der aus Abu Dhabi geführte Klub sofort alle Beteiligten reich machen. Eine Ablöse von 60 Millionen plus x war im Gespräch, was den Schalkern den Spielraum gibt, um mit dem neuen Führungsduo Christian Heidel (Manager) und Markus Weinzierl (Trainer) eine neue Mannschaft zu bauen. Die Provision für die Beraterfirma wäre entsprechend hoch und auch das Gehalt für den 20-Jährigen dürfte sich in England erheblich steigern.

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Zudem hatte der neue City-Trainer Pep Guardiola schon zu seiner Zeit beim FC Bayern erklärt, dass Leroy Sané ein großes Talent sei. "Glückwusch an Deutschland", hatte er gesagt. Die Wertschätzung klang ehrlich.

Zu eben dieser Guardiola-Zeit war es ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass die Bayern den schnellen Dribbler intensiv beobachteten. Die Planung für die Zeit nach Franck Ribéry und Arjen Robben hat in München längst begonnen. Seit Samstag ist diese Planung allerdings akuter geworden.

In Lippstadt bestritt der FC Bayern sein erstes Testspiel unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti. Arjen Robben stand auch auf dem Platz, zum ersten Mal seit dem 14. März, als er sich an den Adduktoren verletzt hatte. Doch in der 35. Minuten griff er sich nach einem Sprint an die rechten Adduktoren, das Spiel war für ihn beendet. Vermutlich sechs Wochen Pause, wieder einmal. Die Karriere des Niederländers droht ein trauriges Ende zu nehmen mit einer Aneinanderreihung von Verletzungen. Vor allem die Muskeln scheinen den Belastungen des Sprinters kaum mehr standzuhalten.

Ist das der Grund, warum Souleymane Sané einen Tag später den FC Bayern als möglichen neuen Arbeitgeber für seinen Sohn ins Gespräch bringt? Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge erklärte der Bild-Zeitung dazu: "Ich will keine Spekulationen schüren." Braucht er auch nicht mehr, die sind schon angeschürt genug. Ein Dementi lieferte er allerdings auch nicht.

Die Münchner haben sich mit Mats Hummels (38 Millionen Euro) aus Dortmund und Renato Sanches (35 Millionen plus möglicher Zulagen in etwa der gleichen Höhe) schon zwei Top-Transfers geleistet. Dem stehen Einnahmen gegenüber durch den Verkauf von Pierre-Emil Højbjerg (15 Millionen nach Southampton) und Sebastian Rode (zwölf Millionen nach Dortmund), zudem deutet sich der Wechsel von Mario Götze für mehr als 20 Millionen ebenfalls zum BVB an.

Die Bilanzen stimmen beim FC Bayern, auch wegen der erheblichen Einnahmen aus der Champions League und dem Sponsoring. Dennoch sah es danach aus, als wolle der Klub nicht mit dem Scheich-Klub aus Manchester um Leroy Sané mitbieten. 60 Millionen Euro wären für den Rekordmeister eine ganz neue Dimension.

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