Kiel (dpa/lno) - Die Jamaika-Koalition will im Norden E-Sport fördern. „Wir werden Schleswig-Holstein zum Gaming- und E-Sport-Land machen“, sagte der Grünen-Netzpolitiker Rasmus Andresen der Deutschen Presse-Agentur. Gaming sei mittlerweile ein Wirtschaftsfaktor. Im September werde die Koalition einen entsprechenden Antrag in den Landtag einbringen.
E-Sport steht für elektronischen Sport, also den geregelten Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computer- und Videospielen. „E-Sport und Gaming sind längst keine Nischenthemen mehr“, sagte Andresen. Die Videospielmesse Gamescom besuchten mittlerweile 350 000 Menschen. „Das sind mehr als Fußball-Zweitligist Holstein Kiel und Handball-Rekordmeister THW Kiel zusammen in einer Saison haben.“
Das Land müsse gemeinsam mit Kommunen und Sportverbänden Strukturen und Konzepte zur Förderung und Begleitung von Gaming und E-Sport entwickeln, sagte Andresen. In vielen Bundesländern werde die Entwicklung von Games unterstützt. „Immer mehr junge Schleswig-Holsteiner entwickeln Onlinespiele und wandern wegen fehlender Unterstützung ab.“ Die Wirtschaftspolitik im Norden sei „altbacken und braucht ein Update“. Die Landesregierung müsse Start-ups im Gamesbereich fördern.
Der Grünen-Medienpolitiker Lasse Petersdotter forderte die Bundesregierung auf, die Gemeinnützigkeit von E-Sport anzuerkennen. „Vereine können eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, insbesondere zur Betreuung der Spieler wahrnehmen“, sagte er. „Da die Bundesregierung schläft, werden wir sie mit einer eigenen Initiative erinnern müssen.“