Konferenzen - Lyon:Alte Kriminalfälle mit verbesserter DNA-Analyse lösbar

Lyon/Berlin (dpa) - Dank Fortschritten bei der DNA-Analyse können laut einer Berliner Expertin inzwischen auch lange zurückliegende Kriminalfälle gelöst werden. "Wegen der verbesserten Methoden werden deutlich geringere Spuren-Mengen benötigt, um auswertbare analytische Ergebnisse zu erzielen, daher werden ältere Vorgänge wieder aufgenommen", sagte Kornelia Nehse vom Landeskriminalamt (LKA) Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Sie äußerte sich am Rande eines großen europäischen Fachkongresses im französischen Lyon.

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Lyon/Berlin (dpa) - Dank Fortschritten bei der DNA-Analyse können laut einer Berliner Expertin inzwischen auch lange zurückliegende Kriminalfälle gelöst werden. "Wegen der verbesserten Methoden werden deutlich geringere Spuren-Mengen benötigt, um auswertbare analytische Ergebnisse zu erzielen, daher werden ältere Vorgänge wieder aufgenommen", sagte Kornelia Nehse vom Landeskriminalamt (LKA) Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Sie äußerte sich am Rande eines großen europäischen Fachkongresses im französischen Lyon.

"Die DNA-Analyse wurde in den vergangenen 20 bis 30 Jahren durch veränderte und verfeinerte Methoden und Technologien vorangetrieben", fügte Nehse hinzu, die im kriminaltechnischen Institut des LKA das forensische Entwicklungs- und Qualitätsmanagement leitet. Es gebe zudem mehr Daten in Datenbanken.

Erst zu Wochenbeginn hatte die Festnahme eines 55-jährigen Niederländers in Spanien international Schlagzeilen gemacht. Er soll vor 20 Jahren in seiner Heimat einen Elfjährigen ermordet haben. Im Februar gab es einen Massen-Gentest, bei dem rund 14 000 Männer ihre DNA-Proben abgaben - der Tatverdächtige war aber nicht dabei. Seine DNA war jedoch in einer Hütte in Frankreich gefunden worden.

Nehse stellt auf dem bis zum Freitag dauernden Kongress ein Projekt zum grenzüberschreitenden Auf- und Ausbau von Datenbanken vor. Das Projekt wurde vom European Network of Forensic Science Institutes (ENFSI) koordiniert und durch die EU-Kommission gefördert. "Dabei geht es beispielsweise um eine Datenbank für Explosivstoffe", erklärte die Expertin. "Das Ziel ist, eine Art Fingerabdruck der Explosivstoffe sichtbar zu machen. Damit können verschiedene Fälle von verschiedenen Örtlichkeiten zusammengefügt werden." Zu dem Treffen in Lyon werden laut Nehse rund 1000 Teilnehmer erwartet.

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