John Terry, Frank Lampard, Didier Drogba - von diesen Männern hat man in den vergangenen Jahren auf Europas Fußballfeldern so oft gehört, dass man meint, sie wären schon immer da gewesen, möglicherweise sogar schon vor der Einführung des Europapokals.
FC Bayern vor der Champions-League-Auslosung:7:7 gegen den FC Barcelona
Im Viertelfinale der Champions League möchte der FC Bayern nicht gerade auf die spanischen Topklubs Barcelona oder Madrid treffen. Unter den anderen fünf Mannschaften im Lostopf befinden sich erstaunlich viele, gegen die die Münchner deutlicher Favorit wären. Eine Kurz-Analyse der möglichen Viertelfinalgegner.
Jetzt haben sie mit ihren Toren gegen Neapel dafür gesorgt, dass der längst für tot erklärte FC Chelsea doch noch ins Viertelfinale gelangte, und die Art, wie sie sich mit alter Kraft erhoben haben, erinnert an diese Hollywoodfilme, für die man ein Aufgebot berühmter Schauspieler-Veteranen ein letztes Mal zusammenwirft. Diese Actionreißer heißen dann "Die wilden Höllenhunde beißen noch" oder "Sterben können wir ein andermal".
Überall wird jetzt behauptet, dass Chelsea die Ehre des englischen Fußballs gerettet hätte, faktisch lässt sich das nicht leugnen. Tatsächlich ist es aber das Aufbäumen einer Generation von gestern.
Das Los entscheidet jetzt, worauf diese Champions-League-Saison zusteuert: Es gibt zwei große Favoriten (Barcelona, Madrid); zwei nicht so große Favoriten (AC Mailand, Bayern); zwei mittelstarke Außenseiter (Marseille, Lissabon); es gibt Apoel Nikosia, von allen heiß begehrt. Und es gibt die Höllenhunde aus London, die sich zwischen den Kategorien bewegen.
Auch der AC Mailand zieht wieder mit seinen alten Helden umher, im Tor steht schwergewichtig der glatzköpfige Abbiati, im Feld spielen, wechselweise, die Alt-Internationalen Zambrotta, Nesta, Ambrosini, Seedorf, van Bommel, sogar der 38-jährige Inzaghi. Aber Milan unterhält auch ein geheimnisvolles Laboratorium zur Bekämpfung von Lebensjahren und gehört dem ewig jungen Silvio Berlusconi, der immer noch keine Falten hat. Milan ist ein Sonderfall.
Chelsea hingegen vertritt eine Liga, die gerade ein paar Selbstzweifel wälzt, weil ihr in der Champions League Grenzen aufgezeigt wurden: die teuren Klubs aus Manchester rausgeflogen; der jugendliche FC Arsenal von den alten Herren aus Mailand besiegt. Man fragt sich, ob das Symptome einer verpassten Weiterentwicklung sind oder die Launen einer schlechten Spielzeit. Die Antwort ist: beides.
Dagegen sehr zu empfehlen dieses Jahr: die spanisch-portugiesisch-deutsche Co-Produktion, die unter dem Titel "Real Madrid" firmiert. Sie hat sich selbst weiterentwickelt.