Hamburg:DGB fordert respektvollen Umgang mit Beschäftigten

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Fahnen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) wehen vor dem blauen Himmel. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Hamburgs DGB-Chefin Katja Karger hat die Arbeitgeber angesichts der Corona-Pandemie zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang mit ihren Beschäftigten...

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Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs DGB-Chefin Katja Karger hat die Arbeitgeber angesichts der Corona-Pandemie zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang mit ihren Beschäftigten aufgefordert. „Ich erwarte verantwortungsbewusstes Handeln in dieser Situation“, sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hamburg vor dem Jahreswechsel der Deutschen Presse-Agentur. Gewinnmaximierung und Umstrukturierung auf Kosten der Arbeitsplätze seien der falsche Weg. Die Beschäftigten müssten gestützt werden. Dazu seien Flexibilität und viel Verständnis notwendig, „gerade wenn Beschäftigte zwischen Arbeit, Betreuung von Kindern und Angehörigen oder anderen Verpflichtungen aufgerieben würden. Es muss verhindert werden, dass die Leute reihenweise mit Burnout umkippen.“

Karger betonte: „Der Gesundheitsschutz muss weiterhin oberste Priorität haben.“ Dabei sei auch der Gesetzgeber gefordert. „Die Ausnahmesituation der Corona-Pandemie droht in vielen Betrieben zum Normalzustand zu werden, mit absehbar negativen Folgen für die Beschäftigten“, betonte Karger. Ein großer Teil der Beschäftigten arbeite seit Monaten vom heimischen Küchentisch aus, oft ohne gesunde und ergonomische Rahmenbedingungen und ohne klare Regeln. „Die Hamburgische Arbeitsstättenverordnung kann hier ebenso überprüft werden, wie im Bund das geplante Mobile-Arbeit-Gesetz als gute Grundlage kommen muss“, forderte die Gewerkschaftschefin.

Im Falle geschlossener Kitas und Schulen müsse Eltern eine Freistellung ohne Einkommensverlust ermöglicht werden. „Niemand kann erwarten, dass Menschen Homeoffice und paralleles Homeschooling ihrer Kinder unter Erwartung der vollen Leistungsfähigkeit hinkriegen“, sagte Karger. Mit Blick auf die Arbeitsmarktpolitik des Senats betonte sie: „Wir müssen in Hamburg ein Netz spannen, das die Menschen vor Arbeitslosigkeit schützt und bei Jobverlust Perspektiven schafft.“ Entscheidend seien dafür Beschäftigungsprogramme und Weiterbildung. Außerdem müsse die Mitbestimmung in den Betrieben gestärkt werden. „Der Wert der Mitbestimmung zeigt sich in der Krise noch mal deutlicher, die Betriebe kommen besser durch.“

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