Jahreswechsel - Frankfurt (Oder):Zoll stellt illegale Böller sicher

Brandenburg
Beschlagnahmtes Silvester-Feuerwerk aus Polen liegt am 16.11.2016 in einem speziellen Container beim Hauptzollamt in Frankfurt (Oder) (Brandenburg). Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Keine Zulassung, keine Prüfzeichen, keine Einfuhrerlaubnis: Bei Routinekontrollen an der Grenze zu Polen hat der Zoll in der Zeit vor Silvester wieder vermehrt illegales Feuerwerk sichergestellt. Das sagte eine Sprecherin des Hauptzollamts Frankfurt (Oder) am Montag auf Nachfrage.

Das Landesamt für Arbeitsschutz Brandenburg warnte indes vor den sogenannten Polenböllern. Diese könnten zu schweren Verletzungen führen, da sie oft mangelhaft verarbeitet seien und zu viel Sprengstoff enthalten könnten. Voriges Silvester wurden mindestens sechs Menschen in Brandenburg durch Pyrotechnik verletzt. Beim Jahreswechsel 2017/2018 gab es den Angaben zufolge im Land zwei Tote durch Feuerwerk.

Die Grüne Jugend Brandenburg forderte dazu auf, kein Silvester-Feuerwerk zu kaufen und das Geld stattdessen zu spenden. Städte sollten öffentliche Feuerwerke und Lichtshows anbieten, sagte Sprecherin Josepha Albrecht laut Mitteilung vom Montag. Für das kommende Jahr forderte die Grüne Jugend zudem ein vollständiges Feuerwerksverbot. Das Abbrennen verursache starke Feinstaubbelastungen sowie Stress für Wild- und Haustiere.

An der Grenze zu Polen wird das ganze Jahr über immer wieder in Deutschland nicht zugelassenes Feuerwerk beschlagnahmt. Zuletzt fand der Zoll Ende November gut 1,1 Tonnen Pyrotechnik in einem Kleintransporter in Frankfurt (Oder), für deren Transport der Fahrer keine entsprechende Erlaubnis hatte. Mitte November stellte die Polizei bei einer Routinekontrolle rund 100 Kilogramm Böller, Batterien und Raketen in einem Auto sicher, die keine in Deutschland erforderlichen Prüfzeichen hatten.

Insgesamt rechnet der Zoll für 2019 mit rund zehn Tonnen beschlagnahmter Pyrotechnik im Grenzgebiet zu Polen. Darunter ist laut Hauptzollamt Frankfurt (Oder) immer häufiger gefährliche Ware, die zwar zertifiziert ist, aber nur von ausgebildeten Pyrotechnikern gezündet werden darf.

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) empfiehlt, Raketen und andere Pyrotechnik nur in "vertrauenswürdigen Läden" und nicht etwa aus Kofferräumen an Autobahnparkplätzen zu kaufen. Wichtig sei geprüfte Ware - mit CE-Kennzeichen, Registriernummer und deutscher Gebrauchsanweisung.

Am Samstag begann in Deutschland der Verkauf von Raketen und Böllern. Dieses sogenannte Kleinfeuerwerk darf laut Gesetz nur an den letzten drei Werktagen des Jahres verkauft und am 31. Dezember und 1. Januar gezündet werden - nicht allerdings in direkter Nähe zu Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen, Reet- und Fachwerkhäusern sowie Tankstellen.

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