33. Spieltag der Fußball-Bundesliga:Schwere Not in Hoffenheim

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Unterlegen: Hoffenheims Niklas Suele (links) gegen Hamburgs Heung Min Son. (Foto: REUTERS)

1899 Hoffenheim verliert 1:4 gegen Hamburg und hat nur noch minimale Chancen auf den Klassenerhalt. Auch Fortuna Düsseldorf kann nicht punkten. Schalke 04 muss um die Qualifikation für die Champions League zittern. Ein kurioses Spiel liefern sich der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.

Alle Spiele im Überblick

1899 Hoffenheim steht ganz dicht vor dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Der Tabellenvorletzte unterlag am vorletzten Spieltag 1:4 (0:2) gegen den Hamburger SV und hat nur noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt. Lediglich Kevin Volland (61.) traf für die Hoffenheimer, die zum Saisonfinale beim Champions-League-Finalsten Borussia Dortmund antreten müssen. Heung-Min Son (18.), Dennis Aogo (35.) Petr Jiracek (60.) und Artjoms Rudnevs (88.) waren für den HSV erfolgreich.

Auch Fortuna Düsseldorf ist im Abstiegskrimi bis zuletzt einer der Hauptdarsteller. Der nun seit elf Spielen sieglose Aufsteiger unterlag dem 1. FC Nürnberg trotz Führung 1:2 (1:0) und muss bei Hannover 96 zum Saisonabschluss wahrscheinlich gewinnen, um direkt den Klassenerhalt zu schaffen. Auch der direkte Abstieg ist weiter möglich. Nürnberg holte seinen ersten Sieg nach vier Niederlagen in Folge.

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Ein Slapstick-Eigentor von Hanno Balitsch (23.) schien die Fortuna-Negativserie zu beenden, doch es blieb vor 53.500 Fans in der ausverkauften Arena ein Zitterspiel. Nachdem Balitsch eine an sich harmlose Hereingabe des F95-Kapitäns Andreas Lambertz ins kurze Eck gestolpert hatte, bekamen die Gastgeber offensichtlich Angst vor der eigenen Courage. Robert Mak (57.) und Marvin Plattenhardt (64.) mit einem sehenswerten Freistoß drehten das Spiel.

Schalke muss zittern

Schalke 04 muss bis zum Saisonende um Platz vier und die Champions-League-Qualifikation zittern. Ohne den gelbgesperrten Julian Draxler verloren die Königsblauen gegen den VfB Stuttgart nach einem Doppelpack von Vedad Ibisevic 1:2 (0:1) und konnten ihrem Trainer Jens Keller zur Vertragsverlängerung kein Geschenk machen. Vor dem "Endspiel" am kommenden Samstag beim Fünften SC Freiburg hat Schalke nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Breisgauer. Torjäger Ibisevic erzielte nach überstandener Gelbsperre seine Saisontore Nummer 14 und 15 (14., 66.), für Schalke kam das Eigentor durch Georg Niedermeier (90.+2) zu spät.

Die SpVgg Greuther Fürth hat als erster Verein in der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte kein Heimspiel gewonnen. Das Team von Trainer Frank Kramer unterlag auch beim letzten Auftritt vor heimischen Publikum 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg und schloss die Saison zu Hause mit vier Unentschieden und 13 Niederlagen ab. Für Freiburg war der Dreier im Kampf um die Europa League Gold wert. In der abschließenden Partie empfangen die Breisgauer Schalke 04 und können sogar noch auf Platz vier schielen. Matthias Zimmermann traf vor 16.735 Zuschauern bereits nach drei Minuten für die Fürther. Jonathan Schmid gelang in einem äußerst mäßigen Spiel in der 69. Minute der Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Christian Streich, der erst am Freitag seinen Vertrag langfristig verlängert hatte. Max Kruse (78.) sicherte den Gästen den Erfolg in Fürth. Nikola Djurdjic (90.+1) vergab noch einen Foulelfmeter für die Hausherren.

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Borussia Mönchengladbach hat trotz eines Dreierpacks von Branimir Hrgota kaum noch Chancen auf das Erreichen der Europa League. Das Team von Trainer Lucien Favre siegte am 33. Spieltag beim FSV Mainz 05 mit 4:2 (1:1), hat einen Spieltag vor dem Saisonende aber weiter drei Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz. Am kommenden Samstag muss der fünfmalige Meister noch zwei Konkurrenten überholen. Der erst 20 Jahre Hrgota erzielte bei seinem Startelf-Debüt einen Dreierpack (39. Foulelfmeter, 59., 80.), zudem traf Mike Hanke (64.) für die Borussen. Der Mainzer Shawn Parker (12.) hatte zunächst die nun seit acht Spielen sieglosen Gastgeber in Führung gebracht, Andreas Ivanschitz verkürzte in der Nachspielzeit per Handelfmeter (90.+1).

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Ein nie gefährdeter Sieg, wunderschöne Spielzüge und die alleinige Führung für Stefan Kießling in der Torjägerliste: Bayer Leverkusen hat sich mit einem tollen Fußball-Nachmittag von seinen Fans verabschiedet. Das letzte Heimspiel der Saison gewannen die bereits zuvor für die Champions League qualifizierten Rheinländer gegen das ersatzgeschwächte Hannover 96 hochverdient mit 3:1 (2:0). Die Hannoveraner, die nur Torhüter Ron-Robert Zieler das moderate Ergebnis zu verdanken haben, hatten bereits vor dem Anpfiff nur noch theoretische Chancen auf die dritte Europa-League-Teilnahme in Folge. Die Bayer-Tore erzielten der ganz starke Jens Hegeler (6./60.) und Stefan Kießling (28.), der mit seinem 24. Saisontor im Fernduell um die Torjäger-Kanone am Dortmunder Robert Lewandowski vorbeizog. Das 3:1 resultierte aus einem halben Eigentor von Daniel Carvajal (71.), der einen Schuss von Artur Sobiech ins eigene Tor verlängerte.

Dortmund schafft späten Ausleich

Borussia Dortmund ist 14 Tage vor dem Champions-League-Kracher gegen Bayern München noch nicht in Finalform. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp kam im letzten Auswärtsspiel der Saison beim VfL Wolfsburg nach einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit nicht über ein 3:3 (1:3) hinaus. Der zweite Tabellenplatz ist dem entthronten Meister zwar nicht mehr zu nehmen, allerdings verpasste es der BVB durch eine schwache Vorstellung, weiter Selbstvertrauen für das deutsche Gipfeltreffen am 25. Mai im Londoner Wembleystadion zu sammeln. Die Wolfsburger von Trainer Dieter Hecking befinden sich nach dem Punktgewinn weiter im Niemandsland der Tabelle. Die Europapokalplätze sind außer Reichweite.

Sven Bender (5.) hatte die Borussia mit seinem Blitztor in Führung gebracht, der Ex-Dortmunder Ivan Perisic (14./22.) drehte das Spiel für die Niedersachsen jedoch anschließend mit einem Doppelpack. Naldo (26.) erhöhte kurz darauf. Nationalspieler Marco Reus (84./88.) markierte mit seinem Doppelpack den Endstand.

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