Fußball:Berisha? "Mehr als Mbappé und Messi!"

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Gegen die Bayern trifft er immer: Augsburgs Mergim Berisha. (Foto: Straubmeier/Nordphoto/Imago)

Der Augsburger trifft mal wieder gegen die Bayern und wird euphorisch gelobt. Außerdem im Fokus: ein Torwart mit zweitem Gesicht und ein Grätschenmonster in Gladbach. Geschichten vom Fußball-Wochenende.

Von Sebastian Fischer und Ulrich Hartmann

Die Konkurrenten von Mergim Berisha um einen Stammplatz im Sturm des FC Augsburg heißen Dion Beljo oder Ermedin Demirovic, wobei er die nicht sonderlich fürchten muss. Beim 3:5 des FC Augsburg in München stellte er mit zwei Toren einmal mehr seine Ausnahmestellung beim Bundesliga-Dreizehnten unter Beweis, zudem hat er nun in allen vier Pflichtspielen seiner Karriere gegen den FC Bayern getroffen. Ein Thema hinterher war deshalb, ob der U-21-Nationalspieler bald neue Konkurrenten haben könnte - und zwar im Angriff der A-Nationalelf. Geht es nach seinen Kollegen beim FCA, ist er ohnehin gegen ganz andere Kaliber konkurrenzfähig. Torwart Rafal Gikiewicz sagte angesichts des vorherigen Bayern-Gegners Paris: "Er hat gute Tore geschossen und gegen Upamecano gute Zweikämpfe genommen - mehr als Mbappé und Messi am Mittwoch."

Zweites Gesicht

(Foto: Dennis Ewert/RHR-Foto/Imago)

Es gibt diese Spiele, in denen kriegen die Fans vom VfL Bochum Angst, wenn sie ihren Torwart Manuel Riemann beobachten. Da wirkt er fahrig. Da legt er's mit riskanten Aktionen förmlich drauf an. Da ist fast absehbar, dass er einen Bock schießt. Das Heimspiel letzte Woche gegen Schalke war so eines. Zur Bochumer 0:2-Niederlage trug Riemann ein absurdes Eigentor bei. Doch dann gibt es auch diese Spiele, in denen wirkt der 34-Jährige extrem fokussiert. Da vermeidet er riskante Ausflüge und waghalsige Pässe. Da bewegt er sich wie ein Superheld, der unmenschlich schnelle Reaktionen zeigt und die Bälle magisch anzieht. Bochums 2:0-Sieg in Köln war so ein Spiel. Riemann wuchs über sich hinaus. Kann sein, dass er nur spielen durfte, weil Ersatzmann Michael Esser krank war. Aber Riemann rehabilitierte sich. Jetzt beten die Fans, dass er ihnen nicht mehr so oft Angst macht.

Falsch abgegrätscht

(Foto: opokupix/Imago)

Mit hochriskanten Grätschen im eigenen Strafraum hatte Alassane Plea zuletzt eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Mit einer solchen Monstergrätsche kurz vor Schluss sicherte der Flügelstürmer seinen Gladbachern letzte Woche gegen Freiburg ein Nullzunull. Jetzt aber hat das Grätschenmonster den Franzosen in der Nacht zum Sonntag in seinen Träumen besucht. Nur 17 Minuten nachdem Plea im Gastspiel bei RB Leipzig per Elfmeter die Chance zur 1:0-Führung vergeben hatte, grätschte er im eigenen Strafraum ohne Ballberührung Leipzigs Amadou Haidara weg und blickte dem Grätschenmonster dabei tief in die Augen. Der Elfmeter, den Emil Forsberg verwandelte, bedeutete für Leipzig bereits das vorentscheidende 2:0. Jetzt muss Plea sich anstrengen, das Grätschenmonster wieder einzufangen. Das könnte ihm gelingen. Sein Spitzname ist Lasso.

Zum siebten Mal?

(Foto: Ulrich Hufnagel/Imago)

Ein Wunder war es nicht, dass der abstiegsgefährdete Zweitligist Arminia Bielefeld durch zwei Treffer in der Nachspielzeit mit 3:1 gegen den Tabellenführer Darmstadt gewann (der nur Erster blieb, weil der HSV in Karlsruhe verlor). Es lag vielmehr ganz gewiss am neuen Trainer Uwe Koschinat. "Ich bin nämlich im Abstiegskampf sozialisiert", erklärte der 51-Jährige, der den Trainer Daniel Scherning beerbt hat. Von 2015 bis 2018 hat Koschinat vier Mal mit Fortuna Köln den Klassenerhalt in der dritten Liga geschafft, anschließend zwei Mal mit dem SV Sandhausen in der zweiten Liga. Als er 2010 mit der TuS Koblenz aus der zweiten Liga abstieg, war er bloß Co-Trainer, das zählt also nicht. Verschwiegen hat er in Bielefeld, dass er mit Köln 2014 sogar mal Meister in der Regionalliga West wurde. Allerdings haben derlei Referenzen für die Arminia momentan auch keine Relevanz.

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