28. Spieltag in der Bundesliga:Schlimme Niederlage für Hertha BSC

Lesezeit: 3 min

Hertha BSC Berlin verliert deutlich gegen Wolfsburg - Trainer Otto Rehhagel erklärt die neuerliche Pleite auf seine Art. Mainz 05 siegt überraschend in Bremen - auch Augsburg und Freiburg sammeln wichtige Punkte im Abstiegskampf. Für Bayer-Trainer Robin Dutt wird es hingegen eng.

im Überblick

Hertha BSC droht mehr denn je der erneute Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Otto Rehhagel verlor das Samstagabendspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:4 (1:2) und hat nun bereits vier Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Dabei wussten die Berliner eine Woche nach dem 3:1 beim FSV Mainz vor allem in der ersten Halbzeit zunächst durchaus zu überzeugen, sie gingen in der 13. Minute durch Lewan Kobiaschwili sogar verdient in Führung.

Schlimme Niederlage für Hertha BSC - auch für Trainer Otto Rehhagel. (Foto: dapd)

Doch ein Eigentor von Christoph Janker (29.) schockte die Hertha. Patrick Helmes gelang nur fünf Minuten später das 2:1 für den VfL. In der zweiten Halbzeit erspielten sich die Berliner beste Möglichkeiten, aber Lasogga (60.) und Ramos (66.) vergaben kläglich. Mario Mandzukic (77.) und wiederum der ehemalige Nationalspieler Helmes (81.) machten dann alles klar. Die Wölfe setzten dank des vierten Sieges in Serie ihren Höhenflug fort und stellten den Kontakt zu den Europapokal-Plätzen her.

Trainer Felix Magath zeigte sich dennoch unzufrieden: "Wir haben zwar gezeigt, was wir für Möglichkeiten nach vorne haben. Aber ansonsten war ich nicht zufrieden. Die Defensive macht mir Sorgen." Für Rehhagel war die Sachlage ganz einfach: "Das Spiel ist mit einem Satz erklärt: Wer keine Tore schießt, kann kein Fußballspiel gewinnen."

Bremen verliert gegen Mainz

Werder Bremen hat im Kampf um das internationale Fußball-Geschäft einen weiteren Rückschlag erlitten. Eine Woche nach dem mageren Heim-1:1 gegen den FC Augsburg mussten sich die Hanseaten am Samstag in der Bundesliga erneut auf eigenem Platz dem FSV Mainz 05 sogar 0:3 (0:1) geschlagen geben und bangen dadurch ernsthaft um die für den Verein so wichtige Teilnahme an der lukrativen Europa League. Bremens Trainer Thomas Schaaf lobte den Gegner: "Der Sieg war vollauf verdient. Nach dem Gegentor sind wir völlig von unserem Spiel abgekommen."

Die effektiven Mainzer fuhren vor 40.132 Zuschauern durch die Tore von Adam Szalai (19. Minute) und Eric Maxim Choupo-Moting (48./74.) wertvolle Punkte im Abstiegskampf ein. Sie feierten zudem nach zuvor zwölf sieglosen Gastspielen in Serie wieder einen Dreier in der Fremde. "Wir sind ans Limit gegangen, das war die Grundvoraussetzung heute", sagte 05-Trainer Thomas Tuchel. "Wenn wir so konzentriert bleiben, können wir in der Bundesliga eine gute Rolle spielen."

Einzelkritik FC Bayern
:Beliebte Dribbler und KGB-Mitarbeiter

Manuel Neuer bekommt schon beim Warmmachen Applaus, Arjen Robben stibitzt ein Einlaufkind von Jérôme Boateng - und Bastian Schweinsteiger bekommt mal wieder ein persönliches Fitnessprogramm: Der FC Bayern beim 1:0 in Nürnberg in der Einzelkritik.

Maik Rosner, Nürnberg

Der FC Augsburg hat in seinem vorgezogenen "Abstiegs-Endspiel" gegen den 1. FC Köln einen Big Point im Kampf um den Bundesliga-Klassenverbleib gelandet. Die am Samstag bestens aufgelegten Fußball-Schwaben schlugen konzeptlos wirkende Rheinländer mit 2:1 (2:1), blieben im sechsten Spiel nacheinander ungeschlagen und überholten den direkten Konkurrenten aus Köln in der Tabelle. "Ich bin enttäuscht, ich trage die Verantwortung für diese Leistung, die für mich nicht akzeptabel war", gab sich Kölns Trainer Stale Solbakken selbstkritisch.

Einzelkritik FC Bayern
:Beliebte Dribbler und KGB-Mitarbeiter

Manuel Neuer bekommt schon beim Warmmachen Applaus, Arjen Robben stibitzt ein Einlaufkind von Jérôme Boateng - und Bastian Schweinsteiger bekommt mal wieder ein persönliches Fitnessprogramm: Der FC Bayern beim 1:0 in Nürnberg in der Einzelkritik.

Maik Rosner, Nürnberg

Mit gewohnt engagierter Leistung vor heimischer Kulisse dominierte der FCA die Gäste vor allem in der ersten Halbzeit fast durchgängig. Nur durch einen äußerst fragwürdigen Strafstoß konnte Nationalspieler Lukas Podolski (42. Spielminute) den Augsburger Führungstreffer von Ja-Cheol Koo (19.) egalisieren. In einer packenden Phase kurz vor dem Halbzeitpfiff besorgte Nando Rafael (45.) ebenfalls durch einen Strafstoß schließlich erneut die Führung für die Gastgeber. "Die Mannschaft hat richtig gut Fußball gespielt. Das einzige, was ich ihr vorwerfen kann, ist, dass sie nicht das dritte, vierte, fünfte Tor nachgelegt hat", sagte Augsburgs Trainer Jos Luhukay nach dem wichtigen Sieg.

Freiburg sammelt wichtige Punkte für den Klassenerhalt

Nach der vierten Niederlage in Serie spitzt sich die sportliche Krise beim Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen zu. Die Rheinländer unterlagen am Samstag in der Fußball-Bundesliga vor eigenem Publikum dem SC Freiburg mit 0:2 (0:1) und müssen nun um einen internationalen Startplatz für die kommende Saison bangen.

Die seit fünf Spielen unbesiegten Breisgauer hingegen kommen dem Klassenverbleib immer näher. Vor 28.342 Zuschauern in der BayArena erzielten Julian Schuster (8.) und Daniel Caligiuri (60.) die Treffer für Freiburg.akzeptabel war. "Das war ein hartes Stück Arbeit, wir haben es aber gut gemacht und die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt", freute sich Torschütze Julian Schuster.

Für Leverkusens Trainer Robin Dutt war die Niederlage indes zu viel. Als er nach dem Schlusspfiff schnellen Schrittes in die Katakomben der BayArena flüchtete, riefen ihm die enttäuschten Fans von Bayer Leverkusen schon "Auf Wiedersehen" hinterher. Dutt sagte: "Wenn man so eine Leistung abliefert, darf man nicht erwarten, dass man gefeiert wird. Ich bin von meinem Weg nach wie vor überzeugt. Ich gebe nicht auf."

Am Sonntag gab der Klub dann die Trennung von Dutt bekannt.

© dpa/dapd/sid/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: