Der Weg in die Champions League führt für Borussia Mönchengladbach über Dynamo Kiew. Bei der Auslosung für die Playoffs zur Gruppenphase erwischte der Tabellenvierte der vergangenen Bundesliga-Saison mit dem ukrainischen Spitzenclub einen der stärksten Gegner im Lostopf.
Auch die Liga-Konkurrenten VfB Stuttgart und Hannover 96 müssen in den Osten Europas reisen. In den Play-off-Spielen um die Gruppenphase der Europa League treffen die Stuttgarter auf Dynamo Moskau. Dort spielt der frühere VfB-Stürmer Kevin Kuranyi. Hannover muss sich mit Slask Breslau aus Polen auseinandersetzen. Die Qualifikation für die Playoffs hatten die Niedersachsen souverän gegen St. Patrick's Athletic (3:0, 2:0) erreicht.
Dies ergab die Auslosung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag im schweizerischen Nyon. Die Europa-League-Spiele finden am 23. August und 30. August statt. Der Bundesliga-Fünfte Bayer Leverkusen ist automatisch für die Gruppenphase qualifiziert.
Gladbach hat am 21./22. August zunächst Heimrecht und muss eine Woche später in der Ukraine beim 26-maligen nationalen Meister antreten. "Wir hatten uns Athen oder Kopenhagen als Gegner gewünscht. Wir werden aber damit fertig", sagte Präsident Rolf Königs. "Das ist der schwerste Gegner, der im Topf war. Ich hoffe, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen. Wir haben alles vorbereitet. Wir drücken auf den Kopf, dann läuft alles ab."
Sein Vize Rainer Bonhof wurde etwas drastischer: "Ich bin erschüttert. Das wird eine Herausforderung für unsere Spieler. Aber wir nehmen diese Herausforderung an. Es wäre schön, wenn wir das i-Tüpfelchen setzen und uns für die Gruppenphase qualifizieren könnten."
In Kiew spielt im dem Brasilianer Raffael ein Ex-Bundesliga-Profi. Der Südamerikaner stand zuletzt bei Absteiger Hertha BSC unter Vertrag und war erst vor kurzem nach Kiew gewechselt. Für seinen Stammklub Dynamo spielte zuletzt noch Ukraines Fußball-Superstar Andrej Schewtschenko. Der Torjäger beendete allerdings seine Karriere nach der EM 2012 in seinem Heimatland und wechselt in die Politik.
Gegen Kiew gab es in der Saison 1976/77 bereits ein Duell zwischen beiden Klubs, das die Gladbacher für sich entschieden (0:1, 2:0). Nach 16 Jahren Abstinenz tritt Mönchengladbach erstmals wieder in einem europäischen Wettbewerb an, als ungesetztes Team war ein starker Gegner durchaus erwartet worden. "Alle Teams sind große Kaliber, einen Wunschgegner gibt es nicht", hatte Sportdirektor Max Eberl vor der Auslosung gesagt.
Am 30. August werden in Monaco die 32 Champions-League-Teilnehmer, darunter dann auch Meister Borussia Dortmund, der FC Bayern München und der FC Schalke 04, in acht Vorrundengruppen eingeteilt.