Lance Armstrong macht zwar weiter jede Menge Ärger, aber mittlerweile nur noch sich selbst. Er leide unter Beratungsresistenz: der seiner juristischen Vertreter, scherzen schon manche Leute, gegen die der als Dauerdoper enttarnte Radhero einst mit allen Mitteln zu Felde gezogen war.
Nachdem ihn die Versicherungsagentur SCA Promotion auf zwölf Millionen Dollar Schadenersatz verklagt hat, reiht sich jetzt eine weitere Assekuranz in die Klägerschar ein: Die Acceptance Insurance in Nebraska hatte Armstrongs Tour-Prämien von 1999 bis 2001 abgedeckt, war also Vorläuferin der SCA. Acceptance will drei Millionen Dollar. Plus Schadenersatz.
SCA hatte 2005 sogar ein Schiedsverfahren gegen Armstrong verloren, weil der Profi bei der Anhörung unter Eid log. Allerdings ist diese Straftat verjährt. Acceptance indes hatte sich, anders als SCA, nie öffentlich bemerkbar gemacht. Den Klageweg eröffnete Armstrong selbst, durch seinen Auftritt in der Show von Oprah Winfrey, berichtet der US-Sender ABC. Sein dortiges Teilgeständnis war zumindest für den Versicherer ausreichend.
Das Betrugsdelikt ist zwar verjährt, doch lieferte Armstrong den entscheidenden Ansatzpunkt durch das Eingeständnis, er habe Mitwisser bedroht und drangsaliert. Dies in einem Ausmaß, sagt Acceptance, dass man keine Chance hatte, zeitnah Kenntnis vom Betrug zu erlangen. Besonders heikel für Armstrong ist, dass ihn die Firma unter Eid stellen will. So, wie eine Reihe anderer Geschädigter, die sich außergerichtlichen Einigungen mit ihm widersetzt hatten.